Wednesday, October 21, 2009

Gesellschaftliche Einordnung eines Politikers

Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Denken immer noch so weit verbreitet ist in Deutschland bzw. Europa im Gesamten. Man sollte meinen, dass die Aufklärung und die Anfänge der Demokratie hätten uns gezeigt, dass ALLE Menschen vor dem Gesetz und auch in der Behandlung vor dem Recht gleich sind. Offensichtlich hat es jedoch eine elitäre Klasse doch geschafft, dass ganz ein bisschen Animal-Farm-mäßig auszudehnen. Wir sind gleich, aber die Politiker sind gleicher.

Ich findes unglaublich, wie viele Menschen unglaublich schäbiges Verhalten von Politikern damit verteidigen, dass diese die "Führer" unserers Landes sind und damit gewisse extra Rechte benötigen. Sei dies jetzt eine eigene Zugverbindung von Bonn nach Berlin, Flüge mit Bundeswehr-Helikoptern oder Flugzeugen. Haben diese Leute es wirklich nötig Adlige und Könige durch Politiker zu ersetzen?

Wenn von heute auf morgen alle Politiker für 1 Jahr in Urlaub gehen würden, dann würde die Welt weiter funktionieren. Man würde eben mehr diskutieren bis eine einvernehmliche Entscheidung getroffen ist, aber es würde auf Basis der existierenden Regeln trotzdem alles funktionieren.

Ich glaube die Mehrheit der Leute hat vergessen, dass der Grundsatz der rechtsstaatlichen Demokratie besagt, dass Politiker beauftragte des Volkes sind. Eigentlich müssten sie also in ihrer Wichtigkeit niedriger liegen als das Volk bzw. seine Teilmengen.

Aber ich gehöre da wohl zu den wenigen wirklichen Anhängern einer rechtsstaatlichen Demokratie, der glaubt, dass Politiker durchaus auch Commercial Airlines benutzen können, wie normale Menschen auch. Und sie brauchen auch keine Limosine für ihre Arbeit (es sei denn als Representation des deutschen Volkes zum Ausland), ein Golf würde es auch tun. Auch halte ich für einen Politiker ein Gehalt von 5000 Euro und eine Pension von bis zu 9000 euro pro monat als absolut ungerecht. Wenn man sagt, dass die Politiker das Volk representieren, dann müsste ein Gehalt vom Durchschnittsgehalt des Deutschen ausreichen, ebenso die Pension. Alles andere sind keine Zustände einer rechtlich gleichbehandelnden Demokratie, sondern eines 2-Klassenstaates, der schon vor dem Gesetz zwei verschiedene Klassen erzeugt (Herrschende und Untertanen).

Auf die Frage, wie denn auf diese Weise qualifizierte Leute sich für die Jobs bewerben würden, kann ich nur sagen. Vielleicht sollte es weniger des Geldes wegen sein und mehr auf Grund der Eignung für die Aufgabe bzw. auf Grund des Glaubens an die Mission.

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