Sunday, April 30, 2006

Dürer und der Fortschritt

Gemeinhin hält man ja das Mittelalter für geistig arm und unterdrückt vom Klerus, doch das Individuum Mensch lässt sich nicht so leicht unterdrücken und im Gegensatz zu heute hatten die Mächtigen damals nur beschränkte Möglichkeiten eine totale Überwachung zu gewährleisten.

Deshalb gelangen gescheite Ideen doch in die Öffentlichkeit und wurden von der Kirche toleriert, so die Reisen von ausgebildeten Zahlenmeistern, die eine sehr klevere kleine mathematische Genialität dabei hatten: das Rechenquadrat.
Man ist durch Albrecht Dürer's Gemälde Melancholie darauf gestoßen, dass in der rechten oberen Ecke ein kleines 4x4 Zahlen-Kästchen enthält. Dieses Kästchen enthält desweiteren die arabischen Zahlen (man erinnere sich es ist 1514) von 1 - 16. Nun konnte man durch geschicktes verschieben die Besonderheit dieses Quadrates enthüllen. Der Endzustand der Verschiebung lässt sich auf dem Bild erkennen und zeigt die gesamte Genialität. Wenn man die Zahlen einer Spalte oder Reihe addiert, erhält man immer 34. Doch es geht auch über die DIagonale: 16+10+7+1 = 34.

Das ist aber noch nicht alles, wenn man genauer hinschaut erkennt man sogar, dass jeweils 4 Zahlen in einer Ecke 34 ergeben und die vier Eckzahlen ebenfalls. Es ist also nicht von ungefähr gekommen, dass wir heute solche technologischen Genialitäten wie Musik aus der Steckdose haben (metaphorisch gesprochen für Analog und Digitaltechnik) und dies trotz der relativen Gefahr durch die fundamentalistische Kirche.
Wie bei vielem jedoch, haben sich solche Dinge im Kleinen ergeben und nicht durch die große lenkende Hand eines Staates oder einer anderen Institution. Es zeigt doch, wie weit die Mathematik in bestimmten Disziplinen schon im Mittelalter war und das wir es keineswegs mit zurückgebliebenen ERgebnissen eines dunklen MIttelalters zu tun haben.

No comments: