Wednesday, January 06, 2010

Staatsfinanzen und Kreditwirtschaft im 19. Jahrhundert

Es war zu der Zeit, als sich die USA gerade für unabhängig erklärt hatten und König George III. dazu gezwungen war sich auf Verhandlungen und Handel mit der jungen Nation einzulassen. Die USA hatten ausser England nur die Niederlande als möglichen Kreditgeber zur Verfügung, da Sprachbarrieren mit Frankreich und Spanien, welche noch dazu beide katholische Länder waren, den Handel begrenzten.

Während England und die Niederlande als Veteranen des Seehandels schon länger auch Kreditwirtschaft nutzten, um ihre Position zu stärken und vor allem auch der Notwendigkeit von zu viel Bargeld zu einem frühen Zeitpunkt entgegen zu wirken, waren die Franzosen sehr viel bodenständiger.

Französische Händler vermieden es von den risikoreichen Kandidaten (wie eben auch die USA) etwas anderes als Bargeld zu nehmen und verbaten es sich Kreditähnliche Zustände einzugehen. Dies mag einmal an den Nuancen der Sprachen liegen, die eine gewisse Barriere für die Verhandlungen darstellten, aber auch an einem Mißtrauen gegenüber der Rückzahlbarkeit liegen.

Im Lichte der heutigen Gesellschaft würde man die Franzosen als rationalhandelnde Akteure sehen, während die Engländer und Niederländer Spekulanten und Börsianer wären, die am Besten “aufgehängt” gehören. Wie sehr sich doch die Zeit wandelt, oder hat sich nur das Verhältnis zu Krediten und deren Nützlichkeit gewandelt? Oder hat sich etwa der Begriff Kredit komplett gewandelt, seit dem Geld nicht mehr mittelbar gleich realem Gegenwert entspricht?

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