Tuesday, November 01, 2005

So, ich muss jetzt doch nochmal auf das Thema Rechts- und Linksextrimismus (auch wenn das vielleicht falsch verstanden wird, aber ich unterscheide hier zwischen Extremismus und Radikalismus, da letzteres nicht unbedingt schlimm ist, sondern eher anti-mainstream) beziehen und auf ein paar Punkte näher eingehen, die in einem Kommentar unten erwähnt wurden.

So wird behauptet, dass Rechtsextremismus tendentiell mehr zur Gewalt neigt, als Linksextremismus. Diese Behauptung ist leider nur durch Medienhäufigkeit bestätigt, da es kaum Studien über Links und Rechtsextremistische Gewaltaten gibt, die öffentlich zugänglich und zu Vergleichzwecken annehmbar sind. Schon alleine wenn man Ökoterrorismus (ja den gibt es auch in Deutschland) dazu zählen würde, dann ändert sich das Bild gewaltig.
In Göttingen ist es das selbe, hätten die Anti-Faschisten nicht über die Stränge geschlagen wäre von der Demmonstration nicht wirklich etwas bemerkt worden:

Der NPD-Aufmarsch in Göttingen war ein voller Erfolg für die Rechten. Zwar kamen nur lächerliche dreihundert Neonazis zu der Demo, die dann auch schon nach 500 Metern von ihrer ursprünglichen Route weg geleitet wurden. Dank einiger hundert linksradikaler Chaoten aber, die den friedlichen Protest tausender Göttinger NPD-Gegner desavouierten, konnten die Rechten an so manchen Stamm- und Wohnzimmertischen wieder Sympathiepunkte gewinnen. Schließlich bewegten sich die Neofaschisten friedlich durch Göttingen, während es gewalttätige Antifaschisten waren, die brennende Barrikaden errichteten, Polizisten angriffen und Passanten verletzten. Es gibt eine unheilige Gesinnungsgemeinschaft zwischen linken und rechten Radikalen, die seit dem Erstarken der NPD sogar noch enger geworden ist. Ob in Dresden, wo man bei Stadtteilfesten und Diskussionsforen aufeinander losgeht, in Leipzig, wo Nazi-Demos regelmäßig in Straßenschlachten mit der Polizei ausarten, oder eben jetzt in Göttingen - der Straßenkampf zwischen Links und Rechts ist in Wahrheit ein Kampf, den die Radikalen beider Seiten gegen die Demokratie führen. Es sind aber die Rechten und vor allem die NPD, die von dieser Gesinnungsgemeinschaft profitieren. Nicht nur, dass sie als weniger gewalttätig erscheinen. Das sinnlos brutale Vorgehen von Linksradikalen hält auch viele Bürger von Demonstrationen gegen Neonazi-Aufmärsche ab. Je schwächer aber der öffentliche friedliche Protest gegen die NPD wird, desto stärker gewöhnt sich die Zivilgesellschaft an die rechtsextreme Partei. - aus der BZ


Die BZ hat es hier richtig erkannt. Erst die Gewaltätigkeit einiger linker Spinner haben den gesamten friedlichen Protestzug gegen Rechtsextremismus gesprengt und ein schlechtes Licht auf das ganze Tamtam geworfen. Ich bin kein Freund von Rechtsextremismus, aber hier waren aussenahmsweise die 300 kleinen Hanselen von der braunen Bank ruhig und haben keinen Dreck gebaut. Es spricht ja nichts dagegen eine Gegendemonstration zu führen und ist sogar bewundernswert und eine gute Sache, allerdings nicht, wenn man damit Gewalt ausdrücken will.
Es muss möglich sein, dass sich Linke und Rechte öffentlich ausdrücken können (solange kein Privateigentum verletzt wird und niemand zu schaden kommt), da sonst der Grundsatz der Freiheit in Rede und Versammlung ganz einfach errodiert wird. Es fängt vielleicht mit Rechten an und hört dann mit der Verhaftung von Journalisten auf (im Namen der Staatssicherheit).
So sehr ich auch die NAZIs und ihre Demonstrationen hasse, so sehr muss man sie ihnen zu gestehen, denn wir wollen sicher keine Subkultur, die sich schließlich der Möglichkeiten des RAF-Terrorismus bedient. Weshalb ich wiederum die Deppen von der Linken Demo abstrafen muss, so kann es nicht gehen..

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