Sunday, October 16, 2011

Proteste gegen die Krise–Eine Meinung (meine)

Tja, so sieht das also aus, wenn Demokraten friedlich demonstrieren und selbst in Deutschland scheint Gewalt ein probates Mittel zu sein, wie die Brandsätze auf Zügen (Bezug zur Finanzkrise: keiner!!!) zeigen. Dagegen waren die Tea Parties fast ideale Beispiele für friedliches demonstrieren, dass mit der Idee eines freien Staates compatibel ist.

Dafür das ja nach deutscher Naivität die Tea Party voll von braunem Schlamm war, haben sie sich wesentlich demokratischer verhalten, wesentlich mehr dem Gedanken eines friedlichen Protests gewittmet, als es offensichtlich eine ähnliche Veranstaltung auf der linken Seite kann.

Generell wird gerne die Frage von den Medien gestellt. Warum machst nicht auch du mit?

Die Antwort ist einfach: Ich habe mit diesen Leuten nichts gemein ausser die Diagnose, dass die Banken nicht mit Geld vollgestopft werden sollen. Neben dieser Aussage gehen Diagnose und Lösung ganz weit auseinander. Weder gebe ich den Banken eine allein Schuld, noch halte ich sie für die Ausgeburt des Guten.

Wie soll ich mit Leuten demonstrieren oder mich solidarisieren, wenn diese offensichtlich aus den letzten 100 Jahren Geschichte nichts gelernt haben? Sind wir nach dem 2. Weltkrieg eigentlich nicht schlauer geworden? Hat uns der Kalte Krieg nicht gezeigt, dass dieses kleinkarierte Denken des Kommunismus nichts als Tod und Verderben bringt?

Scheinbar scheint diese Lektion an den Demonstranten vorbei gegangen zu sein, denn genau darauf pochen sie ja wieder. Sie wollen den Ende des Kapitalismus in Europa, wobei die Frage natürlich sehr wohl gestellt werden kann: Welchen kapitalismus in Europa? Das Kapital fängt ja gerade an Europa zu verlassen, haben sie damit das Ziel nicht schon fast erreicht?

Das Problem ist, dass diese Leute sich von einem System im STich gelassen sehen, dass sie nicht verstehen, dass sie nicht durchschauen und in einer solchen Zeit suchen sie gerne nach einer Vaterfigur die Sicherheit gibt. Bei den Konservativen war es die Kirche und Gott, doch die gibt es für viele Linken nicht, deshalb wird eben eine andere Figur beschworen. Erst wird der Staat als dieser Retter personalisiert und dann eben noch eine einzelne Figur die den Staat repräsentiert und so kommen wir dann wieder Richtung Anfang letztes Jahrhundert.

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