Wednesday, August 01, 2012

Movie Review: The Dark Knight Rises


Heute hatte ich endlich die Möglichkeit auch den letzten Teil der Triologie zu sehen und damit endlich ein abgerundetes Bild von Christoph Nolan's Idee eines Batman Filmes zu bekommen.
Während ich den zweiten deutlich zu meinen Lieblingsfilmen zähle und der 1. Teil ein eindrucksvoller Anfang war, muss ich gleich vorweg nehmen, der 3. Teil fällt ein bisschen ab. Ab jetzt wie immer: SPOILER ALERT!

Der 3. Teil ist wieder bildgewaltig, actionreich, aber auch mit klugen Dialogen ausgestattet. Doch ein Eindruck bleibt, er ist langatmig. Meiner Meinung nach zu langatmig für einen Actionfilm, der durch sein rasantes Tempo durchaus stellenweise begeistert. Die 164 min spürt man, alleine schon durch die teilweise starken Tempowechsel. Ein Gefecht gegen Bane und dann das langsame abblenden, nach einiger Zeit sorgt das eben für die Erkenntnis: Das dauert jetzt aber.
Generell fällt mir auf, dass oftmals die Showdowns zu sehr hinausgezogen werden. Wenn der letzte Kampf etwas länger dauert, ist das ok, aber nicht wenn alle Zwischenkämpfe genauso lange brauchen.
Man hätte die gleiche Story mit ähnlicher Tiefe auch in wohl 3/4 der Zeit erzählen können.

Bei den Charakteren stechen diesmal nur 2 in den Vordergrund: Bane (Tom Hardy) und Catwoman (Anne Hathaway). Diese zwei Charaktere waren die einzigen wirklich guten Elemente. Bane wegen der überraschenden Wendung, seiner Präsenz als übermächtiger Bösewicht und eines wirklich charismatischen Auftretens, dank einer teuflich dunklen Stimme (nur OV - der größte Nachteil der deutschen Version).
Catwoman wegen der moralischen Grauzone und ihres zwiespältigen Lebens, aber auch weil Sie der einzige Charakter ist, der wirklich eine moralische Änderung im Film durchmacht. Der Rest wirkt dagegen statisch.

Batman (Christian Bale) und Alfred (Michael Caine) spielen das gewohnte Team, und auch wenn die Konfrontation der beiden eine momentane Änderung mit sich bringt, so tut diese dem Film nicht unbedingt gut; war doch Alfred oft das stille Gewissen Batmans und das fehlt ein wenig. Commissioner Gordon (Gary Oldman), sowie der vermutlich zukünftige Robin (Daniel Sunjata) - reine Spekulation auf Grund der Länge der Bildschirmpräsenz, spielten ihre Rolle ganz ordentlich, ohne jedoch diesmal zu glänzen (wie auch Morgan Freeman als Q... aehm, Fox). Eine Enttäuschung trotz der eigentlich überraschenden Enthüllung zeigt sich Marion Cotillard; sehr blasse Rolle mit einer blassen Interpretation. Selbst Qui Gon-Jinn (Liam Neeson) war hier eindrucksvoller, obwohl er gefühlte 30 sec. auf der Leinwand verbrachte.

Und der Film selbst? Nun ja, er ist mehr oder weniger von Flashbacks und Wiederholungen durchsäht, da man den geneigten Zuschauer erst einmal abholen muss (scheinbar geht man davon aus das nicht jeder die vorigen Filme gesehen hat). Dies lässtden Film stellenweise etwas zerfahren wirken und hilft der sonst recht geraden Linie nicht. Die Idee für das Matt zwischen Regierung und Bane's Armee ist gelungen und erinnert an das Prisoner Dilemma im 2. Teil. Die Anspielungen an die Occupy Bewegung und deren Börsenhaß wurde noch irgendwie reingebracht, auch noch der Haß gegen Reiche, wobei es hier eine interessante Wendung gibt. Es wird vorgeführt, warum eine Demokratie ohne eine undemokratische Verfassung zum schlimmsten Gemetzel führt (Anleihe: Regime Terreur der franz. Revolution) und warum auch die Minderheit Reiche den gleichen Schutz wie alle Minderheiten vor der Demokratie benötigen. Nur weil die Mehrheit glaubt, dass etwas gerecht ist, muss es noch nicht moralisch vertretbar sein.
Leider wird all das nur angedeutet und nicht ausgeformt, was allerdings im Rahmen eines Actionfilms nicht immer möglich ist.

Man sieht in dem Film einige wirklich sehr gute Filmographie-Compositionen, die eindrucksvoll wirken, aber im Gesamtzusammenhang nicht passen. Allein die Szenenreihe, die mit der amerikanischen Nationalhymne im Football-Stadium vom Gotham beginnt, ist sehenswert. Leider passt Sie nicht zu den Szenen aussen herum, sie hat keinen großen Stellenwert, sie ist nicht Alpha noch Omega. Stattdessen steht sie alleine da und findet keinen thematischen Anschluß. Nichts deutet darauf hin, dass diese Art der Kameraführung irgendwo schon einmal in der Exposition verwendet wird. Auch der Sprecher aus dem OFF wird meines Erachtens zu oft eingesetzt und verliert somit die bindende Wirkung; weniger Reden mehr zeigen, würde man gerne sagen.

Doch eigentlich muss man sagen, ist das meckern auf recht hohem Niveau, denn für einen Actionfilm ist er immer noch der Beste dieses Jahres, oder zumindest einer der Besten; es kommen ja noch einige.

Bewertung: 4/5

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