Sunday, May 21, 2006

christliche Paranoia

Ach ja, hätte man nicht die Christ-Konservativen Zwangsmeinungsbildner, dann wäre der Sonntagnachmittag nur halb so schön :)

Auch diesmal haben sie wieder ein schönes Pamphlet über Dan Brown und die gute, wenn auch nicht überragende Kinoumsetzung eines Verschwörungsideen-Buches. Und wie immer, nehmen die Christen es (nach Popetown) sich wieder zu sehr zu Herzen. Ich habe das Buch gelesen und den Film gesehen, und finde ihn zwar lustig, da ich persönlich gerne eine gute Verschwörungsgeschichte höre, aber bin mir trotzdem im Klaren, dass davon nicht viel stimmt bzw. die Wahrheit so weit gedehnt wurde wie es nur möglich ist. Aber Dan Brown sagt auch nirgends, dass seine Meinung universell geltend oder gar geschichtlich fundiert ist, sondern nur, dass er es so gesehen hat, d.h. seine persönliche Meinung und vielleicht noch nicht einmal das (siehe Vorwort des Buches).

Es ist schlicht und einfach auf der selben Ebene zu sehen, wie Akte X und andere Mystik-Thriller und dennoch scheint sich die Achse der Christen darüber aufzuregen. Vielleicht weil jemand ihre dogmatische Auslegung anzweifelt, denn genau darum geht es. Der Achgut Verfasser echauffiert sich darüber, dass die Menschen jetzt nicht mehr das denken können, was er als historisch korrekt einstuft.
Er fürchtet, dass alle Menschen dumm sind und deshalb nur noch glauben werden, was in Dan Brown's Buch über die Bilder gesagt wird und nicht mehr, was die Theologen für richtig halten. Letztlich hat Dan Brown nichts anderes getan, als eine neue Perspektive auf viele Meisterwerke zu schaffen, wenn man einmal seine unfundierten Geschichtskenntnisse weglässt.
Wer mal im Louvre war und sich die Mona Lisa oder die Madonna on the Rocks angeschaut hat und danach auch noch das letzte Abendmahl, der wird doch zumindest sehen, wie Mr. Brown auf diese Idee kam.
Außerdem hab ich keine Ahnung und das geb ich offen zu, ob die Kirche wirklich fundiertere Beweise hat, was mit den Bildern gemeint ist, die Leonardo malte.
Wenn doch (und zwar am Besten Aufschriebe des Meisters persönlich), dann lass ich mich gerne eines besseren belehren.

Interessant ist es auf jeden Fall zu sehen, dass sich so viele über etwas aufreden, wo doch (nach deren Aussage) sofort ersichtlich ist, dass Dan Brown hier nur Unwahrheiten reproduziert. Wenn dies doch so ersichtlich ist, warum muss man da so einen Aufstand machen und einen (guten nicht herrausragenden) Film zu diskreditieren? Oder hat der Vatikan doch etwas zu verbergen? Leichen, die nicht ans Tageslicht kommen sollen?

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