Wednesday, September 07, 2005

Greenpeace und Arithmetik

Ich hatte grade einen der besten Lacher heute (normalerweise sind um die Uhrzeit schon mehr Lacher über mein Gesicht gefahren, aber heute ist auch ein sehr langsamer Tag), als ich durch die Fußgängerzone von Karlsruhe schlenderte.
Auf dem Europaplatz war wie immer irgendeine Veranstaltung, nur diesmal war es Greenpeace und sie hatten (wohl um der Bundestagswahl noch etwas schärfe zu geben) sogar einen riesigen Drachen aufgebaut, der irgendein Gas spuckte (soviel zum Beitrag der Emissionen).
Der Drache sollte natürlich die AKWs symbolisieren (=Atomkraftwerke), was ihnen allerdings schlecht gelungen ist, dass diese kein CO2 ausstoßen und deshalb nicht auf der Liste der gefährdenden Kraftwerke stehen würden.

Lustiger Weise hatten sie auch mehrere Schlagworte an eine Tafel gehäftet (neben einer riesigen Unterschriftenaktion):

- Abschalten der Atomkraftwerke
- Ende des Baus von Kohlekraftwerken
- Erreichen des Kyoto-Protokolls durch Reduktion des CO2-Austoßes um 21%
- Erneuerbare Energiequellen auf 10% bis 2015 und 20% bis 2020 erhöhen

Alles schön und gut, aber da fragt man sich doch, ob Greenpeace rechnen kann, oder etwas von Logik versteht. Denn wenn man AKWs abschaltet und dafür keine Kohlekraftwerke baut und selbst wenn man bis 2015 10% Renewable Energysources aufbaut, klafft doch eine riesen Lücke von ungefähr 50% (40% durch Kohle). Woher kommt diese Energie? Aus dem Ausland? Tja, dann kann man sagen, dass uns Frankreich gerne Atomstrom verkauft, was bedeutet, dass es wieder 50% Atomstrom sind.
Es ist schon schön, dass diese Leute offensichtlich nicht mal nachrechnen, ob das überhaupt geht, was sie vorschlagen.

Mal abgesehen davon, dass die Mathematik falsch ist, wäre auch die Ökonomie schrecklich.
Es würde letztlich die Menschen treffen, die am Ärmsten sind in Deutschland.
Eine Umstellung auf reine Solar/Wind/Wasser-Energie würde die Preise um 60% nach oben treiben. Wenn nun das ganze durch Regierungsgelder umgelagert und subventioniert würde, dann würden eben die Steuern um den selben Betrag steigen.
Wie man es dreht und wendet, letztlich würden nur die Sozial-Benachteiligten dafür bezahlen müssen, aber das ist ja einem Ökofuzzi egal... Hauptsache Mutter Natur ist gerettet...

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