Monday, June 25, 2012

Finanzverhalten der Deutschen

Ich möchte diese Stelle einmal nutzen um mir Gedanken um das Anlageverhalten der Deutschen zu machen. In einer Studie von Ernst&Young wurden dabei ein paar bemerkenswerte Aussagen herausgezogen:


  • Deutsche vertrauen Finanzinstituten immer weniger
  • Deutsche verteilen Ihre Ersparnisse öfter über mehrere Finanzinstitute
  • Der Bankberater verliert an Bedeutung
  • Die Kunden finden die Beratung bei den Banken generell für schlecht und Vertrauen lieber dem privaten Kreis (dort vermutet man objektivere Ratschläge
Generell finde ich den Trend sehr gut, vor allem die Skepsis gegenüber den Bankangestellten, die natürlich immer die Informationshoheit im Sinne der Bank nutzen. Was hierbei oft kostenlos beraten wird, da könnte man in den USA wegen Falschberatung klagen.
Der Unterschied zwischen einem privaten unabhängigeren Finanzberater und einem Berater einer Bank ist eigentlich schon in der Tatsache zu sehen, dass der eine bezahlt werden will, der andere aber dem Kunden gegenüber umsonst ist. Natürlich ist er das nicht, die Bank bezahlt diesen Berater dafür, dass er ihr Kunden angelt, die dann vertrauensvoll das Geld in die überteuerten Produkte anlegen.

Das Verteilen der Ersparnisse ist schon einmal ein guter erster Schritt. Leider sparen viele Deutsche immer noch mit vier eher schlechten Produkten für die Rente bzw. die Zukunft generell:


  • Sparkonto
  • Riesterrente
  • Bausparvertrag
  • Actively managed Funds
Das Problem von ersterem sind die kläglichen Zinsen und das Problem, dass das gesamte Geld bei einer Bank liegt und an deren Wohl gekoppelt ist. Ein Sparkonto, selbst mit guten Zinskonditionen, wird selten ausreichen für das Alter vorzusorgen.

Die Riesterrente ist auf Grund der unübersichtlichen Gebührenstruktur und vieler indirekter intransparenter Kosten auch eher ungeeignet. Dazu kommt dann auch noch die Versteuerung in der Auszahlphase und dass die fondbasierten Produkte oft noch einmal unveröffentlichte Kosten mit sich führen.

Ein Bausparvertrag ist zwar eine nette Sache, aber auch dieser ist lange nicht mehr so sicher, wie er früher mal war. Viele Banken haben in der Zwischenzeit die Konditionen, selbst von laufenden Verträgen, anpassen müssen. Dazu kommt, dass die Renditen für die kurze Zeit meist deutlich schlechter sind, als vergleichbare Produkte. Allein die Einlagesicherheit bringt hier etwas.

Der letzte Punkt wird zwar immer gerne als beste Anlage hervorgehoben, ist es aber nicht. gemanagte Fonds werden gerne als die Gewinner beworben, gehen aber in einer statistischen Untersuchung gegen den Index unter. Zwar sind einige Fonds über einen gewissen Zeitraum besser als der Index, allerdings sind es für beliebige Zeiträume auch beliebige Fondsemittenten. Wenn man den richtigen erwischt, hat man vielleicht für ein paar Jahre Glück, dann jedoch hört das Glück auf zu wirken und der Fond verliert sein Standing.
Auch das Wechseln von Fonds ist alles andere als preiswert, da Managementgebühren, Ausgabeaufschläge und Prämien gezahlt werden müssen.

Die Wohl beständigste Möglichkeit preiswert für das Alter vorzusorgen, sind passive gemanagte Indexfonds. Hier ist der Overhead durch die Firma gering und durch nicht-swap basierende Indexfonds werden auch Kosten durch Umschichten innerhalb des Fonds vermieden.
Ein solcher Fond verursacht 2-3 % weniger Kosten. Das sind dann gut und gerne mal mehre 10.000 € bis zum Rentenalter, je nach Einzahlverhalten. Möchte man dieses Geld den Banken schenken? Nein, sollte der Deutsche sagen und endlich weg von den konventionellen Sparmöglichkeiten gehen.


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