Thursday, January 14, 2010

Mobilität auf der Schiene – Vergleich USA vs Europa

Immer wieder weißen Intellektuelle in den USA auf das tolle europäische Schienen Netz hin und immer wieder bezeichnen Europäer die USA als unterentwickelt, da sie mehr Autos besitzen als Bahnfahrten planen.

Man muss jedoch hier ergänzen, dass die Europäer einfach ineffizienter sind. Wir haben uns hier dafür entschieden den verlustreichen Weg über die Personenbeförderung auf der Schiene zu gehen. Das sind natürlich Prestigepojekte, wie der Bau der Keops-Pyramide im alten Ägypten. Sie sind sichtbar, man kann mit Ihnen angeben und sie sind sehr sehr teuer. Die Folge ist, dass Frachtverkehr in Deutschland fast ausschließlich Nachts und selbst dort zu hohem Preis getätigt wird. Gleichzeitig bevorzugen unsere ach-so-tollen umweltschützenden Politiker (und Bürger), dass die Fracht von stinkenden Diesel-LKWs transportiert wird, anstatt von E-Zügen. Ich dachte das elektrisches Fahren als neuer grüner Trendsport gilt? Warum dann also nicht das hohe Verkehrsaufkommen auf die Schiene verlegen, immerhin sind NFZ eine große Blockade auf Autobahnen in D.

Die Amerikaner haben sich hier für einen anderen, wesentlich sinnvolleren Weg entschieden. Sie transportieren einen Großteil ihrer Fracht mit der Bahn. Das sieht keiner, weil sie mit ungefähr 25 km/h (etwa so schnell wie ein Schiff) von der West- zur Ostküste bzw. umgekehrt fahren. Sie sind langsam, sie sind häßlich und sie sind unsichtbar, wenn man sich nicht gerade für Frachtverkehr interessiert. Sie sind kein Prestigeprojekt, mit dem man groß angeben kann. Aber man kann als Ami darauf stolz sein.

Es wäre schön so viel Realismus und Rationalismus auch bei uns in Europa zu sehen.

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