Friday, July 20, 2007

Studiengebühren

Man könnte so viel zu diesem traditionellen Posting im Spiegel über die Studienmaut sagen, aber ich habe weder die Zeit noch die Lust zu viel zu sagen. Es ist ein Stück Textgeschichte, das wieder einmal so nahe an der traditionellen Haltung des Spiegels und des Uni-Spiegels liegt, dass es fast schon platt ist. Und wieder machen sie die selben fadenscheinigen Unterstellungen, dass jeder, der nicht an ihren sozialistischen Protesten teilnimmt, ganz klar für diese Maut sein muss.

Da wird zum Beispiel ein BWLer gefragt, warum er nicht mit macht und das einzige was als Antwort überliefert wird ist "Ich bin BWLer, deshalb muss ich für die Gebühren sein". Das man von BWLern eine viel differenziertere Meinung erfahren könnte, wenn man denn mal richtig nachfragt, was der Autor und/oder der Gebührendemonstrant nicht getan hat.
Auch wird es so dargestellt, als wäre es etwas schlechtes, nicht gegen die Gebühren zu sein, oder nicht doch zumindest ein wenig sinnlos zu demonstrieren und dann unterstellt man auch noch anderen Studeten mangelnde Weitsicht, weil sie dieses Semester mal nichts zahlen müssen (Auslandssemester etc.).

Nur verstehen tut er die Argumente der meisten wohl nicht, denn wie ich selbst aus Gesprächen erfahren durfte, die wenigstens sind gegen die Einführung der Gebühren, viel mehr sind sie gegen die ART der Einführung.

Erstens müsste die Universität selbst entscheiden dürfen, wie, in welcher Höhe und unter welchen Umständen die Gebühr eingeführt wird.
Zweitens sollte auch darauf geachtet werden, dass es sozial kompetent eingeführt wird, in dem man darüber nachdenkt, wie die Studenten es finanzieren könnten (Kredite, Förderungen, eventuell eine Übergangszeit zur Akkumulation von Geldmitteln).

All dies sehen meine anderen nicht-gebührenverweigernden Mitstudenten auch, aber sie sehen auch, dass eben jene Demonstranten das übliche Linke Milieu bedienen und damit möchten sich viele nicht identifizieren lassen, was ich verstehen kann.

Meine eigenen Gründe erstrecken sich noch ein wenig abseits des Mainstreams, da ich als dritten Grund noch etwas anführen würde:

Man sollte auch überlegen, warum ein Handwerksmeister für mein recht gemütliches Studium über 10 Semester mitbezahlen soll? Er hat nicht direkt einen Vorteil und nicht einmal indirekt könnte man sicher einen Vorteil durch mich aufweisen. Nein, eigentlich müssen all diese Ausbildungsberufler uns Studenten tragen, und bekommen sie dafür wenigstens Respekt? Nein, in manchen Fällen sogar eher ein Herabschauen und eine Überheblichkeit, die über ein verständliches Maß hinaus geht.
Es geht für mich in dieser Sache um Gerechtigkeit und deshalb kann ich nicht an den Protesten teilnehmen, noch finde ich die bisherige Gebührenreglung ausreichend oder gut.

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