Monday, December 17, 2012

Energiewirtschaft Deutschland - Ein Kreis schließt sich

In den achtziger Jahren noch war die Energiewirtschaft in Deutschland in staatlicher Hand. Halbstaatliche Konzerne teilten sich den Strommarkt auf und es wurden Preise festgesetzt, die ungefähr dem entsprachen, was die Herstellung kostete; ungefähr + etwas Gewinn oder manchmal auch Verlust + Steuerzuschuss. Privatwirtschaftliches Bilanzieren und Optimieren war nur in begrenzten Mengen gefragt und gewollt.

Dann kam die EU und mit ihr die Gesetzesvorlage zur Privatisierung der Energiewirtschaft. Die Folge war eine ehrliche Preisbildung, die wirklich nur auf Angebot, Nachfrage und Kosten fußte. Es musste nach modernen Bilanzierungsmaßstäben gehandelt werden. Die großen Halbstaatlichen Konzerne wurden privatisiert und die Netze unter Aufsicht einer Monopol-Korrekturanstalt gestellt. Die Folge war erst einmal etwas Verwirrung, aber auch sinkende Strompreise bis zum Anfang der 2000er.

Doch dann setzte wieder die Regulierungswut ein. Erst wollte man nur mehr Effizienz, d.h. weniger Energieverbrauch für die gleiche Leistung. Die Energiekonzerne waren mit von der Partie. Ende der 90er kamen die ersten Pläne für Smartgrids auf, d.h. Netze denen der Verbrauch so gesteuert werden soll, dass er möglichst konstant bleibt. Die Idee hier, war das der Nutzer dafür belohnt würden stromintensive Anwendungen dann einzusetzen, wenn das Netz nicht ausgelastet war. Dies war perfekt für den damaligen Strommix: Kohle, Atomstrom und Gaskraftwerke. Mit dieser Idee hätte man effizient und ressourcen-schonend relativ umweltfreundlich Strom erzeugen können.

Doch mit der ersten Regulierungswut zur Energieeffizienz bei Konsumenten-Gütern, kam dann auch der Irrwitz der Regulierung der Herstellung von Strom (also nicht nur dem Verbrauch) nach ideologischen Gesichtspunkten auf. Dies war Anfang der 2000er und zwar erst mal nur mit dem EEG, später dann auch mit der Solarzulage und der Einspeisesicherheit mit Preisgarantie. Es ging nicht mehr nach technischen-wissenschaftlichen Gesichtspunkten, denn keine Forschung ausser jene von ideologischen Interessensvertretern unterstützte diese Umwälzung. Erst wurde der Ausbau von volatilen Energiequellen gefördert, dann wurde begonnen auch bestehende Kraftwerke (KKWs) in Frage zu stellen. Man regulierte und bevormundete die Industrie wieder in die Staatlichkeit. Passend dazu wurde die EnBW wieder vom Staat zurück gekauft; rein nationale Interessen waren hier wichtig (pöhse pöhse Franzosen!!!).

Doch natürlich ist hier noch nicht das Ende gekommen! Da die Herstellung wieder halbstaatlich ist, da den Energieunternehmen die Mittel genommen wurden den Energiemix aus Kraftwerken selbst zu bestimmen, wurde der Strom teurer. Heute ist er der Strompreis schon wieder ähnlich hoch wie am Anfang der 90er unter staatlicher Herrschaft. Und natürlich müssen jetzt auch die selbst gebauten Probleme durch Regulierung bekämpft werden.

Der neue Strom ist zu teuer für die ärmsten der Armen, hier zu Lande die Harz IV-Bezieher. Keine sollte das überraschen hat doch die deutsche Energiegewinnung nichts mehr mit Effizienz zu tun, sondern nur noch mit ideologisierter Verblendung. Und so muss natürlich jetzt der Preis künstlich bestimmt werden, der Ausbau eben jener geförderten Energiequellen wie Solar-/Windstrom durch einen neue staatliche Aufsichtsbehörde kontrolliert werden und letztlich aus sozialer Not her die Armen unterstützt werden.

Aus einer freien Wirtschaft wurde binnen weniger als 20 Jahre (auch wenn der letzte Akt noch nicht vollendet ist, er wurde schon angedacht) erst liberalisiert, dann drangsaliert, langsam reguliert, dann die Energiegewinnung verstaatlicht bzw. dirigiert und dann auch die Preisbildung vorgeschrieben bzw. durch die eigenen Fehler der Regierung ein sozialer Ausgleich notwendig, da die Preise zu teuer wurden.

Wenn man sich das anschaut, diese kurze Historie, dann kann man nur den Kopf schütteln.Nicht einmal Ayn Rand hätte das in einem Buch so gut hinbekommen, innerhalb kurzer Zeit einen sozialistischen Kreislauf darzustellen, und zu zeigen welche Probleme damit entstehen.
Ich finde es bezeichnend und traurig, dass es Deutsche gibt, die es '89 aus der DDR geschafft haben, nur um in einem neuen dirigistischen Staat zu landen. Bisher ist es ja nur die Energiepolitik, aber wird es dort Enden?

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