Thursday, July 30, 2009

Gesetzesentwürfe

Tja, ich kann es nicht sein lassen und blogge doch nochmal mitten in meine Essay-Besprechungen ;)

Es geht um die Struktur von Gesetzesentwürfen, die oft nur mit Hilfe von Anwälten lesbar sind. In den USA gibt es ja zur Zeit einen Aufschrei, dass Abgeordnete die Gesetze gar nicht lesen, über die sie streiten und die sie verabschieden. Tja, die neue Health Care Bill ist auch zum Beispiel lustige 1000 Seiten lang und nach Angaben einiger Kongressabgeordneter auch nicht in 2 Tagen lesbar ohne 2 Anwälte.

Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ist das in Deutschland anders? Aber wenn ich mir das so anschaue, dann muss ich klar sagen: Nein, es ist genauso schlimm oder schlimmer. Ich glaube auch das in Deutschland die bearbeitenden Staatssekretäre mehr über die Gesetze wissen, als ihre Volksvertreter, die Abgeordneten.

Was könnte man nun ändern? Einfacher wäre es, das nur die Gesetze verabschiedet werden, die auch von den Abgeordneten gelesen wurden, wie das zu überprüfen ist, weis ich jetzt auch nicht (Fragen stellen?) und das sie diese richtig an ihre Arbeitgeber (das Volk) erklären können. Sollten sie das nicht schaffen, dann ist da Nachbesserungsbedarf. Überhaupt, wenn man es einfacher und kürzer erklären kann, warum schreibt man es dann nicht so? Die Antwort dazu sieht meistens so aus, dass im Gesetzentwurf noch viele Kleinigkeiten und Sonderlösungen bearbeitet werden. Das in der Realität natürlich ganz andere Sonderfälle auftreten schreckt die Herren nicht ab (immerhin geht es um die Interessen von irgendwelchen Lobbygruppen).

Eine Vorgabe Gesetze so zu verfassen, dass sie einfach, prägnant und verständlich sind, wäre schon einmal ein schöner Anfang, jedoch wahrscheinlich nicht durchsetzbar (schon wegen der Anwaltslobby :) ). Wie kann man auch von einem Staat erwarten, dass er seine Gesetze lesbar macht, wenn er es nicht mal schafft das bei seiner Verfassung zu tun…

George Orwell – Bookshop Memories (1936)

Dieser Essay ist eine amüsante, unaufgeregte und doch sehr einsichtsreiche Schilderung seiner Zeit als Arbeitskraft in einem Buchladen, genauer, einem “Second-Hand” Buchladen. Es gibt wenig anzumerken, man sollte es einfach lesen und genießen, wie verschiedene Menschentypen auseinander genommen werden und ganz skurrile bis lustige Neigungen aufgedeckt werden.

Ein paar Bemerkungen sind zu diesem Essay doch zu machen. Ich kann seine Liebe für alte Bücher nachvollziehen, auch der Geruch ist es den ich bei viel gelesenen Büchern liebe. Es ist einfach ein ganz besonderes Gefühl, dass er leider bei seiner Arbeit verloren hat. Er beschreibt auch recht schön, die ökonomischen Schwierigkeiten eines Buchhandels, der sich meistens durch andere Geschäftsideen über Wasser hält (ob er jetzt Schundromane verkauft, oder Bücher verleiht oder ganz andere Dinge verkauft). Was ich nicht ganz verstehen kann, ist sein Entsetzen über Peter Pan, außer vielleicht, dass Kinder hier eine falsche Vorstellung der Realität bekommen. But so what? Das haben viele Kinderbücher gemein.

Wie so viele Intellektuelle beklagt sich auch Orwell über das Leseverhalten seiner Kontemporären, die lieber “2pence”-Schund lesen oder Western als einen guten englischen Klassiker. Er ist überrascht und doch amüsiert, dass man hier den wirklichen Geschmack der Leute sieht, die sonst immer vorgeben ihren “Dickens” gelesen zu haben. Er ist auch ein bisschen erstaunt darüber, dass keiner Kurzgeschichten lesen mag, was wohl daran liegt, dass keiner viel Geld für eine kurze Geschichte haben möchte (a little story).

Auch erkennt Orwell schnell an, dass man zwar mit einem Buchhandel Geld macht, so viel das es zum Leben reicht, es einen aber doch nicht reich macht und eine Menge Zeit in Anspruch nimmt (16 h pro Tag).

Fascism

Eine kurze Unterbrechung der Orwell-Reihe für dieses kleines Juwel von Steve Horwitz, der Goldberg’s Buch bespricht. Ich bin ja immer wieder entsetzt über das mangelnde Wissen, vieler selbsterklärter Linker in Bezug auf Faschismus, was wohl hauptsächlich aus der schlechten Definition im deutschen Schulwesen resultiert. Hier wird Faschismus als eine typische Eigenschaft rechts-konservativer Politik bezeichnet, manifestierend in Mussolini oder Hitler (zumindest am Anfang).

Dabei wird leicht vergessen, dass viele Linke selbst Vorreiter waren und in der geistigen Haltung nahe am Faschismus waren und heute auch sind (mangelnde Aufarbeitung?!). Das Diktat des  technokratischen aufgeklärten Intellektuellen, das sich hinter dem Spruch: “Wenn nur die besseren Leute an der Macht wären, wäre alles endlich gut!” Die diesem ingenieurmäßigen Ansatz bezüglich einem Gesellschaftssystem anhaftende Ideologie ist jene, die heute Europa für Obama jubeln lässt, die heute der Piratenpartei oder den Grünen mehr und mehr Wähler zu trägt, ohne das sich etwas ändert.

Zu Ende gedacht war es diese Ideologie, die Eugenik überhaupt erst in den Fokus der Gesellschaft brachte, damals Anfang des 20. Jhdt., aber auch heute, wenn auch in abgeschwächter Form. Keiner will heute mehr einen Menschen sterilisieren oder umbringen, weil er die “Gesellschaft” rassisch verschmutzt (außer einigen Idioten aus der Nationalistischen Dummheitsfront), jedoch möchte man den Menschen zu einem “gesunden” Mitglied der Gesellschaft “risikofrei” “erziehen”. Man möchte also immer noch das Verhalten der Menschen maßgeblich vorgeben (nicht einschränken). Deshalb treffen es Begriffe wie “Gesundheitsnazis”, “Erziehungsfaschisten” doch meistens recht gut. In D werden sie nur härter aufgenommen als sie sind, weil immer noch fälschlicher Weise geglaubt wird, dass Hitler DER Repräsentant des Faschismus ist, was er nicht einmal war…

Tuesday, July 28, 2009

George Orwell – A Hanging (1931)

Der erste Essay stammt aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise, das Britische Empire war zwar schon angeknackst, aber weigerte sich noch zu fallen. Die Engländer okkupierten immer noch Indien und genau hier spielt der Essay.

Der Essay ist eigentlich recht unscheinbar, erzählt er doch nur eindrücklich den Vorgang der Hinrichtung. Der Gang zum Schlagbaum, die Ankunft des Henkers und die Vollstreckung, sowie die Freude, die danach ausbricht. Er schildert es so eindrücklich, dass man glauben könnte, er wäre dabei gewesen. Ich bezweifele es nicht mal, ist er ja selbst in Indien für den Staat angestellt gewesen, wie man in einer späteren Geschichte erfährt.

Das Krude ist jedoch, dass alle Anwesenden angespannt waren, bis der Gefangene endlich tot war, dass es wie eine feierliche, aber peinliche, Zeremonie zelebriert wurde, danach aber gefeiert wie ein Fest. Wenn der Hauch des Todes von den Mitprozessierenden abgefallen ist, dann muss ein Scherz, ein Mahl die Stimmung auflockern, vielleicht einfach, weil man sonst damit nicht leben kann. Es kommt zwar nie die Schuld oder das Gewissen direkt rüber, dazu ist die Erzählung zu distanziert und abstrahiert, jedoch zeigt sich hier in den Taten die Gefühlswelt der Teilnehmer.

Selbst der Gefangene fällt mit in den Trott ein, hat er doch scheinbar schon einige Zeit gehabt, um sich darauf vorzubereiten. Wo am Anfang Angst und Verzweiflung waren, ist am Ende eine Abgeklärtheit, eine Seelenruhe und vor der Vollstreckung ein Bitten an Gott.

Es zeigte sich auch der Aberglauben bei den Einheimischen, die merklich schlechtere Laune kriegen als ein toller Hund den Gefangenen anspringt und damit ein nicht gerade gutes Omen bei den Hindus herbei ruft.

Was jedoch faszinierend ist, dass selbst Orwell als Betrachter quasi paralysiert ist von dem Schauspiel und von der Ergebenheit dieser Inder. Schön an der Geschichte ist, dass nirgendwo bestimmte Kritik laut wird, ob jetzt Todesstrafe gut oder schlecht ist, sondern einfach nur die Situation selbst beschrieben wird. Es ist wesentlich eindringlicher und man kann sich selbst eine Meinung bilden.

George Orwell – Short Stories

Ich lese zur Zeit viele Kurzgeschichten, da mir die Zeit für eine Novelle vor dem Schlafen Gehen einfach fehlt. Da ich von Orwell keine Kurzgeschichten kannte, habe ich mir von der australischen Gutenberg-Bibliothek seine 50 Essays geladen (< 1950 und Tot deshalb kein Copyright) und lese diese gerade mit Begeisterung.

Ich konnte bisher wenig mit solchen Realstücken, die quasi einen “kontemporären” Rahmen beschreiben anfangen. Oft waren sie langweilig, oder einfach schlecht geschrieben und haben es mir deshalb nicht sonderlich angetan.

Aus irgendeinem Grund jedoch finde ich die Schilderungen Orwell’s besonders schön und verschlinge eine Kurzgeschichte nach der anderen. Ich möchte hier an dieser Stelle einmal ein bisschen Abschied vom Tagesgeschehen nehmen und den Blog etwas anders führen. Deshalb werde ich im folgenden meine Eindrücke zu den verschiedenen Essays schildern und sie ein bisschen auch aus liberaler Sichtweise interpretieren (Ob das jetzt jemanden interessiert oder nicht – pfff, ist nicht meine Lesezeit :D)

Etwas zu Orwell’s Person, der wohl den meisten Menschen hauptsächlich durch 1984 (das Buch) bekannt geworden ist, findet man natürlich am Besten auf der Wikipedia. Ein Grundverständnis seines Lebens, Schaffens und Reisens ist daher unerlässlich, weil wir heute in einer doch sehr anderen Zeit leben. Vieles lässt sich nur dann besser verstehen, wenn man den Zeitrahmen einordnen kann und auch ein bisschen etwas über sein Leben (das den Zeitrahmen vom Empire bis zur Nachkriegszeit des 2. WK umspannt) weis.

Sehr interessant ist auf alle Fälle, wie differenziert er selbst seinen eigenen sozialistisch (linken) Glauben sieht und wie groß seiner Meinung die Unterschiede sind. Dies ist interessant, da man in der heutigen Zeit im Mainstream eigentlich nur noch 2 Unterschiede kennt: Links und Rechts (Sozialist oder Konservativer). Allein die Tatsache, wie nahe Orwell die Kommunisten und die Konservativen (oder Neo-Cons) mit den Faschisten zusammen rückt ist hier sehr erleuchtend..

Monday, July 27, 2009

Finanzkrise und private Banken

Ja, gerne schimpfen zur Zeit alle möglichen Kommentatoren des Zeitgeschehens auf private Banken, Bänker und Spekulanten, die wohl die Wurzel allen Übels sind. Gleichzeitig wirft man dem freien Markt ein Versagen vor, dass überall her kommt nur im Grunde nicht vom Markt.

Der Banken ist einer der Sektoren mit der höchsten Staatskontrolle, eben weil er für die Staaten überlebenswichtig ist. Es gibt Zentralbanken, die den Geldstrom anpassen, in dem sie den Zinsspielraum ausnutzen. Es gibt eine Bankenaufsicht, die ein Desaster wie bei der HRE oder der Commerzbank verhindern soll. Es gibt Börsenaufsichten, die falsches Verhalten oder unfaires Verhalten einzelner Banken auf dem internationalen Finanztransfermarkt verhindern sollen. Es gibt tausende Regelwerke und Sicherheitsangeln mit denen Wiederholungen von vergangenen Katastrophen verhindert werden sollen.

Das klingt schon nicht mehr ganz so nach freiem Markt, sondern eher nach einem eher staatlichen Konstrukt. Die Nähe zum Steuerwesen kommt nicht von ungefähr, denn in ihrer Komplexität nehmen sich die beiden Konstrukte nicht mehr viel. Auch das Steuerwesen ist komplex, unübersichtlich und zwar in einem Maße, dass man selbst mit Steuerberater oft nicht ganz sicher sein kann, nicht etwas falsch zu machen.

Tja, und dann wären da noch die Arten von Unternehmen, die in dieser Krise so schnell als “private Banken” kaputt gegangen sind:

AIG (privatisierte Staatsbank), Lehman Brothers (auch Hauptkunde verschiedener Staaten), HRE (dank des irischen Zukaufs auch ein Kunde vieler Staaten und gleichzeitig ein Staatsprodukt bei dem die BRD 10 % hält) und natürlich die Commerzbank, die sich überhoben hat

Wenn man sich jetzt mal die Leidensgeschichte der HRE ansieht, dann ist das ein Klamauk aus privaten und vor allem staatlichen Fehlentscheidungen. Auch die Einschätzung, dass die HRE in der jetzigen Form für das Überleben des Finanzsystems ausschlaggebend ist, sieht etwas überzogen aus. Nicht einmal die Lehman Brothers waren so wichtig und auch beim “Tod” von Enron hat dies das Wirtschaftsgefüge nicht aus dem Lot gebracht. Sicher hätte es einen Slump gegeben, aber den haben wir auch mit Rettung gesehen…

Die Frage ist, wie der Steuerzahler die verschleuderten Steuergelder jemals wieder sehen wird. Wenn die Geschichte ein guter Indikator ist, dann wahrscheinlich nie wieder. Aber hey, wenn damit illusorisch mal das “Bankensystem” gerettet wird, dann sind doch ein paar Milliönchen nichts schlimmes. Immerhin geht um das Geld von uns allen (oder zumindest um die Bezüge der Angestellten der Bank und deren Kundenkapital). Das für diese Art von Rettungsaktionen natürlich Menschen aufkommen, die sich solche Fehlspekulationen nicht leisten könnten, ist eine traurige Folge, die aber nichts mit freiem Markt und sehr viel mit Regulation und Staatseingriffen zu tun hat.

Die Linken und Gewalt

Es ist immer wieder erschreckend und unglaublich bizarr, wie sich die Linken vom “Kriegsgegner” hin zum Gewaltbefürworter wandeln, wenn es nur den “Richtigen” trifft. So mal wieder bei auf einem Blog geschehen (und selbst mancher Kommentator sieht in Gewalt in der richtigen Dosis eine gute Sache).

Richtig, es geht um den gewaltsamen Arbeitskampf in Frankreich, bei dem Angestellte Angestellte einsperren, wobei der einzige Unterschied das Gehalt ist (ja, meine Lieben Linken: Manager sind nur höhere Angestellte). Und dann ist man auf der Linken entsetzt, dass ein Rechtsstaat der Gewalt gegen Menschen (ausser staatlicher) in der Verfassung ächtet und deshalb eine Polizei aufgebaut hat, dies verurteilt.

Es ist schön zu sehen, das “echte” Liberale (d.h. keine Parteiliberale oder versteckte Konservative) beim Thema Aggression und Gewaltanwendungen prinzipieller entscheiden! Sie ist einfach nicht erlaubt und durch eigentlich nichts moralisch zu rechtfertigen, ausser man nutzt sie als Selbstverteidigung.

War dies nun Selbstverteidigung? Sicher, es war in Verteidigung ihres Arbeitsplatzes (den sie übrigens nur durch den freiwilligen Vertragsabschluss des Unternehmers bekommen haben, sonst gäbe es ihn gar nicht), aber sie wurden nicht körperlich bedroht, noch wurden sie gezwungen irgendetwas zu machen. Es handelt sich also um eine Verteidigung einer positiven Rechts, dem Recht auf Arbeit auch gegen den Willen des Arbeitgebers. So gesehen ist also der Arbeiter der Aggressor und der Unternehmer eben nicht. Den der Arbeiter hat mit physischer Gewalt angefangen, auch wenn bisher noch keiner verletzt wurde…

Es überrascht mich aber nicht, dass die neue Linke wieder in alte Muster verfällt. Denn wie die Konservativen haben sie keine Probleme Gewalt dann einzusetzen, wenn es ihren Zielen und Wertevorstellungen genügt. Dieser Blogeintrag von Che war nur eine Bestätigung dafür.

Sunday, July 26, 2009

Spiegel-Leserbrief

Um es mal wie Don Boudreaux zu machen, habe ich auch mal an den Spiegel einen kleinen Leserbrief geschrieben bezgl. dieses Beitrags aber nicht exklusive nur dieses einen Beitrags:

Liebe Spiegel-Redaktion,

bitte nehmen sie mehr Rücksicht auf ihre Untertitel, sie sind faktisch nicht ganz richtig. In den Ingenieurswissenschaften gibt es prozentual in den Professuren genauso viele Frauen wie in den Hörsälen Studentinnen.

Es gibt viele Gründe, warum bei den Professuren in den Naturwissenschaften mehr Männer als Frauen sind (nicht zu letzt die Studentenverhältnisse), aber auch das Frauen öfter in der freien Wirtschaft bleiben und ihre Alterszeit nicht mit einer Professurstelle abschließen wollen, wie einige Männer.
Auch sind generell mehr Doktoranten als Doktorantinnen an den Universitäten, was vielleicht auch eher einer persönlichen Vorliebe, denn einem sexistischen Problem vorzuziehen ist.
Genauso wie George Orwell schon bemerkte, dass es kaum Frauen gibt, die Postmarken sammeln, so ist auch das Puzzeln an abstrakten Problemen eine Sache, die Männern mehr liegt an Frauen (deshalb sind Männer vielleicht auch autistischer veranlagt).

Frauen können (wenn sie wollen) sich besser in Unternehmen einbringen, in denen auch soziales Verständnis wichtiger ist. Denn genau hier liegen ja traditionell (wie auch gerne im Spiegel geschwärmt wird) die Stärken der Frauen, wenn sie sich denn darauf einlassen auch mal ein starkes Kreuz zu machen und sich durchzusetzen.

Leider werden diese Punkte nie beachtet oder besprochen, sondern lieber von vermeintlichen Schwächen in der Auswahl der Professuren gesprochen oder über Förderprogramme für Frauen nachgedacht. Vielleicht, aber nur vielleicht, haben jetzt aber die Frauen einen ganz anderen Plan? Vielleicht, aber nur vielleicht sind Frauen keine Sklavinnen sondern können sogar Denken und selbst entscheiden (Steine werden ihnen kaum noch in den Weg gelegt) und entscheiden sich eben für den Beruf in der freien Wirtschaft anstatt für eine Professur?

Oder (Gott bewahre) sie gehen für ein paar Jahre in den Beruf entscheiden sich dann erstmal ein Kind zu bekommen und kommen dann zurück an den Arbeitsplatz.. Schock schwere Not, damit würden sie ja ganz gegen den Willen so vieler Schreiberlinge hier agieren. Und das vielleicht auch ganz ohne die Unterdrückung durch den Mann, denn dem ist das normalerweise herzlich egal für was sich die Frau entscheidet. Ob wir jetzt mit Männern oder Frauen um einen Platz konkurrieren müssen, ist in letzter Instanz gleich: Konkurrent bleibt Konkurrent ob mit doppel XX oder mit einem Y Chromosom...

Mit freundlichen Grüßen,

Max S.

Leben heute und vor 30 Jahren – Wider dem Gutmenschentum

Ja, der Kapitalismus wird gerne für alles schlechte in der Welt verantwortlich gemacht. Die freie Marktwirtschaft hat unser Leben in den letzten Dekaden unerträglich traurig, teuer und arm gemacht. Oder etwa nicht?

Steve Horwitz von Austrian Economist vergleicht einen Roadtrip in den 70ern mit einem heute. Allein die Unterschiede im Aufwand sind erstaunlich. Damals gab es kein GPS, kein Mp3-player, kein Internet, kein Handy und man hatte stattdessen einen Haufen Karten und viele Telefonate zu führen.

Aber natürlich ist aus der Sicht der heutigen Linken (etwa 80 % Europas und 65 % der US Bevölkerung) und Marktgegner alles schlechter geworden, schon von wegen der Schere zwischen Armut und Reichtum. Doch wenn ich es mir anschaue, dann haben es die Armen heute viel viel besser als damals und liegt nicht an besserer Sozialleistung, sondern an den Möglichkeiten die der freie Markt (selbst in der heutigen eingeschränkten Variante) über die Jahre gebracht hat. Welcher Arme in den 50er-60er Jahren konnte einen Fernsehr und eine PS2 sein eigenen nennen? Oder in einem Lidl für kleines Geld alles bekommen, was man zum Leben braucht.

Das sein Leben nicht noch besser ist, das liegt einzig und allein an der sozialistischen Kulturneigungen, sogar meist derer die Dank gutem Studium und gutem Job sich das “nobelsein” und “Gutmensch” sein leisten können, denn sie können die 10 ct mehr für Essen und Benzin locker wegstecken und dann auch noch 10 ct gemeinnützig an die Armen abdrücken (was nicht gerade dem Selbstwertgefühl des sozial Schwachen hilft)…

Stattdessen wird das Geld jährlich um etwa 2% entwertet, was dazu führt das damals 10 Pfennig 1970 20 % mehr wert waren als 1990. Jeder kennt noch die Geschichten: Früher in den 80ern hab ich mir Wassereis für 1 Pfennig gekauft, heute zahle ich 20 ct. Doch bei der Inflation hat es nicht aufgehört, auch die Mehrwertsteuer beraubt vor allem die Geringverdiener und Unterqualifizierten. Er beraubt Familien und Alleinerziehende mehr als Singles und ist dadurch noch unsozialer als so manche andere Steuer.

staatliche Vorschriften in der Forschung verhindern Quantensprünge in der Biomedizin, die einem gesunden Ingenieur oder Soziologe egal sein können, aber eine Frage des Überlebens für den Krebspatient ist.

Und da schimpfen die Linken und Gutmenschen in Europa darüber, ob man jetzt die paar ct Mindestlohn für das und dies ausweiten möchte, während an anderer Stelle das Leben der Menschen wesentlich einfacher wesentlich leichter und besser werden könnte…

Vielleicht bin ich ja zu pessimistisch und sollte an dem Beispiel Horwitz sehen, dass trotz der Versuche dieser eigentlich Anti-“Gutmenschen”, wir immer noch dank dem freien Markt ein besseres Leben geniesen können als vor 30 Jahren..

Brüno: Ein Nachtritt

Eine einzige Szene hat mir dann doch gut gefallen, wenn ich so noch einmal zurück blicke. Brüno hatte sich auf dem Rückweg von "Middle Earth" (Mittlerer Osten) ein Baby in Nairobi "adoptiert" und in den USA in eine schwarze Talkshow gezogen (der Moderator war übrigens weiß.. Imperialistischer Rassimus?). Wenn man jetzt immer den abwegigen Elitismus der Europäer mitbekommt, dann müsste man glauben das die amerikanische Unterschicht das kool fände oder zumindest nichts besonderes daran befinden würde.

Hört man denn nicht immer von den kontemporären Idioten in Europa, wie schlimm und degeneriert in den USA die Menschen sind, dass sie ihre Kinder so und so nennen oder das und das schlimmes mit ihnen machen (ob jetzt schreckliche namen oder "bibelzwang" und "jesuscamp").
Dafür fande ich aber die Aufregung des Publikums sehr aufgeklärt und intelligent. Sie haben ihn gleich ausgebuht und sich beschwert. Und gejubelt als das Kind dem Idioten Sascha Baron Cohen weggenommen wurde (wahrscheinlich gestaged). Dazu beigetragen haben geschmacklose Bilder mit dem BAby bei einer Swinger-Party mit Pot und einige Darstellung des Babys am Kreuz!!!

So gesehen hat diese Szene zumindest eines für mich entlarvt, die dummen Vorurteile vieler Europaer über die US amerikanische Unterschicht.

Brüno und der Abstieg Sascha Baron Cohen's

Ich habe gerade den neuen Film des britischen Comedian gesehen und bin entsetzt. Nicht nur das er sich über Schwule in einer Art und Weise lustig macht, die selbst nach post-modernen Kriterien nicht mehr als sich "über die Kritiker des Schwulseins lustig zu machen" gelten kann, nein, er schafft es auch teilweise total unlustig zu sein.

Während Ali G. und Borat noch den latenten Rassimus des Spießbürgertums anprangerten und die Leute dabei sich selbst entlarvten (mit ein bisschen Hilfe versteht sich), ist Brüno nichts von alle dem. Eine übertriebene degradierende "Schwulensexszene" beginnt den Absturz des Filmes und das schon nach wenigen Minuten. Doch es geht noch schlimmer, Paula Abdul (sichtlich pikiert) setzt sich auf "Mexican chair people" und verschwindet entrüstet, als sie Früchte von einem nackten Mann essen soll. Was bitte soll dies entlarven, wenn die Personen schon von selbst aus dies nicht machen würden. Borat war gerade lustig, weil Cohen nichts tun musste als ein bisschen trottelig zu sein und ihnen kleine Vorlagen zu geben. Hier jedoch muss er die armen Leute dazu zwingen sich blöde und ignorant anzustellen. Und eben dies funktioniert nicht.

Zweites Beispiel wäre als er versucht seine Show " A-Celebrity People Maxed Out" beim Fernsehsender CBS vorzustellen. Eine Probeaufnahme wird einem gewöhnlichen Testpublikum vorgespielt. Die Leute sind entsetzt und verlassen teilweise das Studio. Debil und moralisch abgewrackt zu sein wird Brüno vorgeworfen und als Zuschauer kann man beim besten Willen nur mit dem Testpublikum stehen. In diesen wenigen Minuten werden Schwule als glamoursüchtige sexsüchtige extrovertierte Schranzhörer dargestellt, während dumme Witze mit einer C-Klasse Künstlerin gemacht werden ("Yeah, this baby is not so good, what do you think? Abort it?"). Und als Abschluss sieht das Publikum einen rotierenden Penis, der plötzlich stehen bleibt und Brüno sagt... Weder ist dies lustig, noch zeigt es uns irgendetwas über die Testseher, ausser das sie Menschenverstand und gutes Benehmen kennen und sich darüber wundern oder entsetzt zeigen.

Danach kam die in der Zwischenzeit berühmte Bettszene zwischen dem Politiker Ron Paul und Brüno in der sich der Politiker entrüstet zeigt, das Zimmer verlässt und etwas mit "quer and crazy" sagt. Es war einer der PR-AUfmacher Cohen's für seinen Film! Tja, und dann sieht man es und wieder das gleiche: Man fühlt eher mit Ron Paul und kann seine Äußerungen verstehen, denn Brüno hat sich offensichtlich wie ien verrückter durchgeknallter Schwuler verhalten und das muss nicht mal homophob gemeint sein. Und genau deshalb ist dieser Film der schlechteste den Cohen bisher präsentiert hat.

Vielleicht hätte er einfach nach Borat aufhören sollen und sich eine neue Persona suchen müssen...

Friday, July 24, 2009

Honduras, Südamerika und Demokratie

Tja, viele hier in der Blogosphäre (sogar das Antibürokratieteam) haben sich gegen die Absetzung Zelaya's ausgesprochen, als undemokratisch und nicht Rechtsstaatskonform.
Die Hondurische Verfassung scheint jedoch zu sagen:

"One of the lines from the Honduran Constitution was that President was subject to extreme sanctions for even mentioning in public the possibility of extending his term beyond Constitutional limits. This is one of the provisions that Manuel Zelaya was ousted for violating."

Warum so drastische Maßnahmen und so spezifische Aussagen gegen die "Meinungsfreiheit". Nun, das liegt wohl hauptsächlich in der Geschichte Südamerikas, die einen unglaublichen Track Record an dummen Entscheidungen haben und bei denen oft Möglichkeiten für Präsidenten seine Amtszeit zu verlängern zu Diktaturen geführt hat (letzte: Venezuela).
Die Honduren haben hier wohl gleich von anfang an einen Hebel konzipiert, um ein ähnliches Schicksal zu vermeiden. Dieser wurde jetzt genutzt um einen Diktator-in-spe zu beseitigen. Natürlich ist das Geschrei groß bei Demokratien in Europa und den USA, die schon seid Jahrhunderten existieren und über solch eine Provision nicht mal nachdenken müssen (wobei gerade D hier ruhig sein sollte).

Vielleicht waren die Maßnahmen überzogen, aber man mag hier wohl verzeihen, dass die Honduren da etwas vorsichtig sind, immerhin zeigen die Nachbarn öfters mal wie es nicht geht...

P.S.:

Hier ist noch ein Beispiel für die Angst der Honduren:

"Nicaragua’s President Daniel Ortega announced Sunday, on the 30th anniversary of the leftist Sandinista revolution he led, that he would seek a referendum to change the constitution to allow him to seek reelection."

Thursday, July 23, 2009

Öffnungszeiten im Supermarkt

Viele von meinen sozialistischen Freunden (d.h. eigentlich alle nicht so liberale wie, quasi jeder) fallen bei Diskussionen über die neuen Öffnungszeiten der Supermärkte in Karlsruhe dadurch auf, dass sie diese ablehnen obwohl sie sie gut finden (für sich selbst). Denn die Supermärkte hier haben jetzt neuerdings bis um 24 Uhr auf.
Meistens argumentieren sie dann im Sinne der Mitarbeiter und der armen alleinerziehenden Mütter, die ja dadurch dauernd von ihrem Kind getrennt sind.

Tja, da kann ich nur entgegegnen, wie viele verdammte alleinerziehende Mütter, die NUR in Supermärkten arbeiten können (und zwar auch nur nachts ?!) gibt es denn? Und was ist bitte so unmenschlich eine Schicht von 16-24 Uhr zu haben? Wäre das nicht perfekt für unausgebildete Schüler oder Studenten? Würden diese dann die arme Mutter mit Kind verdrängen? Gibt es überhaupt genug Alleinerziehende Mütter, oder ist das nur ein Schauermärchen?

Wenn wir in andere Länder schauen, dann gibt es dort schon lange Öffnungszeiten rund um die Uhr und auch Sonntags. In Canada, Australien und den USA ist das gang und gebe und geht es dort jetzt den Leuten so viel schlechter? Die Mitarbeiter bei Walmart sagen: Nein.
Und auch aus KAnada und Australien kommen wenige Klagen, es scheint also ein typisch europäisches Klagen zu sein. Sicher ist es keine perfekte Situation, aber man meistert sie halt wie so vieles im Leben. Vor ein paar hundert Jahren hatten Frauen kaum Zeit für die Kinder, neben Feldarbeit oder Webarbeit war da einfach nciht viel Platz und trotzdem waren es oft ganz anständige Kinder...

Aber sehen wir uns doch mal das Problem am Beispiel Deutschland an, vielleicht ist ja in der Tat DEutschland ein besonderer Ort, was das angeht (immerhin haben wir die wettbewerbsstärksten Supermärkte der Welt).

Verdrängen Schüler und Studenten normale Angestellte, die es nötiger haben (haben sie das denn wirklich?)? Ja, klar, tun sie das, denn ein Schüler ist preiswerter, jedoch auch unzuverlässiger und vor allem ohne Erfahrung, d.h. man kann nicht ganz auf erfahrene Mitarbeiter verzichten. Es wird sich also auch hier eine Balance finden, wie auch im Kneipen und Hotelier-Gewerbe.

Wie sieht es mit der Arbeitsbelastung einer Mutter ohne Ehemann oder Lebenspartner aus? Ich bezweifele, dass 24 h Öffnungszeit die Belastung stark verändern, vielleicht die Zeiten, aber ändert sich da so viel? Den Babys ist es egal wann die Mami fehlt, es ist immer schlimm für sie, die Zeit ist da nebensächlich. Bei Kleinkindern dürfte es am schlimmsten sein, weil die sich nicht versorgen könnten, bis die Mami kommt. Aber sind denn Supermarktleiter wirklich so kaltherzig, dass da nicht Ausnahmen gemacht werden können?

Es ist ja auch nicht anzunehmen, dass eben die selben Mitarbeiter eine Schicht von 8 Uhr morgens bis 24 h machen, da werden natürlich 2 Schichten entstehten, wobei die 2. Schicht wahrscheinlich besser bezahlt wird (wer arbeitet schon gerne in die Nacht hinein). Es werden sich dort aber auch andere Leute finden, die arbeiten wollen, ich glaube kaum das da eine direkte Konkurrenz zwischen "jungen Müttern" besteht. Eher ist das ein Jobangebot für Schüler und Studenten.

Interessant ist, dass hier vor allem Leute meckern, die selbst nicht davon betroffen sind, bzw. die nicht zwischen "ich arbeite nicht" und ich arbeite halt spät wählen müssen. Es sind Leute, die mal in ner Pizzaria aushelfen (dort aber auch schon bis 22 Uhr gearbeitet haben) und sich hier sorgen um einen verschwindend kleinen Prozentsatz unserer Gesellschaft machen, als ob es dort nicht die Möglichkeit zu privaten Sonderlösungen gäbe.
Es sind die selben Studenten, die selbst gerne mal in einer Kneipe bis um 1 Uhr arbeiten, die selbst in Restaurants bis zum Schluss aushelfen und die das für wenig Geld machen, aber scheinbar dies aus "fürsorge" für andere diesen verbieten wollen bzw. es blöd und gefährlich finden.

Was macht denn den Supermarkt-EInzelhandel so anders als Kneipen und Restaurants? Ist es weil anonyme Unternehmen wie Lidl und Rewe dahinter stehen? Wahrscheinlich ist es das und so ist es mehr eine politische Meinung aus dem linken Spektrum gegen Unternehmen anstatt wirkliche Bedenken für diese Arbeiter, deren Wahlmöglichkeiten zwischen Hartz IV und Minijobs nicht sehr groß sind...

Ökostrom

Der Spiegel berichtet:

Erneuerbare Energie aus der Steckdose ist mittlerweile fast immer günstiger als die traditionelle Konkurrenz. Bei einem Verbrauch von 4000 kWh pro Jahr sind Ökostromtarife mit Gütesiegeln im bundesweiten Durchschnitt 95 Euro günstiger als das billigste Angebot des örtlichen Grundversorgers, berichtet das Verbraucherportal Verivox.

Ja, das kann man so sagen und dabei doch trotzdem komplett falsch liegen! Der Ökostrom ist wesentlich teurer als "traditionelle" Angebote, weil

a) traditionelle Angebote den Ökostrom MITbezahlen

b) Steuervergünstigungen und Einspeisegebühren so per Gesetz geregelt wurden, dass man sich zu Kosten anderer Quellen (und der Gesellschaft) eine goldene Nase damit verdienen kann, da der Preis pro kWh gedrückt wird.

Ist dies auf Dauer machbar? Nein, ist es nicht. Je mehr Kunden auf den Ökotarif kommutieren, desto teurer werden gewöhnliche Angebote und irgendwann ist dann die Subvention von Ökostrom nicht mehr durch die EVU tragbar, dann müssen noch mehr Steuern erhoben werden und dann wird es auch für den Verbraucher teurer.

Es gibt eine Möglichkeit nach der dies nicht passieren würde, aber diese ist sehr ungewiss:

technologischer Fortschritt plus Economies of scale schaffen es, dass regenerative Energie plötzlich preislich vergleichbar ist (ohne Subventionen).

Sollte dies nicht eintreten, werden wir einen sehr holprigen Weg vor uns haben, denn Nachts scheint keine Sonne und Wind bläst auch nicht immer zur selben Zeit mit einer konstanten Stärke...

Tuesday, July 21, 2009

Werbung und Bloggen

Ach ja, die Blogosphäre, oder wie man sie auch nennt, die Trolls-going-Rampant. So was finde ich immer wieder unglaublich. Toleranz sieht anders aus! Auch wenn man nicht mag, dass jemand auf die Idee kommt sich für Werbung Geld geben zu lassen (wieviele von diesen aufgeregten Bloggern haben denn AdSense oder etwas ähnliches an?!) muss man ihn doch noch lange nicht so angreifen.

Man kann sich darüber auf seinem eigenen Blog oder in der KOmmentarsektion auslassen, aber doch bitte zivilisiert! Oft reicht schon ein einfaches: Sie machen doch blos Werbung!

Aber nein, wieder einmal zeigen sich die Internet-Trolls von ihrer schlechtesten Seite, denn Anonymität verleiht bekanntlich schlechten Manieren Flügel... Schade...

Banken

Ja, was sollen denn jetzt die armen Banken machen? Auf der einen Seite wird ihnen von fast allen Kommentatoren (seien sie jetzt professionel oder nur im Kommentarbereich der MSM) sie würden unverantwortlich und "spekulativ" handeln. Sie würden Millionen zum Fenster herauswerfen und einen zu niedrigen Stock an Eigenkapital halten.

Gleichzeitig wirft man den Banken jetzt jedoch vor, dass sie zu vorsichtig sind, nicht genug Geld als Kredite bereitstellen und die Wirtschaft somit nicht am Laufen halten.


Was wollen denn jetzt die Leute? Oder haben sie einfach keine Ahnung von der ganzen Sache. Ich glaube immer noch letzteres am ehesten, sie sind verursacht und suchen nach Schuldigen und schnellen Lösungen, ob diese jetzt zünden oder nicht.
Eine "do nothing" Einstellung wird da nicht erwartet und gewünscht. Lieber fordert man widersinnige Aktionen und beschwert sich über alles, ohne eine Struktur im Gedankengang vorzuweisen (ausser vielleicht dem Wunsch das man einen Keks besitzt und ihn gleichzeitig isst).

Für mich bestätigen die Leitmedien damit jedoch nur, dass sie selbt keine Leitlinie haben, der sie folgen und oft nur über sehr geringes Wissen über die Ökonomie des Finanzmarktes haben.

Ich persönlich halte es für verantwortungslos jetzt eine Kreditvergabe für alle, nur um ineffiziente Betriebe über Wasser zu halten, zu forcieren. Wie soll der Markt denn jemals von Unternehmen gereinigt werden, die Mismanagement zu verantworten haben, wenn man diese jedesmal rettet, wenn die Verantwortlichen einen Fehler machen.

Das erinnert ein bisschen an die Situation mit einem Kind. Wenn das Kind mal einem anderen Kind das Essen stiehlt oder die teure Vase der Oma kaputt macht, dann wird man ihm bestimmt eines besseren belehren, wenn man sagt:

"Ist schon gut, das macht nix! "

Und dann die Oma mit Geld abspeisst. Ich bezweifle, dass dies wirklich die richtigen Anreize für die Manager liefert...

Arbeitslosigkeit

Tja, da ist der Unterschied zwischen D und den USA plötzlich geschrumpft: beide geben sie 9.5 % Arbeitslosigkeit aus. Oft sagt der Liberale ja gerne, dass die USA zwar weniger Steuern und Sozialleistungen haben als D, dafür aber weniger Arbeitslosigkeit.
Und jetzt kommen die ganzen Grünen und Linken und sind ein bisschen vorwurfsvoll, wenn sie auf diese Statistik zeigen.

Allerdings kann man schon diese Zahlen nicht vergleichen, da Deutschland viele Arbeitslose gar nicht erst in die Statistik aufnimmt, sondern einfach als arbeitsunfähig einstuft oder nicht vermittelbar. Es wird kaschiert wo es eben geht. Aber darauf mag ich nicht mal eingehen, nehmen wir also die Werte als richtig an.

Der wirkliche Unterschied liegt jedoch darin, dass jemand, der in den USA jetzt in den 9 % drinnen steckt eine wesentlich höhere Chance hat dort schon bald wieder heraus zu kommen. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist in den USA wesentlich kleiner als in Deutschland. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Zu- und Abgang beim Arbeitsmarkt in den USA wesentlich leichter ist als in Deutschland, wo oft ein unglaublich komplexes und teures Rahmenvertragswerk die Einstellung erschwert. Kaum ein Laden kann es sich leisten mal eine Aushilfe einfach so einzustellen, die Kosten sind in D überproportional hoch. Gleichzeitig drücken bestehende Gewerkschaften noch Einstiegsgrenzen durch, wie z.B. Mindestlöhne oder gesetzliche Zertifikationsmittel.
Dies sind alles Gründe, warum ein Arbeitsloser in den USA wesentlich größere Chancen hat schon nach kurzer Zeit einen Job zum Überbrücken zu finden, während er in D erstmal nutzlos rumliegt bis D durch andere Staaten aus der Krise gerettet wird(Exportweltmeister).

Eine andere Mär ist der Vorwurf vieler, die auch das obrige Verzapfen, dass die USA doch marktradikaler als D wäre und deshalb keine sozialen Einrichtungen hätte, um die Ärmsten der Armen aufzufangen.
Einen größeren und älteren Blödsinn hab ich Ewigkeiten nicht mehr gehört. Seid den 90er Jahren explodieren in den USA die öffentlichen sozialen Einrichtungen, sei es Medicade oder Social Security. Ein Unterschied zwischen D und den USA gibt es in manchen Staaten (Cal.) schon gar nicht mehr. Was jedoch bedenklich ist, ist der gleichzeitige Rückgang von privaten Einrichtungen. Es hat also eine Verdrängung von privaten sozialen Einrichtungen zu gunsten staatlicher gegeben, denn auch vorher schon wurde für die Ärmsten der Armen gesorgt, nur halt nicht für die Armen, die mal eben ein paar Monate arbeitslos sind bzw. sich zu gut sind einen schlechteren Job anzunehmen.

Sicherlich war Armsein in den USA kein Kinderspiel, aber das sollte es auch nicht sein, sonst haben die Arbeitslosen keinen Druck sich mal zu bewerben oder zu bewegen. Denn zu leicht fällt man in ein Muster des Nichts-tun und Gott und die Welt beschuldigens. Flexibilität und Mobilität gehen dann schnell verloren und das wären eben jene Qualitäten, die eventuell ncoh eine Einstellung garantieren könnten. Und dies ist wohl am ehesten der Grund, warum Langzeitarbeitslosigkeit in D einen wesentlich höheren Teil der Arbeitslosigkeit darstellt.

Arbeitslosigkeit 2005: 3.9 Millionen (4,8 %)
davon LZA: 1, 8 Millionen (46 %)

Quelle: destatis.de

Sunday, July 19, 2009

Atomgegner und Ihre Sorgen

Tja, offensichtlich ist auch im Internet der Streit über die Definition der friedlichen Atomkraftnutzung etwas eskaliert, zumindest scheinen BUND und ähnliche Contra-Aktivisten sich über Wikipedia aufzuregen und das dort Links von AKW-Betreibern enthalten bleiben, nicht aber jene der Aktivisten.

Kann ich erstmal nicht verstehen, warum sich da jemand aufregt. Die AKWs werden halt erstmal von Betreibern betrieben, so gehört es in ein Online-Lexikon, dass eben ein Link zu diesem Betreiber oder Standort dort enthalten ist. Ist das jetzt schon Werbung?
Das politischer Aktivismus, wie der vom BUND, nicht dazu gehört, sollte hier auch gleich klar sein. Es hat das Ziel ein informatives, sachliches Lexikon zu sein, eine Encyclopädie, nicht ein Politik-Panorama oder gar eine Diskussionseite, weshalb solche LInks oft nach klaren Regeln gelöscht werden.

Auch der Vorwurf des "Neusprech" ist hier fehl am Platze, denn weder ist "Abluftkamin" Neusprech, sondern ein gängier Sachausdruck, noch emittiert er radiokative Strahlen? Soll diese Anschuldigung etwa zeigen wie wenig Verständnis oder KEnntnisse man über ein AKW hat? Wie offensichtlich Nicht-Wissen und Ignoranz vor Recherche kommt?

Diese riesigen Schornsteine, die man bei AKWs sieht, sind tatsächlich Abluftkamine, die jedoch meistens Strahlungsanforderungen unterliegen, die unter der natürlichen Hintergrundsstrahlung liegen. Die Luft, die dort heraus kommt, ist somit in radioaktiver Hinsicht nicht von der Umgebungsluft zu unterscheiden. Natürlich kann man da jetzt eine großartige Angstkampagne darauf aufbauen, aber seit 50 JAhren "dampfen" diese Abluftkamine jetzt schon und es gibt keinerlei nachweisbare gesundheitliche Folgen, noch eine erhöhte Strahlung in dieser Emission...
Es erschliesst sich mir also nicht, wie man den einen Abluftkamin sonst nennen sollte??

Eine Bloggerin beschwert sich auch gleich über diese BUND-Aktivitäten und deren Vorwürfe. Sie hält es sogar für denkbar, dass die PR-Unternehmen der Atomlobby dafür Leute bezahlen, um solche Wikieinträge in ihrem Sinne zu editieren. Kann schon sein, normalerweise hält aber die Wikipediaommunity dann gleich dagegen, wie eben auch im Falle der BUND-Versuche. Und wir sollten hier nicht vergessen, auch der BUND hat nur ein einziges Ziel und das ist ihre Sicht der Tatsachen darzustellen.
Dafür sind sie auch nicht nur gemeinnützig unterwegs, sondern benötigen auch Geld, bezahlen auch Leute, warum also immer nur diesen Vorwurf der Atomlobby machen? Ich denke eher, dass diese Edits von Ex-Ingenieuren stammen, oder Mitarbeitern aus den Atomkraftwerken, die eben nicht die Meinung des BUND teilen und faktische Fehler noch am ehesten korrigieren können.

Friday, July 17, 2009

Konjunkturpakete

Manchmal sagt ein Bild doch mehr als tausend Worte



Wo ist er jetzt der Stimulus? Ausser das es den Banken in den USA dank dem geschenkten Geld wieder gut geht und sie ein "business as usual" vorführen, hat sich wenig verändert. Es scheint sogar noch schlimmer gekommen zu sein.
Das sollte jeden abschrecken einen Effekt durch unser Konjunkturpaket I/II in den Arbeitsmarkt zu dichten...

Thursday, July 16, 2009

Drogenkrieg in Mexiko

Dieses Spiegel Video verdeutlicht den Drogenkrieg zwischen Kartellen und Regierung in Mexiko recht deutlich. Es sind krasse Zustände, die einem Bürgerkrieg in nichts nachstehen. Sie zeigen aber auch wie zwecklos der Kampf gegen die Drogenbosse ist.

Der Vorschlag der SpiegelOnline Redakteure und der Mexikaner ist die stärkere Verfolgung der Nachfrage in Europa und den USA, aber da sind sie auf dem Holzweg. In Europa und in den USA werden Drogenhändler verfolgt wie in kaum einem anderen Land der Erde. Gleichzeitig werden die Konsumenten verfolgt wie kaum irgendwo sonst. Und trotzdem steigen die Profite der Drogenbosse seit Jahren an und das obwohl die USA in den letzten 20 Jahren deutlich aufgerüstet haben, was ihre Raids angeht.

Es gibt einfach keine Correlation zwischen härterem Vorgehen und weniger Drogengenuss oder gar der Effiktivität. Stattdessen werden noch mehr Opfer gefordert, als so oder so schon. Auch in Mexiko sind die Auseinandersetzungen erst in den letzten Jahren eskaliert, vorher waren sich Regierung und Drogenkartelle nicht grün, aber die Zahl der Toten war geringer.

So zynisch es klingt, aber um diesen Krieg zu gewinnen, muss man ihn erst verlieren. Solange die Drogen illegal sind, solange wird man große Profite einfahren können. Es heißt nicht, dass man Drogen für gut erklären soll, aber die Militarisierung wie sie in den letzten Jahrzehnten fortgeschritten ist, ist einfach nicht mehr haltbar.

Wednesday, July 15, 2009

Frankreich und Privateigentum

So, jetzt ist es wieder soweit, in Frankreich gehen die Gewerkschafter und "Arbeitnehmer" mal wieder auf die Barrikaden und zwar nicht so friedlich wie in Deutschland. Immer mal wieder höre ich bewundernde Worte der deutschen Sozialisten (< SPD, sprich: Linke, Grüne) für diese Art von Protest.

Mal abgesehen davon, dass sie dabei die Grenzen zur Straftat überschreiten, wie z.B. hier und oft sogar gegen Manager (NICHT Eigentümer) einer Firma gewaltsam vorgehen. Freiheitsberaubung ist kein einfaches Delikt, auch wenn man Manager nicht sonderlich mag. Es sind immer noch Menschen, diese Leute, und haben deshalb ein Recht auf Freiheit, genauso wie ein Recht auf ein faires Verfahren. All dies ist hier nicht gegeben, stattdessen schneiden sich die Arbeiter immer mehr ins eigene Fleisch.

Nicht nur, dass zukünftig Firmen sich zweimal überlegen, ob sie nach Frankreich gehen, und ob sie dort eine Produktion/Service Halle unterhalten, nein, man wird sich auch überlegen, ob man Franzosen dazu anheuert, bzw. ob der franz. Markt nicht zu ärgerlich ist.

Ich kann den Ärger ja verstehen, da arbeitet man 30 JAhre für eine Firma und kann nichts anderes und jetzt wird man vor die Tür gesetzt (übrigens ist das für die Franzosen kein Problem, wenn es mit Ausländern passiert!!!). Natürlich ist das nur schlimm, weil es Franzosen betrifft, wenn eine franz. Firma das selbe in Polen macht, dann wird darüber kein Wort verloren, so gesehen sind sie also doch sehr opportunistisch und verdienen nicht viel Mitleid.

Doch wie kommt es soweit, dass diese Menschen anderen Menschen gewalt antun, das sie sogar bereit sind ihre Fabrik zu sprengen? Dies ist einmal der Erwartungshaltung in einem Sozialstaats zu zuschreiben, aber auch dem Bewustsein gegenüber Privateigentum in Frankreich. Es gibt kaum noch welches. Autos werden verbrannt, im Internet werden mehr Filme/Mp3s und Spiele geklaut, als in den meisten europäischen Staaten und offensichtlich schreckt man auch nicht davor zurück Häuser zu sprengen. Es ist nicht so, dass es daselbige nicht auch in D gäbe, der erste Mai in Berlin beweist das (hier). Hier jedoch ist es meist immer noch auf ein kleines linkes Spektrum begrenzt, in Frankreich gehört es fast schon zur allgemeinen Haltung.

Ja, die Franzosen legen viel Wert auf Privatsphäre und "laissez-moi faire", aber sie haben währendessen keinerlei Respekt für das eigentliche Eigentum des Anderen, dies zeigt schon das Verhalten beim Einparken (parken nach Gehör). Deshalb ist diese Einstellung auch nicht sehr liberal, womit ja gerne auf Frankreich verwiesen wird. Und wenn es um theoretisch gesichtslose Unternehmen geht, dann gibt es den Begriff Privateigentum für die Franzosen nicht mehr. Leider sind Unternehmen keines Falls gesichtslos und auch nicht vergesslich, d.h. es könnte sich hier noch einiges tun.

Es wird vor allem für franz. Konzerne schwerer werden gut ausgebildete Manager und Fachkräfte zu bekommen, da diese öffentlichen Angriffen ausgesetzt werden. Ein Schutz durch Polizei oder gar die Firma selbst, ist hier nicht vorgesehen. Ein Zustand, den Sarkozy untragbar findet, den er aber auch mit seiner Politik mit verschuldet hat.
Seine No-Toleranzpolitik in Paris hat den Leuten nicht gerade gefallen und auch sonst ist der Name Sarkozy vor allem in Verbund mit großen Konzernen genannt worden. Diese Nähe wird sich weder positiv auf die Konzerne noch auf die Situation in Frankreich auswirken. Und sollte uns hier zu denken geben, denn in nicht allzu ferner Zukunft werden auch wir dieses Problem kennen lernen... Die Jugend von heute probiert ja schon mal in Berlin und wir schauen tatenlos zu, gleichzeitig schafft es die Polizei nicht einmal Anwohner vor gewaltätigen Protestierenden zu schützen und konfisziert stattdessen eine israelische Flagge...

Tuesday, July 14, 2009

Desertec III. - Meinungsmache und die Deutschen

Was mich immer wundert, ist, wie so viele Deutsche plötzlich wenig skeptisch werden, wenn es um neue grüne Energien geht und an deren Nutzung die selben Großkonzerne beteiligt sind, denen sie sonst so gerne Misstrauen.

Wie kommt es das in Deutschland eine Mehrheit ohne nachzudenken für "erneuerbare Energiequellen über alles" ist und damit dem alten Geldabknüpfertrick einiger Blender auf den Leim geht.

Liegt es an mangelnder technischer Ausbildung (vielleicht bei manchen), aber selbst an Universitäten finden sich diese leichtgläubigen naiven Menschen wieder, die meinen alles was mit Solarenergie und Windenergie zu tun hat ist von sich aus schon gut. Dieser Irrglaube kann natürlich für Deutschland sehr teuer werden, gerade wenn man verschiedene Technologien nicht gegeneinander abwägt.

Was also dann wird in der deutschen Ausbildung vernachlässigt?

Meiner Meinung nach ist es Ökonomie und zwar nicht unbedingt die Vorgehensweisen in einer Bank oder wie denn jetzt der Geldkreislauf funktioniert oder was ein Business cycle ist, sondern etwas viel fundamentalers, etwas das leider in kaum einer Hochschule gelehrt wird und das nur die VWLer überhaupt ein bisschen lernen.
In Alternativen zu denken und diese über ein einheitliches Bewertungssystem zu vergleichen!

Das Bewertungssystem wäre hierbei der Preis. aber auch versteckte Kosten, wie z.B. der gleichzeitige Bau von Konkurrenzideen etc. Gleichzeitg fehlt es auch an einer einfachen Idee: Rente. Denn leider ist dieser Begriff nur den wenigsten Studenten oder DEutschen wirklich bekannt. Sie wissen was eine Rente ist, d.h. Geld heute in die Staatskasse = Geld später zurück wenn man nicht mehr arbeitet. Aber das Prinzip einer Rente im wirtschaftswissenschaftlichen Umfeld scheint nur wenigen geläufig zu sein, d.h. das Geld heute immer wichtiger ist als Geld erst morgen, da das Geld morgen gewissen Risiken unterworfen ist (es ist erst später da und kann nicht sofort ausgegeben werden, ist das erste Risiko).

Solche Economics 101 Regeln wären auch für den Ingenieur interessant und sollten eigentlich schon in der Schule gelehrt werden. Vielleicht würde es ein bisschen mehr Offenheit und kritisches Denken gegenüber verschiedenen Alternativen und deren Preis für die Durchführung schaffen...

Wie sonst lässt sich ein Projekt Desertec denn ordentlich bewerten? Wenn nicht mal ein Preis öffentlich ist? Die gehandelten 400 Milliarden sind eine undokumentierte Spekulation und könnte man mit diesem Geld nicht vielleicht bessere Alternativen bauen?

Desertec die 2.

Neuer Tag, neuer Schmarrn von den Grünen zum Desertec-Projekt. Neben der "Anschubfinanzierung" (sprich Fixkostenübernahme durch die BRD) soll danach auch weiter subventioniert werden, so Ihr Wille. Es zeigt sich also, dass die Kosten wohl doch höher als beworben sind und der Gewinn wesentlich niedriger als erwünscht ausfallen würde.
Deshalb kuscheln jetzt auch alle Unternehmen mit bereitwilligen Partien im Bundestag, wie den grünen.

Das zweite Problem hat auch wieder ein Grünen-Sprecher verzapft, als er meinte:

Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Grünen, fürchtet nun, dass sich Desertec deutlich verzögern wird. "Was wir brauchen, ist eine klare politische Initiative, die das Projekt vorantreibt", sagt Fell zu SPIEGEL ONLINE. "So wie der französische Präsident Nicolas Sarkozy Lobbyarbeit für französische Kernkraftwerke macht, muss Merkel deutsche Solarthermie-Technik bewerben."

Oh ja, die Dummheiten von anderen Ländern muss man selbst natürlich wiederholen, anstatt einmal mit leuchtendem Beispiel voraus zu gehen und den Markt es alleine regeln zu lassen. Das ist einfach in Europa zu viel verlangt...

Desertec und Toll Collect

Das ist mir gerade eben erst eingefallen, dieses Desertec-Projekt kündigt sich an wie diese Gruppen-Firma Toll Collect, in der auch ein paar Branchenriesen sassen (Daimler und Siemens zum Beispiel). Und wir wissen ja, dass dort nie etwas wirklich gutes raus kam, bis die Bundesregierung hohe Strafen verhängt hat und dann ging es langsam um Ergebnisse.

Der Unterschied zwischen Desertec und Toll Collect besteht jedoch in einem Punkt:
Bei Toll Collect war es sicher, dass es mal profitabel für den Autobahn-Betreiber wird, bei Desertec ist das nicht sicher.

Monday, July 13, 2009

Wut im Bauch: "Steuerüberraschung"

Ich finde es doch immer wieder drollig, wenn ich so Schlagzeilen in der Fachpresse lese:

Die Krise belastet die öffentlichen Kassen offenbar weitaus stärker als bislang bekannt. Allein für Arbeitsmarkt-Ausgaben fehlen dem Bund einem Bericht zufolge fast 100 Milliarden Euro bis 2013. Das Finanzministerium meldet außerdem einen beispiellosen Einbruch der Steuereinnahmen.


Wow, das muss für diese Null-Nummern in Politik und den Medien natürlich wie eine Überraschung vorkommen. Wann mussten diese denn das letzte Mal Expertise zeigen und ein bisschen denken und rechnen und nicht nur einfach Pressemitteilungen abschreiben?

Tja, das bei steigender Arbeitslosigkeit, Stagnation bei Unternehmen und Aktienmärkten plötzlich das Abnehmen des Geldes bei der profitablen freien Wirtschaft nicht mehr funktioniert und deshalb Steuer-"Einnahmen" fallen und die Ausgaben explodieren, dass kann aber auch nur Dummköpfe überraschen. Warum ich so zornig bin?

Es sollte niemanden überraschen und es zeigt doch wieder einmal, dass offensichtlich weder in den Redaktionsstuben, noch im Bund irgendwo Leute mit einer anständigen Ausbildung sitzen, sei es ein nicht-sozial-wissenschaftliches Studium, oder eine anständige Kaufmännische Ausbildung oder auch nur eine gute Schulbildung.
Offensichtlich sind alle Lebemänner und Schlendriane schon lange in der Politik, anders lässt es sich nicht erklären, wie irgendjemanden so etwas auch nur ein bisschen überraschen könnte...

Mal zusammenfassen:

- Steuer einnahmen gehen runter (weniger Gewinne der Unternehmen, weniger Arbeitende)
- Steuerlast geht hoch (mehr Arbeitslose, mehr Serviceinanspruchnahme, höhere Kosten für Wohnungen etc.)

Und das soll plötzlich und aus heiterem Himmel erschienen sein und sowas von nicht planbar gewesen sein? Man hätte schon vor 10 Jahren damit planen können, aber stattdessen hat man in der Boom-Zeit Geld aus dem Fenster geschleudert und schmerzhafte Reformen verpasst. Eben typisch Demokratie, die offensichtlich immer eine katastrophale Umwälzung benötigen bevor sie sich mal in eine gesunde Richtung bewegen.

Sunday, July 12, 2009

Prophetisches Schicksal für GM?

Zeigt uns Russland, wie es aussieht wenn ein Staat versucht einen maroden Autokonzern wieder auf die Füße zu bekommen?

Saturday, July 11, 2009

Defizit Ausgaben in den USA in Form eines Roadtrip

Lustiges Youtube-video, dass inflationsbereinigte Defizitausgaben der verschiedenen US-Präsidenten in Form eines Roadtrips von der East zur Westcoast darstellt. Besonders bemerkenswert, die letzten beiden Präsidenten (Hope (TM) und SpellingError(TM)) zeigen wie man Geld verschleudert und neue Schulden ohne Augenmaß aufnimmt.

Besonders erstaunlich, die gerne als fiskal konservativ gehandelten Präsidenten Reagan und Bush sind weit hinter Clinton! Was wiederum zeigt, dass fiskalisches Augenmaß schon lange nicht mehr mit der Partei sondern der glücklichen Zusammensetzung des Kongresses und der Berater zusammenhängt.

Ein besonders interessanter Punkt ist, dass es in der gesamten Laufbahn alles Präsidenten nur einen einzigen gab, der tatsächlich Schulden zurück gezahlt hat: Harry Truman - Demokrat.

Friday, July 10, 2009

On renewable energy sources and their success

Well, actually this will be a short post and in hope for how a more liberal energy market could produce interesting results.

I assume that most people will think of me as a defender of coal and nuclear power above all else and in particular against "new" energy sources that are greener (though not all are really). However, I am more of a practical man. I want to have the best resources for the best application. If you live in the jungle of Amazonia and you will never have a connection to any kind of power grid. In this case, I think, it is a very good and efficient idea to use regenerative energy sources, which are more reliable and cheaper than to build a land line and a power plant next to you.

However, this is not so evident in densly populated Europe, where there is no longer any jungle and most communities are connected to a European power grid. However, even here regenerative energy sources might be a valid idea, however, we don't know it. We don't know it because subisidies screw up theh market pricing scheme. And I don't restrict myself to green subsidies, no, nuclear and coal power also have had their subsidies, especially during the costly construction process. How can anyone decide what a given technology costs and whether it is usefull, if the prices are distorted by politicians who want to support their pet projects, or activist groups who want to procure funding.

My idea is more of a free market approach in that no subsidies should be given. Perhaps this would present to us some very interesting results, where suddenly some renewable energy sources are not that bad a choice. Let the market decide is my idea of pricing and comparing technology. So that we get the best, most efficient and cheapest energy there is.

As a post-script I'd like to summarize a bit the pro's and con's of the Desertec project:

pro's:
- trade and cooperation always led to peace
- Use of land that is not "lost" to civilization (deserts)
- technological benefits by testing direct current long-range transmission into the european grid
- optimized green source in optimal spots

con's:
- dependency on non-democratic states
- probably expensive tax payer portion!!!
- technical difficulties (transformation etc.)
- unreliable
- diminishes return from smart grids
- sandy spots have high maintenance costs
- comparatibe advantage with other projects not look at/ opportunity costs disregarded
- more PR / companies are not really persuaded (or they would have already started)

All in all, I still don't see where the benefits are. Yes, the desert is mostly non-inhabitable for large human settlements, but they are none the less important biohabitats for animals. I don't understand why a 10x bigger power plant than a coal power plant gets a green thumb up, while it destroys a natural bio diversity 10 x bigger? Shouldn't there be outrage by greens about it? Or do they only cry when the animals killed are adorable?

On Oil speculation

As I always suspected oil prices are often driven by government policy and not private speculators. It seems Tyler Cowen agrees here. This has some rather interesting consequences as it should put an end to the idea that evil oil companies are the major source for high energy prices. They often only respond to market boundary conditions. The more uncertain the higher the price and environmental regulation at this point is highly uncertain, thus we have again rising oil prices.

Yes, the crisis also had an influence, but the drop in prices was temporary because the oil seller soon anticipated the difference and acted accordingly. It was a short-term effect that lasted from October 2008 until late June 2009, when gasoline prices were again on their old level.

Of course, one can believe that the coal market is similar to the oil market in its working since coal is also used in highly environmentally regulated power plants. Now, usually other industries (steel f.e.) are betting for coal shipments from Australia and the emerging nation China also has pushed prices up with their high demand. However, when the crisis hit, prices dropped because production rates dropped all over the board, at the same time energy companies continued producing almost the same amount of energy. So, their share of coal prices dropped and they got more coal than before for the same price. Why then did energy prices go?
It is because in the near future, nuclear energy is going to be forbidden and coal power will be more expensive. The companies anticipate this coal-unfriendly climate and try to amortize their plants in due time.

They see that with the current climate due to IPCC, Copenhagen etc. they will most likely pay a new premium in the future, so they can't drop prices now, because gains now is more valuable than payments in ten years. So, though ressources prices drop, government prices still rise and are anticipated to rise further.

Sources:
Coal prices (12 month)
Oil prices

Thursday, July 02, 2009

SpiegelWatch: Ökologie - Solarstrom - Unsinn

Kein Tag vergeht, ohne das nicht irgendein faktisches Halbwissen im Spiegel präsentiert wird. Es ist schon fast, als würde man mit religiösem Eifer gegen mögliche Auferstehung von Kohle- und Atomstrom anreden wollen. Zum Thema Ökologismus und Religion werde ich bald noch einen längeren Text verfassen, wenn ich denn Zeit hab. Es ist nämlich durchaus ein interessantes und nicht mehr so unglaubwürdiges Thema.

Hierbei möchte ich nur kurz auf zwei-drei Punkte eingehen, die in diesem Bericht von Greenpeace offensichtlich nicht verstanden wurden:

a) Ein Boom in einer Subventionierten Sparte ist kein Boom sondern eine Blase, denn beim Wegfall der Subventionen würde sie zusammenbrechen (siehe Dot-Com, siehe Housing Bubble)

b) Man kann nicht von einem netto Gewinn an Jobs sprechen, wenn für die Entstehung einiger "grüner" Jobs eventuell tausende andere Jobs eingehen (Abstieg der Atombranche).

c) Wann wird das Mär von dem kompletten Ersatz des konventionellen STroms durch regenerativen Solar-Strom endlich zu Grabe getragen?

Während a und b beinahe selbst erklärend sind, scheint c den meisten Journalisten zu entgehen...

Ein Solarkraftwerk in D schafft sein kW/p (kW Stunden peak Leistung) nur etwa 4 h pro Tag unter optimalen Bedingungen (richtig installiert etc.), danach fällt die Leistung rapide ab. Die Hälfte des Tages wird sogar gar keine Leistung generiert, da überhaupt kein Licht vorhanden ist. Jetzt kann man dagegen halten, dass ja auf der Erde immer irgendwo Sonne scheint, aber das ist erstmal irrelevant, weil nicht überall Solarstrom generiert wird und auch kein weltumspannendes Energienetz vorhanden ist. Es bleibt also nur D bzw. Europa. Im Ausland jedoch ist Solarstrom zur Zeit (abgesehen von Spanien) nicht gerade auf dem Vormarsch, weshalb wir uns hier auf D beschränken. Selbst mit billigen Solarzellen um die 1.80 €, die einen Strompreis von bis zu 12-15 cent/kWh erreichen würden, wäre eine komplette Substitution der fossilen Kraftwerke unmöglich, da auch nachts Versorgungssicherheit herrschen muss. Außerdem würde der Strompreis wahrscheinlich steigen, da Spitzen- und Mittellastkraftwerke teurer sind als Grundlastkraftwerke. Und diese Kraftwerke würden dann ja gebraucht für Nachtstrom und für die SR (Systemreserven im Ausfall). Auch um tagsüber auf der sicheren Seite zu sein müssten immer etwa die 6 - 8 fache Leistung verfügbar sein. Es zeigt sich also schnell, dass man hier in eine Kostenspirale rennt, die wohl das ZIel ganz und gar verfehlt billigen, grünen Strom zu erstellen.

Wenn man nämlich Subventionen von Solarzellen abzieht und denen die reinen Stromentstehungskosten von klassischen Kraftwerken gegenüberstellt, dann sind selbst 6 ct/kWh noch nicht konkurrenzfähig...

Wednesday, July 01, 2009

Spiegel-Watch: Sahara-Solarstrom und Politik

Das Konsortium Desertec, bestehend aus 20 allimentierungsbedürftigen Unternehmen, möchte doch gerne in Nordafrika ein riesiges Solarkraftwerk aufbauen, berichtet der Spiegel und verwischt dabei Fakten mit Politsprech. Hier eine 1:1 Auseinandersetzung mit dem Text und dem Vorhaben.

"Es ist ein fast unglaublicher Plan: Eine Gruppe von 20 Konzernen will sich im Juli zu einem Konsortium unter dem Namen Desertec zusammenschließen. Das Ziel: 400 Milliarden Euro in Solarkraftwerke in Nordafrika investieren, um damit 15 Prozent der Stromversorgung Europas zu decken."


Unglaublich ist es in der Tat das 20 Konzerne, Desertec, für 400 Milliarden ein riesiges Solarkraftwerk bauen wollen . Generell wäre dies zwar denkbar in einer politisch instabilen Region wie Afrika jedoch mit großen Hürden verbunden. Auch sind die 15 % der Stromversorgung natürlich der Peak-Wert, Nachts wird man von dem Kraftwerk nichts bekommen, was bedeutet: Durch den Bau dieses Kraftwerkes können zwar Grundlastkraftwerke abgeschaltet werden, müssen aber durch teurere Mittel- bis Spitzenlastkraftwerke nachts aufgefangen werden. Toller Plan und teuer.

Das Projekt ist die größte private Ökostrom-Initiative aller Zeiten und wertet die Solarenergie endlich auf.

Zum dem Wort "privat" kommen wir noch, denn die Energiekonzerne tun das nicht aus privatem Antrieb, sondern weil erwartet wird "go green" zu sein und weil sie hoffen möglichst wenig Geld investieren zu müssen und vom Bund ordentlich Geld in den A*sch geschoben zu bekommen. Es gibt den Solarstrom der Lächerlichkeit preis und wertet ihn nicht auf.

Das Vorhaben ist angesichts der steigenden Kosten für fossile Energieträger ökonomisch sinnvoll und angesichts des Klimawandels ökologisch geboten.

Oh je, oh je, gleich zwei Fehler in einem. Sicher steigen die Kosten für fossile Energieträger, sicher werden sie irgendwann so teuer, dass sich der Bau solcher Anlagen lohnen könnte. Es wird aber nicht mehr in diesem Jahrhundert passieren. Wie hoch sind denn die Kosten für dieses Solarkraftwerk und warum kann sie das Unternehmen nicht alleine tragen??

Zum Klimawandel mag ich nur so viel sagen, es ist ein Totschlag Argument, dass zu oft für unsinnige Vorhaben verwendet wird. Weder ist die Gefahr dringend, dass man dafür Milliarden ausgeben muss, noch ist er eine Tatsache (dazu mehr im Archiv auffindbar).

Endlich haben zumindest zwei der Energieriesen in Deutschland (E.on und RWE) offenbar die enormen Potentiale der erneuerbaren Energien erkannt und steigen richtig ein.

Naja, sie hoffen einen Reibach zu machen, in dem sie wenig für die Kosten zahlen und den Strom dann teuer einspeisen, nach dem EEG (Erneuerbare Energien GEsetz). GRundsätzlich wird der Bürger also die Kosten gleich doppelt bestreiten. Er wird für die Subventionen per Steuern aufkommen und die Kosten der Unternehmen durch höhere Preise tragen. Und das ist ein Fortschritt? Die Armen künstlich ärmer machen?

Aber Desertec ist auch außen- und sicherheitspolitisch eine enorme Chance: Das Projekt bindet das instabile Nordafrika an Europa, es schafft dort Arbeitsplätze und Wohlstand. In diesem Sinne ist Desertec auch eine Art Anti-Terror-Programm.Perspektivlosigkeit und Minderwertigkeitsgefühl vieler Menschen in Nordafrika - idealer Nährboden bei der Terrorrekrutierung - könnten sich durch die neue Zukunftschance verflüchtigen. Desertec kann europäische Nachbarschaftspolitik im besten Sinne des Wortes werden.


Wow, da militärischer Interventionismus in Europa auf taube Ohren fällt, will man nun merkantilistischen Imperialismus betreiben?! Es wird dort Arbeitsplätze schaffen, natürlich auf Kosten europäischer Arbeitsplätze, aber das interessiert keinen. Das wäre kein Problem wenn es ein 100% privates Vorhaben wäre, so jedoch subventioniert der arbeitsloswerdende Europäer einen Afrikaner, ob das wirklich zu einem "Zusammenrücken" führen wird?

Desertec ist nur dann eine Chance, wenn es von Beginn an politisch und diplomatisch flankiert wird. Nicht wir in Europa entscheiden darüber, ob die Wüste für Energiegewinnung genutzt wird, sondern souveräne Staaten in Nordafrika.

Hört sich lustig an, ist aber nicht die Arbeitsweise von franz./deutscher Aussenpolitik. Wohl eher die eherne Meinung des ein bisschen naiven und geblendeten Journalisten (kritischer Journalismus ist etwa so lebendig wie MJ). Wahrscheinlich wird man per Foreign Aid die nicht ganz demokratischen Staaten an der MIttelmeerküste schmieren um dann bauen zu können...

Das Vorhaben vermindert die einseitige Abhängigkeit von Öl und Gas. Den Lieferanten der fossilen Energien wird es erschwert, Preise zu diktieren oder ihre Ressourcen zur politischen Erpressung bei der Durchsetzung ihrer Interessen zu benutzen. Die Diversifizierung unserer Energieversorgung bringt uns in jedem Fall mehr Versorgungssicherheit.


Sollte man dann nicht lieber darauf pressen, dass sich Russland etc. demokratisieren und dem freien Markt mehr Platz lassen, denn dann würde der Preis nicht von politischen Entitäten wie Staaten diktiert. Andererseits kann man genau diese Argumente jetzt im Falle Afrikas anwenden. Was wenn die Nordküste entscheidet, dass sie EUropa heute mal keinen Strom liefern wollen?

In Nordafrika sind derzeit mehrere Atomkraftwerke geplant. Allein Ägypten will fünf davon bauen. Mit der Nutzung der Wüsten durch Solarthermie, Photovoltaik und durch die gewaltigen Windkraftpotentiale am Roten Meer oder in Marokko wird es möglich werden, den regionalen Bedarf ohne Kernkraft zu decken und so die Proliferation von Nukleartechnologie zu erschweren

Ist dem Journalist bewusst, dass Kerntechnologie != Waffenindustrie ist? Ich bezweifel, dass ohne SChmiergelder irgendeiner der Staaten trotz des Solar-Booms auf seine Kernreaktoren verzichten wird. Wieder einmal Wunschdenken eines grünen Weltverbesserers, der offensichtlich den Zynismus der Politik nicht sehen will. Realismus sieht anders aus. Desweiteren sind Kernkraftwerke wesentlich ausfallssicherer, weshalb sie ja eben von allen Staaten ausser D gerne gebaut werden.

Terroristen wird außerdem die Option genommen, gegen atomare Anlagen Anschläge mit grauenhaften Folgen zu unternehmen. Es verwundert, wenn Vattenfall-Chef Josefsson das Projekt Desertec aufgrund möglicher Terroranschläge gegen Solaranlagen in Nordafrika ablehnt, aber die weitaus größeren Gefahren durch die geplanten Nuklearanlagen nicht thematisiert.


Würden Terroristen wirklich ihr eigenes Land verseuchen wollen? Warum gab es dann in Israel noch keine Katastrophe oder in einem europäischen Land wie Frankreich, Spanien oder D? D hatte nachweislich mehrere terroristische Zellen im Land? Die Frage ist auch, wie solch ein Anschlag denn nun konkret aussehen soll, dass er gleich verheerende Wirkungen hat. Naja, für einen Privatinvestor wie Vattenfall wäre dämlich in einer instabilen Region ein solch teures Projekt abzusegnen. Es würde nur sinn machen, wenn man die Investitionen direkt vom Staat ersetzt bekommt...

Die deutsche Wirtschaft - von Münchener Rück über RWE, E.on, Siemens bis zur Deutschen Bank - hat endlich die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Vorwurf, die großen Energieversorger und die Industrie im ganzen würden die erneuerbaren Energien nur als Alibi fördern, um ansonsten "business as usual" zu betreiben, wird durch das Wüstenprojekt widerlegt.

Die Wirtschaft fördert nichts nur als "Alibi", es sei denn der Staat ist beteiligt, dann kann es vorkommen. Das Wüstenprojekt ist das beste Beispiel dafür. Wenn sich regenerative Energiequellen schon lohnen würden, dann wären die EVU die ersten, die neue Anlagen bauen würden, selbst in gefährlichen Gebieten (siehe STEAG und Argentinien).

Neben diesen Politischen Problemen, gibt es natürlich noch eine Reihe technischer Probleme, deren Lösung noch lange nicht absehbar ist. Wie kühlt man die Kraftwerke, da Wasser dort unten traditionell rar ist? Wie lässt sich der Verschleiss durch Sand und Sandstürme möglichst gering halten? Wie lassen sich die Leitungen möglichst sicher verlegen?