Wednesday, November 09, 2011

Keynsianische Lösung und ungewollte Konsequenzen

Gerne werden 2 Gründe für die Bailouts der Banken angeführt:

  • Die Banken sind so groß, dass sie systemrelevant und damit unersetzlich sind. Eine Pleite dieser Banken würde zu einem Zusammenbruch des Systems führen
  • Wenn die Banken nicht mehr leihen können und es eine Liquiditätsfalle gibt, dann kommt die Wirtschaft nicht aus der Rezension

Während es für den ersten Grund tatsächlich wohl eine argumentative Struktur und sogar Präzedenzfälle gibt, scheint sich der andere Fall gerade in Luft aufzulösen.

In den USA wurden Banken massiv durch den Staat gestützt unter dem Vorwand, dass sie damit weiter Kredite an die Industrie vergeben sollen. Jedoch scheinen gerade Banken für Mittelständler in den USA massiv die Kreditvergabe Kriterien nach der Krise erhöht haben. Es ist für kleinere bis mittlere Unternehmen, die trotz guter finanzieller Lage, ihren Kredit in Boomzeiten locker refinanziert hätten, jetzt nur zu schlechten Konditionen einen neuen Kredit aufnehmen können.

Die US-Notenbank fährt eine Politik des niedrigen Zinses und trotzdem vergeben Banken keine Kredite. Die LIquiditätsfalle lässt sich also nicht über monetäre Mittel lösen, doch auch das Spending des White House hat nichts geändert. Beide keynsianische Mittel haben diesmal nicht die menschlichen Vernunft überlistet (wie es aus den Behavioural Economics eigentlich zu erwarten gewesen wäre). Gibt es also doch den rational Actor, der in der jetzigen Lage einfach wartet, weil er eben Ungewissheit sieht, was die Aktionen und Zukunft des politischen Tuns angeht?