Monday, December 09, 2013

Automobile Zukunft: Flache Gedanken Edition

Manchmal fragt man sich, welche Leute heut zu Tage einen Beratervertrag bekommen. Mir schwant nichts gutes für die Projekte, die von diesem Herrn hier betreut werden. Er ist der Grund, warum man gerne über aufgeblasene Berater ohne Demut in Unternehmen lästert. Doch beschränken wir uns doch ab jetzt einfach mal nur auf das sachliche, es kann ja sein das der Spiegel ihn missverstanden hat und deshalb die Darstellung falsch rüber kommt. Andererseits sollte man ja bei einem Grimme-Award mehr erwarten, vielleicht wurde dieser jedoch auch nur für den Schreibstil vergeben.

Der Artikel beginnt mit ein bisschen Historie, nämlich das Städte in den 70er/80er Jahren hauptsächlich für Autos ausgelegt wurden und dabei einige Fußgängerzonen gestorben sind. Lassen wir das so einmal für Norddeutschland stehen und nehmen den Süden aus. Dann jedoch kommt dieser Zwischenwurf, der doch tatsächlich die Automobile Individualität erstmal bestätigt:

"Was aber wäre", fragt Randelhoff seine Zuhörer dann, "wenn das Auto zu uns käme? Stellt euch vor, ihr könntet am Frühstückstisch mit demSmartphone ein Auto bestellen. Das Auto kommt fahrerlos und automatisch vor die Tür gefahren. Ihr steigt ein, lest auf dem Weg zur Arbeit noch Nachrichten und werdet sicher und ausgeruht vor der Firma abgesetzt."

Erstens sind automatische Taxiservices, wie Uber, in anderen Ländern schon eingeführt und nichts neues. Ob das Auto dabei führerlos sein muss oder nicht, ist eine Frage für die Versicherung und/oder für die Taxi-Monopolisten, die in Deutschland dem "Jung-Entwickler" ordentlich Dampf unter dem Hintern machen würden. Essentiell beschreit er ein über das Internet erreichbares Taxi, was wiederum bisher nichts neues ist. Was fehlt ist jedoch ein erschwingliches Taxi-Abo von Wohnort zur Arbeit. Dafür müsste man jedoch nicht in die Zukunft schauen, das könnte man doch heute schon realisieren? Warum nicht?

Unfälle und Staus gibt es in diesem Szenario nicht mehr, weil ein Computerhirn die Ziele der einzelnen Fahrzeuge einsammelt, miteinander abgleicht und ihnen sichere Routen diktiert. Der Mensch gibt in diesem Szenario das Steuer aus der Hand, der Pkw als Privatbesitz und Statussymbol hat ausgedient.

Ah ja, das Computerhirn also, mal abgesehen davon das fehlerfreies Routing nur so gut sein wird, wie die Sensorik und das Programm. Leider werden beide von Menschen gemacht und müssen mit der Natur umgehen. Ja, der PKW Privatbesitz würde deutlich eingeschränkt, aber würde sich dies auch außerhalb der Stadt realisieren lassen? Würden Familien daran teilnehmen, denen besser durch ein Carsharing-Programm geholfen wäre? Könnten aber diese automatisierten Autos auch mit von Menschen gesteuerten Fahrzeugen auf einer Straße koexistieren? Wer ist bei einem Unfall schuld? Mit solchen praktischen Unwägbarkeiten hält sich der Philosoph des Großen und Ganzen natürlich nicht auf.

 "Wir werden das Auto erleben, das sich selbst fährt und allen gehört", sagt Randelhoff. Jeden einzelnen technischen Baustein, den man dafür brauche, gebe es schon, einige davon würden bereits serienmäßig eingebaut: Tempomat, Einparkhilfe, Navigationsgerät. An Universitäten wie der TU Braunschweig testen die angehenden Ingenieure seit Jahren selbstfahrende Autos, die sich per Scanner, Infrarot und Computer allein durch den Verkehr schlängeln.

Ja, einzeln ist das auch kein Problem, denn im Zweifelsfall ist der Mensch Herr der Komponenten, d.h. er kann eingreifen bzw. hat Sorge zu tragen, dass die Komponenten einwandfrei zusammen arbeiten. Nicht nur die TU Brauchschweig, auch die RHTW Aachen, das KIT, das MIT oder Google arbeiten daran und alle haben Sie Lösungen, die per se fahren können. Keiner konnte jedoch bisher die Autohersteller, oder die Versicherungsindustrie geschweige denn den Staat vollends überzeugen. Es ist übrigens das Zusammenspiel, dass schwierig ist und deshalb hilft es, wie so oft in der Menschheitsgeschichte nicht, dass die Einzelteile vorhanden sind: Es kommt auf den richtigen Zusammenbau an.

Als nächstes kommt ein interessanter Schlagabtausch (ob er wohl echt ist?) dran, den ich nachvollziehen kann, bei dem jedoch das Meiste am eigentlichen Crux vorbei geht. Es gibt bisher keine verlässlichen Großsstudien, die unter allen Wetterbedingungen ein funktionieren beweisen (bis zu einem gewissen Restrisiko natürlich), dass muss jedoch das Minimum sein.
Auch die Tatsache, dass viele Stadtkinder heute zwar einen Führerschein, aber kein Auto haben ist weder überraschend, noch ein Beweis für irgendwas. Erst einmal wurde Berlin als Beispiel genommen:

In Berlin kamen 2012 gerade noch 289 Zulassungen auf 1000 Einwohner, bundesweit waren es 472. Was will man auch in einer Stadt mit einem Wagen? Das Blech steht fast nur rum, rostet, wird schlimmstenfalls angezündet. Und ist viel zu teuer.

Entweder sind hier die Kinder zu reich oder zu arm. Das man so leichtfertig über "schlimmstenfalls angezündet" hinweg geht, zeigt mir wie wenig Ernst hier manche Dinge genommen werden. Dennoch 25% aller Einwohner holen sich ein Auto, selbst in Berlin, vielleicht wird dieser nur seltener genutzt, z.B. für eine Fahrt ins Grüne mit der Familie (Raus aus der Stadt!).
Außerdem ist die Frage ob Stadtbewohner die Zielgruppe sein sollten, haben diese ja heute schon Bahn, Bus und Taxi als Alternative, die auch von einem gewissen Teil genutzt werden.
Wie jedoch sollte sich so etwas für die Landbevölkerung darstellen, oder müssen jetzt alle in eine Großstadt ziehen, um dem Herrn genehm zu sein.

"Die Leute belügen sich noch immer über die Kosten ihrer Autos", sagt Randelhoff. Ein Pkw, der zum Beispiel acht Jahre in Gebrauch ist, kann in dieser Zeit um die 20.000 Euro an Wert verlieren, das wären etwa 200 Euro im Monat. Das allein ist mehr, als jede Monatskarte in Deutschland für den Nahverkehr kostet.

Nach 8 Jahren echtem Gebrauch, ist das Auto auch meistens ausgefahren, sonst liegt der Wert auch noch deutlich höher. Die Frage ist jedoch, wie viele Neuwagen werden denn noch von Privatpersonen gekauft?
Naja 200€/Monat ungefähr mit Inflation könnte hinkommen. Allerdings sollte man das ähnlich anrechnen wie die Abschreibung von Maschinen. Der Wertverlust existiert nur beim Weiterverkauf oder bei einem Versicherungsfall. Statt pro Monat, hätte er es lieber pro km rechnen sollen, dann hätte man mit der Zahl auch etwas anfangen können.

Für eine Strecke vomHauptbahnhof in Berlin nach Hamburg (280 Kilometer) kommt er für den Pkw so auf 120 Euro, ohne Parkgebühren. Ein Bahnticket kostet auf dieser Strecke 123 Euro - und zwar erster Klasse. Eine Fahrt zweiter Klasse bekommt man schon für die Hälfte. Randelhoff ist überzeugt: Wer objektiv die Kosten abwägt, entscheidet sich in Zukunft gegen den klassischen Pkw.

Ich hoffe in seinem Studium ist er sorgfältiger als in seinen Milchmädchen-Rechnungen. Wenn man also Wartung, Steuern, Versicherung und Betriebskosten zusammen rechnet, kommt man auf 120 € für eine Fahrt. Das ist schön, wenn man das Gleiche für eine Fahrt mit der DB macht, dann kostet das deutlich mehr als 123 €. 10 Milliarden Subventionen und sonstige Zuschüsse drücken die Ticketpreise runter. Der wahre Preis einer Bahnfahrt ist also deutlich höher. Wenn wir gerade dabei sind, wie bewertet er weitere Bahnnachteile. Eine Fahrt von Berlin in die Pampa kann schnell von 5 h für das Auto in 10 h mit der Bahn ausschlagen. Wie bewertet er diesen Nachteil? Wie die Tatsache, dass ein Zug nur zu vorgeschriebenen Zeiten verfügbar ist?

Er wohnt in einer WG, recht zentral im Dresdner Süden, einmal um die Ecke hält die Tram. In seinem Zimmer steht eine alte Verkehrsampel in der Ecke, an der Wand kleben Plakate mit wilden Strichen und Kreisen, rechts oben der Begriff "Fahrgast". Er entwickle gerade "ein Konzept gegen Verspätungen imFernverkehr", sagt er. Auf einem viel zu kleinen Schreibtisch stapeln sich Blätter und Bücher. Seit Monaten hat er nicht mehr daran gearbeitet, es steht auch gar kein Stuhl davor. Randelhoff schreibt seine Texte und Konzepte meist, na klar, unterwegs: im Zug, in der Tram, in der Pause irgendwo im Café oder in der Uni-Bibliothek.

Ah ja, ich hätte da eine Erklärung: Mehr Investitionen in den Binnenverkehr und die Infrastruktur durch die DB AG. Politisch könnte dies gesteuert werden, durch eine Zweckbindung der 10 Milliarden € Subventionen. Regionale und Kommunale Geldgeber können ähnlich reagieren und noch stärker auf pünktliche Züge bestehen. Mit genug Druck würde sich dann auch mal die DB bewegen. Aber naja, man kann auch sein Zimmer voll malen und hohle Reden schwingen.

Es ist auch schön, dass er mitten in der Stadt lebt, damit kann er bestimmt den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung entsprechen, die haben nämlich oft ganz andere Anforderungen (auch bedingt durch ihre Arbeit).

Der Artikel kommt gegen Ende ein wenig vom Thema ab und beschäftigt zu stark mit der Person, was Schade ist. Die Person wird in unserem politischen Umfeld bestimmt reichen Boden finden, um Rent-Seeking zu betreiben. Leider müssen das echte Denker und Macher ausbaden.

Ach ja, zu den intelligenten Taxis: Ein großes Problem, dass jeder öffentliche Nahverkehr hat, können auch diese nicht lösen - Verschmutzung und Randalieren in den Taxen. Es wird interessant zu sehen, wie man dieses Vorbeugen kann. Bisher hat die Menschheit hier nur zwei Möglichkeiten gefunden. Privatbesitz, d.h. Autobesitzer zu sein, dies hilft auch in einer anonymen Großstadtumgebung, da hier der Halter darauf erpicht ist, dass das Auto in gutem Zustand bleibt.
Die zweite Möglichkeit ist in einer anonymen Stadt wie Berlin undenkbar, denn nur in einer Kommune in der jeder jeden kennt, ist die Scham so groß, dass eine Verschmutzung nicht so einfach vorkommt, ohne auf die Person zurück zu fallen. In einer Familie z.B. weis man immer, wer es als letztes hatte und kann denjenigen bestrafen. Deshalb kommt eine Verschmutzung auch viel seltener vor.

Wednesday, November 13, 2013

Timing and Planning - State vs. Private Entities

Mankiw's post on how Research Assistants estimate their time is eerily similar to how state agencies estimate time. The way professors estimate time is also similar to someones way of thinking, that of a private project manager.
State agencies greatly underestimate the necessary time for so many tasks that in the end they have to defend by their projects are not on time. ACA is only the latest big example, although a very obvious one and on a very grand scale. In Germany, I could name at least 3 projects that are very similar: BER airport, Stuttgart 21 and the Karlsruhe Subway. All three projects run late and in the case of the Berlin airport, it actually displays all the signs of dysfunctional government planning. Commitées that fought each other, quotations that were selected on the wrong basis and timings that did not include a lot of reserve times in case of iterational development.

When it comes to private project, the project is often not quicker, but the initial sample timing already includes a lot of back-up time so that the executive comitee can already decide on a more conservative plan. Sometimes this means the death of a project, but in that case probably it is justified. Perhaps the same would happen with government projects, the question is would that really be a bad thing???

Turncoat Thinking - ACA Edition

So Greg Mankiw wonders about why the Left makes a distinction between car insurance and health insurance and specifically when it comes to personal preferences. I think that he is baffled stems from the fact that he is not significantly surrounded by that many leftists as I am in Europe.

The thinking here goes along the lines of what is necessary for society, community and the nation in general. Although leftists like to eschew the label of "nationalism", in general however, a lot of their arguments rest on the notion of nationalism, which is quite interesting in its irony.

Mr. Mankiw is stupified by the distinction between a Prosche as a personal choice of car in comparison to children as a personal life-style choice. The distinction imo is that while cars are important, they don't have such a high level of necessity for a functioning society, children on the other hand have. For the continual survival of society and our species in general (and also for the welfare state) children are the basis and as such an important requirement. As such it should be a top priority for the state to do everything to increase the amount of children and their welfare. If it means subsidizing health care for their parents, then this is a to do for progressives. It is morally, ethically the right choice to do and on top of that a requirement derived from a general community spirit thinking.

I think this kind of thinking should not be as strange and foreign to Mankiw as he supposes in this post. After all the idea of civilization and society is also dear to the heart of conservativism.

Sunday, October 06, 2013

Offener Brief zum Shutdown an SpOn

"Liebe Spiegel-Redaktion,

interessant einseitig Ihre Berichterstattung, genauso wie auch die Wortwahl von Mr. "Bipartisan" Obama. Erst rammt er eine Reform des Gesundheitswesens gegen den Willen der Republikaner durch und jetzt erwartet er, dass diese ohne Zugeständnisse klein bei geben? So funktioniert Demokratie nicht einmal in Deutschland (zumindest nicht nach 45 - siehe diese Wahl inkl. Koalitionsverhandlungen).

President Obama hat einiges an gutem Willen hier verspielt. Er sollte die Autoritätsperson sein, die beide Seiten an den Verhandlungstisch zwingt, aber das hat er mit seiner Einseitigkeit gleich verspielt. Dann kann man ihm auch vorwerfen, dass er seit 8 JAHREN ohne funktionierendes Budget regiert. Und das obwohl vor 4 Jahren er sogar beide Häuser unter Demokratischer Kontrolle hatte! Und jetzt erwartet er ein Einknicken der Republikaner, ich glaube da hat er sich verkalkuliert.
Es hilft sicher auch nicht, dass der General Attorney Eric Holder eigentlich privat-finanzierte Teile der Exekutive zu schließen, wo sie doch in allen früheren Shutdowns offen blieben. Darüber hinaus betreibt man wieder die übliche Geiselhaft von öffentlich-rechtlichen Einrichtungen, die es so in der Privatwirtschaft nie gäbe. Man schließt als erstes die symbolträchtigen und gut besuchten Sehenswürdigkeiten und lässt die unbeliebteren (dafür scvheint ja Geld da zu sein) offen. Capitol, Lincoln Denkmal etc. werden verbarrikadiert. Kein privates Unternehmen würde in der Krise seine cash-cows schließen, das könnte man sich nicht leisten!

Alles in allem eine schwache Vorstellung von dem europa-nahen Vorzeige-Präsidenten. Es wäre schön, wenn solche Punkte auch mal bei den Qualitätsmedien in Deutschland erscheinen würden."

Saturday, October 05, 2013

Re: Erderwärmung: Klimaphysik ist keine Metaphysik

Schon der Titel ist einladend und hätte auch einem Gegner des Katastrophenklimatismus gut gepasst. Der Artikel selbst ist sehr polemisch, setzt sich allerdings auchmit einem Polemiker von der Gegenseite auseinander. Jedoch sind erstaunlich wenige belegbare Fakten in Ihm erhalten und wenn dann wurde die Wahrheit nur am Rande touchiert. Man muss nicht mal lange suchen, um einige der Aussagen als sehr löchrig anzusehen. Aber man lese ihn doch einfach selbst.

Man darf natürlich von einem Politiker nicht zu viel erwarten, von einem Grünen erst Recht nicht. Es ist auch mal wieder schön zu sehen, dass der Herr der Gegenseite üble Motive zum Schaden der Menschheit unterstellt, so macht man sich natürlich noch diskusionswürdiger.
Doch suchen wir uns einmal die Fakten aus diesem Machwerk heraus.

Der ARtikel beginnt mit einer Referenz auf die Milleniumziele. Das ist schön und gut, aber hat nicht wirklich viel mit Klimaerwärmung zu tun, dass würde sogar ein Michael Mann zugeben müssen. Milleniumsziele ist ein UN-Programm, dass gewisse weltweite Ziele zum sozialen Fortschritt formulierte, die alle samt sehr optimistisch waren. Allerdings sind das politische Probleme, die weniger mit irgendeiner Klimaerwärmung zu tun haben, sondern mit lokalen, regionalen Wirtschaftsproblemen. Auch in Europa und den USA, Canada und Australien gibt es Dürren, Stürme, Tornados und Ernteausfälle, trotzdem ist das Leben dort relativ sicher.

Dann bezieht er sich auf einen alten Kommentar in der Welt, den ich nicht so leicht finden kann, weil man keinen Titel angibt (setzen, 6!) und nur das Datum. So kann auch keiner der Leser dies überprüfen. Herr Palmer ist wohl noch nicht im 21. Jhr. angekommen, man kann dort auch Links im Web einfügen, das geht ganz schnell! Aber lassen wir diese Unsauberkeit mal aussen vor, wahrscheinlich herrscht hier eh wieder nur Polemik.

Kommen wir lieber zum neusten Sachstandbericht der IPCC AR5. Ja, sie warnen in einem fiktiven Szenario mit 5° Temperaturerhöhung vor eben jenen Hungerkatastrophen, allerdings auch nur MÖGLICH. Es wurde keine Aussagewahrscheinlichkeit genannt, was einen etwas stutzig machen kann. Für die Zeit zwischen 1880 und heute gibt es übrigens keinen statistischen Beleg, dass solche Katastrophen zu genommen haben. Tatsächlich haben die Menschen heute mehr zu Essen als damals und können besser mit immer noch gleich starken Naturkatastrophen umgehen.

Hier hat er auch einen interessanten Punkt, den man aufgreifen sollte:
jene Gegenden und Gesellschaften verheeren wird, die heute schon unterentwickelt sind und nicht unsere technischen und ökonomischen Möglichkeiten zur Anpassung haben.

Der letzte Halbsatz sollte eigentlich jedem zu denken geben, der diesem Politiker sofort geglaubt hatte. Er empfiehlt also unsere Wirtschaftskraft und unser Wachstum einzuschränken, damit wir ganz sicher NICHT die Möglichkeiten haben uns anzupassen, wenn eine Katastrophe kommt (die übrigens auch bei 1 °C weniger kommen würde). Das klingt nach einem vernünftigen Plan. Sehen Sie, Herr Palmer ich kann auch polemisch sein. Hier treffe ich jedoch auf einen tieferen wunden Punkt, er beschwört zwar die Klimakrise, kann aber keine Auswege zeigen, denn eine blose Arretierung oder Senkung auf das Niveau von 1880 würde uns ja auch nicht vor regionalen Wetterschwankungen, wie Dürren oder Sturmfluten beschützen, die gab es schon damals (siehe Hamburg, siehe Frankreich).

Danach setzt er sich weiter mit dem anderen Artikel auseinander, was nichts weiter als Ad-Hominem und politisches Geblubbere ohne Fakten ist.
Wahrscheinlich hat er dann aber mit seiner Annahme das 99% der wissenschaftlichen Publikationen den menschengemachten Klimawandel akzeptieren Recht. Erstens müssen Sie das um Fördergelder nicht zu verlieren und zweitens ist das so generell ja auch nicht falsch! Wir haben das Klima seit über 4000 Jahren beeinflusst, seit dem wir angefangen haben Holz zu fällen und später dann Städte und Straßen zu bauen. Agrarland sehe in der wilden Natur auch nicht so aus, wie es heute aussieht. Ich glaube aber das meint er nicht, er meint damit seiner Ideologie folgend "böse Methoden", wie fossile Brennstoffe zu verbrennen und deren Abgase CO2 in die Atmosphäre  entweichen zu lassen. Tja, aber mit diesen Brennstoffen und dieser Konzentration erklären sich gerade mal bis zu 1°C Temperaturunterschied zum Beginn der Industriellen Revolution. 1°C ist aber nicht tragisch und führt auch nicht zu irgendwelchen Katastrophen.
Alle wissenschaftlichen Skeptiker verneinen das nicht einmal, sie sagen aber dass die Feedbackwirkung von 2-6°C irrational und unbelegbar ist.

Es gibt einen wissenschaftlichen Konsens über die seit 1960 gemessene Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre um 20 Prozent und den daraus folgenden Treibhauseffekt, der vergleichbar mit der Einigkeit darüber ist, dass die Gravitation Äpfel zur Erde fallen lässt. Klimaskeptiker sind Leute, die an die Stelle dieser Erkenntnis obskure Alternativerklärungen setzen, um die menschliche Sucht nach fossiler Energie zu rechtfertigen.
Hier seine Zitat und oben hat man ja die einfache Widerlegung gelesen. Es scheint mir, dass ich mehr darüber weis, wie er denkt, als er über wie ich es tue. Das ist übrigens wissenschaftlich schon untersucht worden: Liberale Theoretiker können sich besser in die Vorstellungen von Konservativen und Linken hineindenken und deren Argumentation imitieren, als dass dies Linke oder Konservative bei Ihnen können. Das liegt wohl ein bisschen in unserer Natur als Parteienloser.
Es regt mich oft wirklich auf, dass andere Leute so negativ argumentieren, als ob Sie nicht einfach ein bisschen Abstand von Ihrer politischen Meinung nehmen könnten. Zu diesem Thema kann ich nur Arnold Kling's Buch "The Three Languages of Politics" empfehlen.

Auch die Temperaturen steigen schon seit 1998 nicht mehr und nicht erst seit 2007 und besonders in den Tropen (dem Ursprung der Wärmeentwicklung) gibt es sogar eine noch gnadenlosere Abweichung von Simulation und Daten. Man könnte meinen der Politiker hätte nicht den Sachstandsbericht, sondern politischen Bericht der IPCC gelesen. Damit ist er natürlich schlecht informiert und dem Gegner schlechte Informationsaufnahme zu attestieren, anstatt seine Argumente zu widerlegen, dass ist typisch für Journalisten und Politiker.

Es stimmt zwar, dass man genaue Vorhersagen auf Jahr, Monat und Grad nicht leisten kann, aber globale multi-decadische Trends sollten dann doch nachvollziehbar sein. Doch schon bei der PDO (pazifischen dekadischen Oszillation) haben diese Modelle Probleme, was einem zu denken geben sollte.



Auch dieses Zitat ist eine Fehlzündung sonders gleichen:

Und gleich, welches Szenario man innerhalb der wissenschaftlichen Unsicherheit zugrunde legt, die Kosten und Konsequenzen des Klimawandels rechtfertigen in jedem Fall den Begriff "Katastrophe".

Das ist der schnelle Weg zum Endsieg, oder wie soll man die Abwesenheit jeglicher Wahrscheinlichkeiten und Risiken deuten. Sollte der Klimawandel so eintreten, wie von Ihm prognostiziert, dann wäre das tatsächlich eine Katastrophe. Aber auch ein Asteroideneinschlag ist eine Katastrophe, und dennoch bewegen wir nicht alle finanziellen Mittel und Möglichkeiten, um ihn zu verhindern. Das ist übrigens ein großer Fehler, zumindest nach Tyler Cowen, da ein solcher Incident wesentlich wahrscheinlicher in dern nächsten 300 Jahren ist als die Klimakatastrophe.

Über die Eisschmelze mag ich jetzt nicht reden, dass ist ein ganz anderes Thema, wie auch der Meerwasserspiegelanstieg. Außerdem hat der junge Mann sich jetzt schon genug um Kopf und Kragen geredet, als das man ihm auch noch hier einige Denkzettel verpassen muss.

weitere Quellen:

UN IPCC AR5 Models and Criticism - summary by Reason.com
The 2013 IPCC AR5 Report: Facts vs. Fiction




Monday, September 23, 2013

Will der Osten wieder zur DDR werden?

Mehr als 20 Jahre nach dem Mauerfall und der Öffnung der DDR hat der Osten wieder überwältigend für die SED-Nachfolgepartei gewählt. Die Infografik des Bundes ist hier wirklich eindeutig, woher die Linke die Stimmen hat:



Dies ist natürlich nichts gegenüber dem sensationellen Wahlerfolg der AfD. Wahrscheinlich in der Geschichte der BRD einmalig, da weder die Grünen noch die Piraten im ersten Jahr mithalten können!

Sunday, September 22, 2013

When left and right converge - How totalitarian systems develop

When we think about political systems in most western democracies, we can take a bird's eye view that generalizes two political entities. The Left and the Right. While of course this is a very broad concept, these differences are also perceived by most mainstream journalists and the man on the street. It seems that a mono-directional scale is the most the majority can suffer, more detail would only pose problems of sorts.

So, let's take these two sides for granted and leave complicated elements like Libertarians out of it. So why do we who are not in the middle but outside of this spectrum so worried about the actual center of it.
Well, you could say it does mean that after a time both sides have been in power. Some years it was the left (Democrats, SPD/Greens etc.) and sometimes it was the right (Republicans, CDU etc.).

The two sides have very fundamentally different views on life. Both on the elite level see themselves as superior and wise. They both believe the rabble has no idea about the right way to live and govern. How I can come to such a straightforward conclusion? Just think about it.

The Left believes that the poor and downtrodden are victims, some are victims of the evil right, some are victims of themselves, because they are deluded or stupid. In every case, they have to be helped and encouraged to do the right thing. This means that the state has to create services that help them (e.g. give money to them), but also to nudge them in the right direction (Food Stamps rather than pure money).

The right on the other hand has also a negative view of the poor and downtrodden, however, they also believe they are malicious and devious. They believe that those moochers will take every opportunity to ransack the social services, if they are not surveilled and guided by a strong paternalistic state.

Now I leave it up to you what will happen after several power changes in a state and a certain smoothing and averaging. You will have the worst of both sides. The surveillance state of the Right and the paternalistic tendencies of the Left.
This is what modern democracies in the western worlds work towards. It is what in most cases we already have in China. A really brave new world, imo.

Thursday, September 19, 2013

Energiewende - Update 19.09.2013

Als Reaktion auf die Energiewende und das Überangebot an teurer, aber abnahmepflichtiger, Elektrizität plant RWE jetzt den Personalstock im Kraftwerksbereich zu reduzieren und die Gehälter einzufrieren. Ein großer Aufschrei bei den Gewerkschaften - warum die Mitläufer jetzt aufschreien verstehe ich nicht - ist zu hören. Der Spiegel berichtet. 3000 Stellen sollen entfallen, so RWE. Letztlich werden es wahrscheinlich weniger, was dann RWE als Kompromiss mit den Gewerkschaften verkauft. Aber schaffen die Erneuerbaren auch 3000 Stellen? Vielleicht in China, wo man preisgünstigere subventionierte Solarzellen herstellt, aber selbst dort glaube ich nicht an die 3000 Stellen, es muss ja preiswert bleiben.
Wenn das Produkt preiswert ist, kann man mehr für die Humane Komponente ausgeben, bei geringer Marge wird das immer schwerer.

Nach Siemens jetzt also schon der zweite Konzern mit Schlagseite durch die Energiewende, bei der RWE jedoch nicht wie bei Siemens durch einen etwas realitätsfernen Manager ausgelöst. Ich hoffe der liebe Herr Löscher bekommt in keinem Industriekonzern mehr die Chance, er scheint einer jener Menschen zu sein, die sich von Heilsversprechen auf Tupperwarefahrten locken lassen. Etwas mehr Durchblick und Rationalität hätte dem Konzern gut getan. Statt dessen ist er großspurigen Versprechen aufgesessen und eventuell noch der Hoffnung Subventionen in großem Stil abgreifen zu können (Hallo, JCD!).

Mal sehen wer der nächste Kandidat in Deutschland ist.

Monday, September 09, 2013

Lesezirkel: Was ich zur Zeit lese

Neben einer Doktorarbeit über die Verwendung von P4C-Polygonprofilen bei Biegeumlauf- und Torsionsbelastung, beschäftigen mich zur Zeit zwei Bücher:

1. The Tyrant's Law - Daniel Abraham
Fantasy mit einem interessanten Grundgerüst über die 13 Menschenrassen und wie sie in einer Welt nach dem "Tod" der Drachen leben. Was die Geschichten besonders interessant macht, ist die ökonomisch belesene Feder des Autors, der eine Welt skizziert, wie sie auch in der Realität existieren könnte. Man merkt, dass er seine Bildung im Bereich Ökonomie und Sozialwissenschaften hatte und das fördert das Niveau der Erzählung ungemein. Interessant auch der Plot um eine weibliche Protagonistin, die Ziehtochter eines Bankers, welche nun ihre eigene Filiale aufbauen möchte.

2. Escape from Camp 14 - Blaine Harden
Die unglaubliche Schilderung des Entkommens eines nordkoreanischen Kindes, dass in einem Konzentrationslager (Lager 14) geboren und aufgewachsen ist. Wer danach nicht direkt für eine Zerstörung der Nordkoreanischen Schreckensherrschaft ist, der hat wirklich kein Herz. Und an alle Apologeten und Denis Rodman's dieser Welt, ich kann euch nicht verstehen und hoffe ihr ändert eure Meinung bevor es zu spät ist.

Monday, August 19, 2013

Fracking - Ein Punkt der gerne Vergessen wird

Tja, meine Meinung zum Fracking habe ich mir noch lange nicht gebildet. Es gibt durchaus Punkte, warum wir in Deutschland vor allem Süden darauf verzichten sollten. Das gleiche gilt übrigens auch für Geothermiebohrungen, wie es sich vor kurzem wieder an der Deutsch-Schweizerischen Grenze gezeigt hat. Es ist einfach gefährlich in geologisch aktiven Gebieten, wie den Alpen zu bohren. Die Chance das es hier zu tektonischen Bewegungen kommt, ist einfach zu groß, auch wenn sich dadurch energetische Quellen, sei es Erdöl oder Geothermie, erschließen lassen. Es müsste vorher einen Weg geben diese externen Gefahren ordentlich einzupreisen, d.h. zu sagen, dass es eine Versicherung gibt falls mal eine Ortschaft dadurch Schaden nimmt.

Allerdings wird auch viel Unsinn über Fracking erzählt, besonders was "Gas in der Wasserleitung" angeht. Noch schlimmer sind die Bedenken gegenüber der Gaspipeline nach New York City. Hier zeigt sich, dass viele religiöse und linke Spinner richtig wissenschaftsfeindlich sind, wenn es ihrer Ideologie widerspricht. Die Bedenken sind einfach nur Bullsh*t und zeigen, dass das Gesamtthema wissenschaftlich nicht verstanden wurde.

Es ist jedoch auch interessant zu sehen, dass hier zu Lande genauso viel Unwissenheit herrscht. Es ist zum Beispiel schrecklich anzuhören, dass viele von der "neuen", "gefährlichen" Technik des Frackings sprechen. Sie ist jedoch nicht neu. Die Basis des Frackens wird schon seit mehr als 60 Jahren genutzt um versiegende Erdölquellen noch einmal rentabel zu machen, um auch die letzten Kubikmeter Öl zu fördern. Bisher wurde dabei auch schon Frackingfluid eingesetzt, um damit das Öl aus der Erde zu pressen. Es hat jedoch Keinen und Niemand interessiert. Es gab keine größeren Probleme damit. Genauer gesagt waren die Ölförderungen im Golf vom Mexico gefährlicher als das Fracken in den meisten kontinentalen Erdölquellen.

Was aber ist denn jetzt so neu und aufregend, dass jeder darüber reden muss? Nun, das ist die Tatsache, dass man heute Fracken zusammen mit horizontalem Bohren verbindet. Man möchte damit neue Erdöltaschen öffnen, die vorher nur mit einer zweiten Bohrung, die eventuell Instabilitäten verursacht hätte, oder zu viel kosten würde, zu erreichen waren.
Die Probleme mit möglichen Erdbewegung auf Grund von der Anbohrung von geologischen Spannungszonen ist nicht neu und auch nicht größer als sie bei der gerne ökoglorifizierten Geothermie ist.

Letztlich haben alle Energiegewinnungsarten Ihre Vorteile und Nachteile und Risiken. Es kommt darauf an, diese richtig zu bewerten, einen passenden Preis zu berechnen und dann entsprechend der sinnhaften Priorisierung zu nutzen. Leider ist dies in unseren Breitengraden nicht mehr möglich, da allein schon die ersten beiden Punkte oft vereitelt werden. Die Bewertung ist nicht möglich, da emotionale und ideologische Meinungsunterdrückung in den Vordergrund rutschen. Preisbildung ist nicht möglich, da eben jene Pressemeinung dazu führt, dass sich die Politik dazwischenstellt und meint alles reglementieren und subventionieren zu müssen.

Ich bin so frei und offen zu sagen, dass man wenn, dann alle Subventionen beenden sollte:

- Atomstrom sollte nicht subventioniert werden (Würde dann überhaupt noch jemand KKWs nutzen?)
- Kohlestrom sollte nicht subventioniert werden (Mit über 1 Milliarde € eines der höchstsubventioniertesten Energiearten; Auch weil sie heute nicht mehr effizient betrieben werden können dank des EEG).
- Solarstrom und Windenergie sollten nicht subventioniert werden (EEG und Infrastrukturmaßnahmen ich rede hier mit euch!)
- Fracking, Geothermie und Wasserkraftwerke müssen allerdings auch auf eigenen Beinen stehen

Die Frage ist, ob uns dann nicht sogar der Energiemix überraschen würde...

Link-Bonbons zum Montag

In meinem Link-o-Rama gibt es heute, gerade vom Wochenende, eigentlich nur das Thema Atomstrom. Es beschäftigt mich mal wieder, vor allem wegen solcher Meldungen (denen ich natürlich wieder nicht vertraue). Problematisch hieran ist die Tatsache, dass Leute darüber schreiben, wenn es gerade passiert, anstatt zu warten bis die Faktenlage eindeutig ist. Vor allem weil ein Haufen Leute, wie auch SPOn hier, darüber schreiben, die keine Ahnung von biologischer Aktivität und ihren Schäden haben.
Sicher ist das ein Problem, wenn der Betreiber TEPCO verschleiert hat, dass kontaminiertes Wasser in den Ozean läuft. Aber selbst 300 Tonnen sind nichts, wenn es sich erst einmal verteilt. Besonders interessant, man redet über "verstrahltes" Wasser, ohne genauere Angaben über die Intensität abzuliefern. 1x10E09 Becquerel sind zum Beispiel bei 300 Tonnen Wasser nicht viel. Schon wesentlich weniger Wasser aus einer Kali-Mine strahlt deutlich stärker (K40-Isotope).
Die ganzen Verzweifelungs-Grünen, aber auch viele Otto-Normalbürger (selbst gebildete Ingenieure) schlottern natürlich trotz ungeklärter Faktenlage mit den Beinen. Hier ist ein wesentlich genauerer Artikel aus dem Scientific American. 40 * 10^12 Becquerel sind schon eine Menge. 300000 l oder 300 m³ Wasser sind dann 1.33x10^8 Becquerel/l. Hört sich viel an, löst sich aber im Meer relativ schnell auf.

Doch während es in Japan, dass schon immer Erdbeben und Tsunami-Gefahren ausgesetzt war, Atomkraft tatsächlich eine risikoreiche Angelegenheit ist, wäre das in Mitteldeutschland nicht so. Doch ein anderes Thema treibt hier, vor allem den Politikbetrieb, schon seit Jahren um. Wie können wir unseren bisherigen radiokativen Müll sicher verwahren. Einige meiner Kollegen bei der Arbeit schlagen vor, es oberirdisch in Lagerhäusern zu verbetonieren. Das mag zwar eine schöne Idee sein, aber keine Lösung über mehrere Jahrhunderte. Die Erdbewegungen unten dran, aber auch die Haltekraft des Betons wären nicht ausreichend, stattdessen sollte man überlegen es so tief zu vergraben, dass eine Kontamination der Biosphäre ausgeschlossen ist.

Hier würde sich einmal Gorleben anbieten, aber auch bisher gerne durch die Medien als Problemhort geisternte Lager sind notwendige Forschungsobjekte. Gorleben gilt als viel sicherer als die Asse, besonders was die Erdbewegungen und die strukturelle Integrität angeht. Dennoch muss man sagen, auch die Asse kann mit dem bisherigen Füllstand umgehen. Hierzu kann ich nur die folgenden Links empfehlen:

Atommülllager Asse: Schließen anstatt Räumen!

Der Asse-Skandal

Asse: die unterdrückten Fakten

Jeder Berichte hat unterschiedliche Schwerpunkte. Alle drei haben jedoch eins gemeinsam: Sie sind objektiv, nicht reiserisch und gefüllt mit Fakten. Außerdem äußern sich teilweise Experten bzw. zumindest wissenschaftlich geprägte Privatpersonen. Eine wesentlich nüchterne und qualitativ hochwertigere Berichterstattung zu dem Thema, bei dem die meisten "normalen" Journalisten kläglich versagen.

Monday, August 12, 2013

Effizienz in der Autoindustrie

Gemeinhin verdienen Autohersteller heut zu Tage nicht mehr wirklich viel an den Verkäufen ihrer Autos, was man durchaus an den Rabattschlachten und immer neuen Tiefpreisen entdecken kann. Dazu kommt die Tatsache, dass in den meisten Ländern der Welt ein reger 2. Markt mit gebrauchten Fahrzeugen die Nutzer zufrieden stellt. Doch selbst heute noch gibt es Autohersteller die nicht nur Verluste mit ihrer Autosparte einfahren:


Bei vielen asiatischen Herstellern liegt das natürlich an den billigen Arbeitskräften. Toyota jedoch profitiert von seiner ungemeinen Effizienz in der Montage und der Optimierung ihres Wertstroms. Der Anteil der Wertschöpfung an der gesamten aufgewandten Zeit beträgt bei Toyota um die 10%, was mit zu den Topwerten für fast alle produzierenden Industrien ist. In der Zwischenzeit haben die meisten Konkurrenten aufgeholt, bis auf einige europäischen Konzerne, die jedoch auch teilweise von den hohen Arbeitslöhnen gehemmt werden. Gerade die Franzosen sind hier nicht sehr gut, aber auch weil sie keinen Ausgleich im Premiumsegment haben.

Die Premiummarken aus Deutschland sind auch nicht die effizientesten, jedoch haben Sie einen höheren ROI auf ihre Modelle. Dies erklärt den großen Ebit für Audi, BMW, Porsche und Mercedes.
Es zeigt sich, dass hier auf Dauer sich einige Sieger abzeichnen. Toyota, Hyundai, Kia und Nissan werden die Maßenhersteller sein, vielleicht noch VW und Ford, die weiterhin innovative Geld ausgeben. Auf der Verliererseite sitzen die ganzen Franzosen, Spanier und Italiener. Diese werden wohl früher oder später in anderen Firmen aufgehen.

Interessant ist der riesige Abstand von Porsche. Dieser liegt jedoch an der unglaublich effizienten und auf wenige Baukästen mit vielen Standardteilen basierende Luxuslinie. Nicht umsonst gehört auch Porsche-Consulting zu den begehrtesten Dienstleistern in ganz Deutschland. Jeder möchte die gleiche Wertschöpfungseffizienz wie Porsche haben, die gleich nach Toyota kommen.
Ach ja, der deutschlandweite Standard liegt bei etwa 3 - 4 %.

Monday, August 05, 2013

Langlebigkeit - Forscher widerlegen Überbevölkerung

Tja, seit Thomas Robert Malthus (übrigens ein Geistlicher - Sollte das den Grünen nicht zu denken geben) vor 2 Jahrhunderten den exponentiellen Bevölkerungsanstieg postulierte, ist viel passiert. Das Bevölkerungswachstum hat sich verlangsamt und seit neustem glauben Forscher, dass es wohl eine Sättigungsgrenze gibt, die etwa bei 8-9 Milliarden liegt.
Wer hätte das gedacht? Nun ja, ich denke mal alle Anhänger von Julian Simon hätten das schon in irgendeiner Form postuliert. Ausser diesen wohl auch einige generelle Skeptiker, da es bei fast allen natürlichen Systemen eine Sättigung gibt, ab einer gewissen Höhe.
Es gibt wohl nur eine große Ausnahme: Moore's Law in der Elektronik.

Aber selbst hier gilt das nur für Performance, die Leistungsfähigkeit von einem Chip erhöht sich schon seit längerem nicht mehr exponentiell. Ich denke auch hier werden wir irgendwann das Ende der Effizienzsteigerung sehen.

Ehrlich, wie auch Malthus, hat jedoch schon vor 30 Jahren den Super-Gau durch eine Bevölkerungsexplosion vorausgesagt. Und der naive Club of Rome nahm dies einfach so hin, wie auch viele prominente Wissenschaftler. Eigentlich beeindruckend wie einfach Wissenschaftler simplen linearen oder exp. Trendextrapolationen glauben schenken, selbst solche, die sich mit dynamischen Systemtheorien beschäftigen.

Nun scheint es jedoch, dass einige Gesellschaftsforscher umschwenken. Man glaubt, dass sich das Bevölkerungswachstum stark abschwächen wird, da Langlebigkeit und Wohlstand zu weniger Kindern führen. Man kann hier noch einwerfen, dass eine ähnliche Idee unter Fantasy-Autoren schon seit längerem an Beliebtheit gewonnen hat. Besonder seit Tolkien gilt dies für das Volk der Elfen/Elben. Hier leben Kreaturen sehr sehr lang, weshalb Kinder seltener werden und oft erst nach einem halben Jahrhundert geboren werden. Ähnliche Effekte scheint man jetzt auch unter Menschen zu beobachten, deren Durchschnittsalter mit bis zu 70-80 Jahren bisher unbekannt ist.

Gleichzeitig bedeutet das jedoch Entwarnung was die Ressourcenverbrauch-Trends für die Zukunft angehen, 9 Milliarden Menschen lassen sich leichter ernähren und versorgen, als 18 - 21 Milliarden.

Wednesday, July 17, 2013

Martin Trayvon Case - How Europe has come to think shallow and doesn't understand anyone but themselves

So, the Trayvon case is coming to an end. The jury has some words to say and show that opinions diverge a lot. I actually have not much to say about it. It is a case of lower class black guy gets shot by upper class hispanics. Now, I don't have a problem with either, but I am living in Europe, were the only Black guys and Hispanics you see, are either upper class Africans and very nice or Spaniards and old-school Europeans at that.

The US is different and the description of ghettos as poor, violent areas is not an understatement. They live in different cultures, especially since Zimmerman was born to a richer than usual family. That's why he was in the neighbourhood watch or rather that's why he lived in an area with such a watch.

I can only join the statement of the jury and acquit Zimmerman of all charges, because the case against him is weak. In dubio pro reo holds in this case, as in all others of doubtful evidence. The state attorney really did present a weak case and many of the wittnesses for the prosecution were not that convincing. The defense presented a solid case for self-defence. Perhaps it would have been different imo, if they didn't have a forensic investigator doing the balistics. However, due to the balistic evidence, it was clear that Trayvon was on top of Zimmerman, when he shot him, probably dealing fist damage.

Now my European colleagues might complain that Zimmerman should not have shot, that it was only fists and no knife and that it wouldn't have been that bad. I disagree and believe that those guys never have been beaten up or don't understand the pain you are going through.

If this was your everday black vs. hispanic late-teen thing, than we have to people who are short-tempered and ready for violence. In this case none of the two will de-escalate and a fight would be brutal and probably final (as it turned out). I think both could have acted differently to diffuse the situation, but I believe Zimmerman when he says that it was a measure of last resort and that he only wanted to confront Trayvon.

Of course, the public sees it differently and the typical black instigators (and you really have to call them that) jump to conclusions and to the occassion. The worst is that the media is not guiltless, because they portrayed it as an issue between blacks and whites, which is not true. It is also not a case of the debatable stand-your-ground laws in the US.

Provocative Statement Of The Day

What's the difference between Men and Female-Men?

If men hit an obstacle or are dissatisfied with something, they "man" up and try to better themselves or their environment. If Female-Men hit an obstacle, they complain about it and tell others that they are the victim of it and that someone should do something about it.

RAI and beauty contests - some thoughts

Well, it seems like RAI is going to cancel the beauty contest of Miss Italia. The reason is most notably that in this feminist world, it is just not good form to publicly display naked women (see the beef Robin Thicke got from feminist small minds @ the Vice magazine). It seems that while it is entirely true and valid that men look at beautiful girls, it is not ok to discuss or celebrate this. Perhaps part of that reason is that they don't like the truth about it, or the truth that they themselves enjoy this kind of attention. I don't know, I never understood it and I never saw men in everyday life acting demeaning because of it.

However, this is not the point I want to make here, but rather that this kind of oppression is eerily similar to the kind of opposition to naked bodies in the Middle East. Both are lead by a majority and both believe themselves to be the pinnacle of enlightenment. Though each other, they would hate their guts. The existence of femen activists proves this and if you hear what Islamists trash-talk about Feminists behind closed curtains, you would blush or fear for your life.

And yet they use the same reasoning, the same fanatical devotion and moralizing. They are in their means and their ends pretty similar and that should make every normal man and woman uncomfortable. In the East the ugly head of Islamism engulfs more and more arabic states and in the west, the former pillar of relatively free societies, the ugly head of oppressive female socialism is making its round.

Lets hope that both of them are passing fashions or the future will look grim indeed, or at least pretty childless.

Erneuerbare Energien Gesetzt und EU

Die europäische Union ist zur Zeit dabei das EEG Deutschlands unter die Lupe zu nehmen und zu entscheiden, ob es eine verbotene Subvention für die Industrie darstellt. Viele deutsche private Steuerzahler sind ob ihrer hohen Stromrechnungen gespannt auf das Urteil, erhoffen sie sich doch davon eine Reduktion ihrer seit Jahren steigenden Rechnungen.

Das EEG hat zur Zeit ein Schlupfloch, dass es Deutschland erlaubt Industriestrom im europäischen Vergleich wettbewerbsfähig anzubieten. Viele andere Länder sind davon genervt, ist doch Deutschland mit seiner Energiewende zu einem Risikofaktor geworden. Man kann sich natürlich auch fragen, warum genau diese Subvention so schlimm sein soll, nicht aber Agrarsubventionen z.B. Es mag sein, dass dies hauptsächlich der Tatsache geschuldet ist, dass Agrarsubventionen nur außerhalb der EU als Problem gesehen werden und deshalb die meisten EU-Länder am Tropf hängen.

Wenn das EEG von der EU als unzulänglich erklärt wird, bleibt dann nur noch die höhe des Strafmaßes. Als Gegner der Energiewende würde ich gerne die gesamte EEG-Umlage kippen sehen, jedoch wird es wahrscheinlich darauf heraus laufen, dass der Teil, welcher die Industrie betrifft, gekippt wird. Dies dürfte für Deutschland mehrere negative Folgen nach sich ziehen.

Es mag sein, dass am Anfang tatsächlich die Strompreise sinken oder konstant bleiben, da die Industrie den Löwenanteil übernimmt. Allerdings dürfte dies für viele deutsche Unternehmen das aus in D bedeuten. Ihre Produkte oder Produktionsprozesse werden unrentabel und über kurz oder lang ins Ausland verlagert. Die Jobs werden netto-exportiert. Arbeitslosigkeit wird steigen und Wirtschaftswachstum wird fallen. Wie stark, dass hängt letztlich vom Endpreis ab und wie viel Luft viele Unternehmen in ihren Bilanzen noch sehen.

Doch das ist auch nur eine Verzögerungstaktik, denn es wird den Strompreisanstieg zwar bremsen, aber nicht auf lange Sicht begrenzen. Der Gesetzgeber wird andere Wege finden müssen, will er vermeiden, dass alles über die EEG-Umlage als Preisanstieg bei den Konsumenten ankommt. Dies wird wohl bedeuten direkt aus der laufenden Kasse zu subventionieren, was den Staat teuer zu stehen kommen wird.
Die Alternative wären steigende Kosten bei Industrie und Privathaushalten bzw. eine langsame Wohlstandsbremse.

Letztlich wird das Ende der EEG dafür sorgen, dass das Erwachen in D früher kommen wird, als erwartet. Denn anstatt die Schmerzen des Mamut-Sozialismusprojekts Energiewende weiter rückstellen zu können, wird die deutsche Regierung dann umso eher damit konfrontiert.
Mal schauen, wie unsere ökologisierte Bevölkerung dann wählt, nach ihrer fanatischen Ideologie oder doch pragmatisch auf den Geldbeutel bedacht. Vielleicht wird ja auch in bester Tradition wieder irgendeine Minderheit durch das Dorf gejagt, ob jetzt reiche Konservative oder reiche Juden, am Ende findet die rot-braune Schlacke immer jemanden. Zynisch? Ja, aber hoffentlich irrt man sich da.

Tuesday, July 09, 2013

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen

Immer mal wieder wird diese Sau durchs Dorf getrieben. Meist von irgendwelchen SPDler oder Grünen. Der Grund ist klar, der Stammwähler dieser Parteien sitzt in einer Großsstadt und fährt mit den Subventionen der Dörfler Zug (mach ich übrigens auch). Gleichzeitig kann er natürlich so egoistisch sein und andere dazu zwingen ihren Weg zur Arbeit zu verlangsamen.

Schon heute sind fast alle Autobahnen mit einem Tempolimit ausgestattet. Manche auf technisch neuem Niveau, wie die Strecke zwischen Stuttgart und München, die mit einem System ausgestattet ist, dass je nach Aufkommen eine 120 km/h Begrenzung anzeigt. Alles in allem würden jedoch die Japaner (welche eines der modernsten Verkehrsleitsysteme haben) über diese altertümliche Technik nur lachen. Weder funktioniert es sehr gut, noch wird hier wirklich nach wissenschaftlichen Linien geschaltet. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die Verkehrsaufkommen-abhängig ist, ist nur notwendig, weil Congestion Pricing in Deutschland verpöhnt ist. Es würde bedeuten, dass ähnlich wie bei anderen begrenzten Gütern, der Preis der Autobahn steigen würde, wenn sich mehr Leute darauf bewegen.

Doch alles in allem möchte ich wieder auf dir Argumentation zruück kommen, dass man doch ein Tempo 200 nicht braucht. Das ist gerne der Satz, den einem der gemeine Grüne entgegen wirft. So viel schneller kommt man dann doch auch nicht ins Ziel!
Nun ja, schauen wir uns es doch mal genauer an.

Ein durchschnittlicher Pendler macht auf einer Fahrt zwischen 40 und 80 km. Nehmen wir doch einfach die goldene Mitte mit 60 km. Am Tag macht das dann 120 km.
Wenn er das mit 120 km/h auf der Autobahn zurück legen würde, dann käme er ungefähr auf 60 min hin und zurück. Das entspricht im Durchschnitt dem, was deutsche Arbeitgeber annehmen.

Wie sähe das ganze denn bei der Möglichkeit des "Rasen" mit 200 km/h aus: 36 min für hin und zurück.
Ok, 200 kann man wahrscheinlich nicht durchfahren, also gehen wir von moderaten 180 km/h aus:
Es bleiben immer noch 40 min, d.h. 20 min Ersparnis am Tag.
20 min mehr, die ich für etwas nutzen kann, was mir wichtig ist (Familie, Freunde oder Sport - 20 min länger joggen, dass rechnet sich!).

Doch das bleibt ja nicht so. Ein Jahr hat 52 Kalenderwochen (KW), ziehen wir davon 6 Wochen Urlaub ab und wir haben noch 46 KW. Die meisten Pendler arbeiten 5 Tage die Woche. Dies macht nach Adam-Riese:
46 * 5 * 20 min = 4600 min = 76 h = 3,2 Tage!

Ich gewinne also 3 Freizeittage im Jahr dazu, wenn ich nicht gezwungen werde mit 120 km/h zu fahren.
Vielleicht ist den SPDlern und Grünen Ihre Freizeit egal, mir jedoch nicht. Ich lebe nicht nur um zu arbeiten, sondern reise gerne und habe auch sonst genug Beschäftigungen für meine Freizeit, wofür ich jede freie Minute brauche. In diesem Sinne, wider des Tempolimits.


Wednesday, June 26, 2013

Some Questions on Henderson re Atkinson/Krugman

Here Henderson gives his two cents on the debate between Krugman and Atkinson regarding taxes and wealth. While I am neither a friend of Krugman nor Atkinson and not even halfway aligned with any thought. I think that the number of 60 to 75% is really high in percent of income terms. I also find it baffeling how they arrive at exactly these numbers. Is it guess-work or is this rooted in deeper optimization of tax numbers. Did they do a general partial differential equation that yielded these values? If yes, what where the differences in variables and coefficients?

I am not surprised that Krugman didn't come out against wealthy men not having earned their wealth, because he himself is not a member of the poverty club. Atkinson is even less willing to join this club.

Remarkable however was Krugmans answer to whether there is a financial innovation that was unambigiously good. Well, is there ANY innovation where nobody could find fault and negative consequences. The automobile displaced horse carriages, certainly a drawback for them, and uses up fossil fuels. The train wastes uranium, nature or steel, depending on your views on energy creation.

In my view there no pareto-optimal inventions, neither in the financial sector, nor in any other. There are always some that lose, although it might be better overall for a lot of people by default (because they opt for it!). I still think that commodity options and futures are important financial instruments that have yielded more good than bad (not so much HFT imo, but this is mostly because of people and not much more).

Krugman advocates an international tax cartel (of course, he doesn't use that term) of governments to coordinate their attempts to raise marginal tax rates so that high-income people have few ways out.

Yeah, I think all leftists and even some rightists favor a world-wide tax cartel to punish the evil evaders. I wonder whether they thought that through and based it on more than jealousy. What if the rich would forgoe extra economic activity due to shielded income? What if they would change their mind and stop investing and earning money, because in the end the extra buck is not worth the time-spent?

I believe this is not the world, we would want to live in, especially not in the US or in Europe. It would mean that the rich would stop buy luxury items and those items are the bread and parcel of most of Europe's and USes high tech industry. What if Bill & Melinda Gates would stop funding their charities, I doubt that would be a pleasant outcome; especially for the poor.

Krugman jokes that we could get Congress to go along with higher tax rates if we got the Cincinnati office of the IRS involved. Interestingly, when he gets little audience reaction, he says, "Sorry. That's a little bit too topical." My guess is that the audience felt uncomfortable admitting what the IRS did. This is actually one of the few things about Krugman that I like: he will sometimes "go off the reservation" and admit certain things that "his side" doesn't like to admit. Of course, in this case--and here's what I don't like--Krugman seemed to approve of what the IRS did.

I concur and imo, this is frightening. He actually believes that a government body should use ideology to hunt down its enemies. This is an indication that for the "bastardized" US liberalism, he would advocate an autocracy as better than a democracy.

Wednesday, June 19, 2013

Fukushima - Strahlenbelastung im Grundwasser?

Gerade habe ich mir diesen Schlagzeilen beladenen Artikel auf FAZ.Net durchgelesen. Ist also wirklich das Grundwasser so außerordentlich schädlich belastet? Was sind denn die Grenzwerte und wie groß ist der Abstand zur lebensgefährlichen Dosis?

Nun ja, interessant ist schon mal, dass die FAZ von der 50x Strontium-Menge spricht, dass Radio von 5x und die BBC von 30x. Was stimmt denn nun? JapanToday hat eine gleich viel bessere Einschätzung:

Testing of groundwater showed the reading for strontium-90 increased from 8.6 becquerels to 1,000 becquerels per liter between Dec 8, 2012 and May 24, Fukuda said. The elevated reading of strontium is more than 30 times the legal limit of 30 becquerels per liter.

Und wie schädlich ist jetzt ein Becquerels? Nun, Becquerels geben in erster Linie nur die Halbwertszeit an.
Man kann jedoch on Becquerel auf Sievert schließen, die Einheit für eine Aktivdosis, d.h. die biologisch schädigende Strahlung. Die Konversionsrate ist abhängig von dem strahlenden Grundstoff. In unserem Fall ist das Strontium-90:

H = 2.8 * 10^-8 Sv/Bc * A (Bc/l) =  0,028 mSv/l

1 Liter verstrahltes Wasser würden also einer Strahlungsdosis von 28 muSv entsprechen. Was würde nun ein Einwohner in dieser Gegend bei einem Tagesverbrauch 126l (durchschnittliches Nutzwasser für eine Person in D) abbekommen:
38,7 mSv/a. In Japan wurde die Strahlendosis für Tepco-Mitarbeiter gerade auf 250 mSv/a erhöht.

Nun, erstmal zur Information, wie sah es denn beim bisher schlimmsten Unfall der Welt aus:

Für das erste Jahr nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl wurde eine zusätzliche durchschnittliche effektive Dosis von 1,0 mSv/a in Bayern und 0,1 mSv in Nordrhein-Westfalen errechnet. Die derzeitige zusätzliche Strahlenexposition in Deutschland durch den Reaktorunfall beträgt noch ca. 16 µSv/a.

Hier mal ein paar vergleichende Strahlendosen über ein Jahr:
1 - 40 mSv/a - natürliche Strahlenbelastung zwischen 0 und 10 km Höhe (Flugzeugreise):
1.9 mSv/a - Medizinische Anwendungen
1 mSv/a - unbedenkliche Strahlendosis
20 mSv/a - Grenzwert für eine Person, die mit strahlenden Stoffen arbeitet.
100 mSv/a - Umsiedlung notwendig!
150 mSv/a - Klinisch nachweisbare Erkrankungen

Die Werte im Wasser sind also erhöht und man muss das Leck im Tank dicht machen, aber bisher ist es noch kein Grund eine neue Katastrophe herauf zu beschwören.

Satz des Tages - Angie Edition

Satz des Tages kommt heute ganz klar von Frau Merkel. Zur NSA-Affäre und dem Spitzelprogramm PRISM hatte sie das folgende zu sagen:

Das Internet ist für uns alle Neuland - Direkt aus dem Radio

Typisch Staatsbedienstete; Sie sind wohl die einzigen, für die das Internet neuartig und unbekannt ist. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln und hoffen, dass Ihre Sekretäre mehr Sachverstand haben.

Monday, June 17, 2013

Ein Nichtwähler

Tja, Kurt Beck fragt sich warum es immer mehr Nichtwähler gibt. Die Forsa Umfrage antwortet das dies vor allem an verwöhnten Unterschichtlern liegt, denen es gut geht und die zufrieden sind. Gleich wohl würden sie nicht wählen, weil sie mit den Politiker Persönlichkeiten und deren Berufsethos nichts anfangen können. Sie finden das die Politiker nicht mehr die kleinen Leute vertreten, was den dominierenden grün schwarzen Zeitgeist überraschen sollte. Und es nicht tut.

Ich kann mich in dieser Studie nicht wieder finden. Ich wähle nicht, weil es an keine guten alternativen gibt und ich in einer Demokratie immer eine unterdrückte Minderheit sein werde. Das gibt mir aber auch eine einzigartige Sicht auf die Dinge. Es ist diesem Zustand zu verdanken das ich Demokratien misstraue und glaube das es ohne ein anständiges Grundgesetz bald keine freiheitlichen rechte mehr gäbe. Man schaue sich nur prism an...

Sunday, June 16, 2013

Daily Highlight - Sunday 16th June, 2013

So, while I was out today because of the nice weather, I didn't have the time to look a lot up or write even an article. So it will be links galore today. A little off-topic, I think I got a sunburn from walking on the German Bundesstraße, which was incidentially blocked for car traffic today. No motorized vehicles were allowed on the freeway. What was interesting however, was the fact that bicycle users are as unfriendly and egoistic when they are alone on the roads than when they have to share it with cars. In my opinion this is a little bit of a problem and destroys lots of the nimbus of supreme bicycling, which is always preached by the Ecos of our age.

Well, speaking of ecology, there seems to be a bit of a stir-up on the Biotech GM crops front. It seems that GM crops have turned up, where they should not. I mean, really, there is no sane way they could have turned up there, except an insane person put them there. It could have been an activist (most likely) or a stupid farmer (could be as well). Why is everything else unlikely, well, because Oregon doesn't have much in the way of GM crops around. Read it here at Reason.com.

The second most interesting development comes from Twitter, which was not only resilient to the threats by the NSA and PRISM, but also stayed their course. However, it seems that the US has still a higher right to speech than most self-proclaimed anti-americans believe. It is worse in Europe, though, because here Twitter faces charges and hefty fees for NOT COMPLYING with Fance's identity requesition program. So much for a "better" Europe.

Claudia Roth the Weltenbummler from the Green party in Germany, speaks up for the Turkish people. While I am in general in favor of the protesters and that they ripped apart the joyful masquerade of the Turkish authoritarian government, I don't think they are helped by a German politician protesting with the crowd. It is ridiculous and dangerous. I would have no problem with Frau Roth, if she had quit her job and would have gone their as a private citizen. However, she is a part of the German Bundestag and thus she went there at least in a partial position as a representative of the German people (probably also on their dime). I can however think of better people suited for that ambassadorial task than Mrs. Roth.
It's just not her place, and it only helps the Turkish government in painting the protesters as foreign fueled and instigated. He can also use it to press Turkish politics against German.
And that she used her status as a representative of the German government as to not getting arrested, is plain misuse of her mandate. Plus, I really don't like this "woman".

Saturday, June 15, 2013

PRISM und die Medien

Viel habe ich nicht zu sagen, da es eigentlich für interessierte Menschen klar war das so etwas passiert. Das jetzt linke Medien aufschreien und versuchen den medienkonzernen Facebook, Google oder Yahoo die schuld zu geben ist lächerlich. Es sind die großen Regierungen und der von den linken so hofierte über - gute Obama, die hier schuld tragen. Man Konzernen nicht vorwerfen das sie sich der Staatsmacht beugen!

Pure Life, Nestle Waters und internationale Vorfälle

Viel wusste ich bisher nicht über Nestle Waters, da mich verpacktes Wasser nicht sonderlich interessiert. Jedoch gibt es Vorwürfe aus der linken Aktivisten Ecke, dass nestle mit diesem Produkt aggressive kleine Kommunen weltweit um ihre Wasserreserven bringt. Der Dokumentar-Film dazu findet sich hier: Bottled Life. Ich bin generell vorsichtig bei diesen Dokumentarfilmen, nach dem ich so qualitativ schwache Filme wie Gasland und Bowling for Columbine gesehen habe.
Die Ökonomie in diesem Film kann man getrost vergessen, wie üblich. Milchmädchenrechnungen wie: Ein Tanklaster hat Wasser im Wert von 10€ und die gleiche Sammlung Flaschen hat einen Wert von 50.000 € und deshalb hat man einen Profit von 5000 % klingt fischig. Das schöne ist, dass Nestlé eine große Firma ist und eine öffentlich gehandelte dazu. Solche Firmen müssen Investor Reports erstellen, die natürlich selten zur Untersuchung von solchen Vorwürfen genommen werden. Ein kleiner Auszug ist hier.

Profit: 5952 M€/a
Operating Margin: 528 M€/a
Mitarbeiter: 33478
Gewinn pro Mitarbeiter: 15771 €/a
Profit Margin: 8%

Ein kleineres Gehalt also. 8% Profit sind auch nicht gerade üppig und kommen eher in die Nähe von anderen großindustriellen Unternehmen. Was also ist jetzt dieser sagenhafte Erfolg? Das Wachstum ist gut, was aber daran liegt, dass weite Teile der Welt noch kein sicheres Trinkwasser haben bzw. von Nestle, Danone oder Coke nicht erschlossen sind.

Doch wie sieht es mit den umwelttechnischen Problemen aus, d.h. der Überförderung von Wasser. Hier scheint es tatsächlich, besonders in Ländern mit instabilem politischen Charakter (Indien, Parkistan, fast komplett Afrika) zu Problemen zu kommen. Es gibt anekdotische Fälle, in denen Nestle neben Dörfern Tiefenbohrungen um die 700 Meter gemacht hat, um das Wasser zu fördern. Mein erster Eindruck war, dass man so tief ging, um zu verhindern oberflächen-nahes Trinkwasser zu fördern und damit die Lebensgrundlage der Bewohner zu zerstören. Leider scheint das nicht gelungen zu sein, stattdessen ist das frische Grundwasser abgesickert und die Einwohner müssen mit Brackwasser überleben. Sicher keine schöne Sache. Es ist aber auch erstaunlich, wie doch der so geliebte öffentliche Sektor hier gleich reihenweise versagt hat. Selbst konnten sie kein sicheres Wasser fördern. Die lokale Regierung bzw. der Dorfälteste lässt sich von Nestle mit Steuermillionen bestechen und handelt Verträge aus, die in jedem Just Law Land sofort vor Gericht gestellt werden könnten.

Ein Problemfall war wohl dieser:

Undeterred, journalist Gehriger visited a refugee camp in Ethiopia where, in 2003, Nestlé had installed a water treatment facility for $750,000. Two years later, the company pulled out. Since then the facility has not been functioning properly, and water shortages have returned.

Anders als der Journalist, sehe ich hier jedoch ein anderes Problem. Nestle baut eine Kläranlage für eine stolze Summe, erkennt dann das es sich in diesem Teil nicht lohnt (weshalb auch immer?) und zieht ab. Jetzt wird ihnen dann auch noch vorgeworfen, das die Einwohner dort, die Kläranlage nicht in Stand halten können bzw. nicht selbst ein Unternehmen gründen, dass das macht. Das scheint dann weniger ein Problem Nestles zu sein, sondern eines von mangelnder Bildung (weltweit eines der größten Probleme) oder mangelnder Begeisterungsfähigkeit. Vielleicht war es ja sogar ein regulatives Problem, dass auf Landrechten basiert?

Sollte jemand noch mehr Informationen zu Nestle Pure Water und diesen ganzen Streitigkeiten haben, dann bitte nur her damit.

UPDATE: 
Es scheint so, als würde sich Pure Life in Indien doch nicht so einfach behaupten können, wie von den Kritikern versprochen. Es scheint, dass keiner der Konkurrent es wirklich auf dem indischen Markt geschafft hatte, obwohl sie teilweise Verluste hingenommen haben:

Also, Nestle's strategy to sell a litre of water for Rs 12 did not find too many takers, especially when the largest selling Bisleri sold at Rs 10 and the Coca-Cola's Kinley, despite incurring loses, did not breach the Rs 10 mark.

Daimler, Werkverträge und Lohnkonstanz

Dieses Thema ging an mir fast vollständig vorbei, bis es auch bei der Arbeit angesprochen wurde. Dann habe ich mir selbst mal ein paar Nachrichtenartikel, wie diesen durchgesehen. Es scheint, dass Daimler seine Arbeitskosten senken möchte, d.h. deutsche Arbeitskräfte sind im internationalen Vergleich zu teuer. Neben Daimlerarbeitern, arbeiten jetzt also auch preiswertere Leiharbeiter oder Arbeiter mit Werksverträgen (was eine schöne Umschreibung dafür ist). Jetzt muss man natürlich sagen, dass ein Daimlermitarbeiter sehr generös entlohnt wird.
Als ich als ungelernter Ferienjobber bei Daimler gearbeitet habe, dann waren das schon ungefähr 3000 € brutto, d.h. ein Stundenlohn von knapp 19 €/h. Wohl gemerkt, ich bin ein ungelernter Arbeiter gewesen, der einen Gabelstapler bedient hat!!!

Das kann sich auf Dauer kein Unternehmen leisten, weshalb Daimler seit der Krise von 2008 keine neuen Arbeiter mehr zu den alten Konditionen anstellt, diese waren schon aus einer anderen Welt. Jetzt beschwert sich der investigative Journalist, dass für einfache Tätigkeiten wie das Verpacken von Stahlteilen nur ein Lohn von ungefähr 8,2 €/h gezahlt wird.
Das sind tatsächlich ungefähr 1300 €, wobei ich nicht weis ob diese Lohnangabe brutto oder netto ist.
Davon bleiben nach dem Steuerrechner noch knapp 1000 € übrig. Sind tausend Euro für das einwickeln von Stahlteilen wirklich zu wenig?

Ich konnte mir von knapp 800 € alles notwendige zum Leben leisten, inklusive eines preiswerten Autos. Sicher es war die Studentenzeit und ich hatte keine Kinder, aber wenn man keine unnötigen Ausgaben hat, dann klappt das.

Das Problem scheint jedoch in diesem Artikel gewesen zu sein, dass man sich über die Löhne aufregt, diese unmoralisch findet (im Vergleich zu was?!), aber dann letztlich zwei andere Dinge anprangert. Gleichheit, d.h. dass diese Aufgabe auch von Daimler-Arbeitern gemacht wurde, die ja mehr bezahlt wurden. Das sehe ich jetzt als geringfügiges Problem, denn vielleicht mussten die nur aushelfen, was allerdings auch nur bedeutet: Daimler hat Produktivität und Gelder verschwendet. Und die Tatsache, dass diese Arbeiter auch noch nebenbei einen großen Satz Sozialhilfen einstreichen können (bis zu 1500 € je nach Familiengröße).
Kann man mit 2500 netto als Familie leben? Ich glaube ja. Man muss nur auf die neusten Adidas-Schuhe verzichten.

Eigentlich handelt es sich hier ja um zwei Probleme, die Tatsache, dass der Staat Sozialhilfen vergibt und damit den Markt verzerrt und die Tatsache, dass Daimler seinen eigenen Arbeitern die Löhne nicht kürzen kann. Im englischen nennt man dieses Konzept Wage Stickiness, d.h. in Krisen die Möglichkeit nicht ausnutzen zu können, weniger zu zahlen. Hier ist Kurzarbeit leider keine Hilfe, da sie nur kurzfristig ist, und letztlich den langfristigen Trend nicht ändern kann.

Eigentlich müssten beide Seiten einlenken. Die Daimler-Arbeiter müssten auf einen Teil ihres Gehalt zugunsten der neuen Arbeiter verzichten. Statt 3000 gibt es dann halt nur noch 2000 brutto. Damit könnten dann neue Arbeiter zum gleichen Gehalt eingestellt werden, ohne dass man externe Billigarbeiter anheuert.
Doch das ist dann ja auch nicht gewollt, soweit geht die soziale Gleichheit nicht.

SPD, CDU und kostenlose Kitas

Da man selbst langsam in dem Alter ist, sich um Kinder Gedanken zu machen, kommen natürlich auch immer öfter Themen wie diese in das Visier der Aufmerksamkeit. Die SPD verspricht, dass sie, wenn sie gewählt wird kostenlose Kitas anbietet, etwa so erfolgreich wie in Berlin (lassen wir mal aussen vor, dass Berlin das schlechtest gemanagte Land Deutschland ist, was die finanzielle Seite angeht).

Während mehr Kitas tatsächlich ein Trend ist, der in die richtige Richtung geht, genauso wie eine vereinfachte Eröffnung von Tagesbetreuungsstätten und die Möglichkeit einfach sich als Nanny zu verdingen, greift hier die SPD wieder ins bodenlose.
Es geht ja gerade nicht um kostenlose Kitas, sondern darum dass die Anzahl der Kitas, wie auch die Plätze für Kinder steigen. Eine Kita darf ruhig etwas kosten! Wenn sich jetzt Eltern darüber beschweren, dass dies eine zusätzliche Belastung ist, dann kann ich nur sagen: Was ist euch wichtiger ein neuer Plasma-TV oder das Wohl eurer Kinder. Dafür dass bei solchen Familien dann auch wieder beide Elternteile arbeiten und andere die Erziehung übernehmen, sollte man doch bereit sein ein bisschen dieses Extraeinkommens abzugeben.

Kostenlose Kitas führen doch nur, wie bei den meisten kostenlosen öffentlichen Gütern, zu einer Überbeanspruchung durch die Nutzer. Es ist ein wenig wie bei der Autobahn in Frankreich und Deutschland. In Deutschland gibt es öfter Staus als in Frankreich, weil die Nutzung kostenlos ist. Man überlegt sich nicht, ob man lieber Landstrasse (billig) oder Autobahn nutzt, weshalb jeder einfach die vermeintlich schnellere Autobahn nutzt. So wird es auch bei Kitas kommen, so dass die Warteschlangen immer länger werden. Denn mit kostenlosen Kitas ist nicht gleichzeitig ein plötzliches Mehr an Kitas zu erwarten.

Schon die CDU, die auch versucht hat die Anzahl der Kitas zu erhöhen, wird wohl grandios an diesem Ziel scheitern, da die Umsetzung im öffentlichen Sektor zu langsam ist. Bau und die dafür notwendigen Genehmigungen sind oft nur zäh durch zu bekommen. Hier hätte eine regulative Entschlackung viel geholfen, aber das versteht dann die sozialistische Mitte doch nicht unter schneller Bereitstellung von Kitas.

Sunday, June 09, 2013

Hybrid-Technik: PSA schlägt einen Luftdruck-Hybrid vor - Nachteile u. Vorteile

Was Peugeot hier als "Druckluft" Hybridantrieb vertreibt, ist nichts anderes als ein Hydraulik-Hybrid, wie er schon in mobilen Arbeitsmaschinen seit einiger Zeit gibt. Genauso wie dort an möglichen Druckspeichern geforscht wird, versucht es nun auch die Automobilindustrie.
Der Nachteil eines solchen Hybrids ist natürlich wie auch bei elektrisch Kapazitativen Hydrauliken, dass ein Hydraulikspeicher mit sinkendem Füllstand an Druck verliert, der Druckkreislauf muss also variabel sein. Energetisch günstig kann man natürlich wieder einmal nur einen begrenzten Bereich nutzen, bevor der Wirkungsgrad der Pumpe in den Keller geht.

Die zwei größten Probleme werden jedoch auftauchen, wenn gefragt wird, wer ein solches Auto mit einem Druckspeicher versichern möchte und natürlich was passiert, wenn der Druckspeicher, der zwar eine hohe Leistungsdichte, aber eine kleine Energiedichte mitbringt, leer ist. Kann das Auto dann noch spritzig fahren?

Saturday, June 01, 2013

Blockupy - Die Aufregung der ignoranten Massen?

Blockupy ist die neuste Ausgliederung aus der "armen" Studentenbewegung Occupy. Damals hatten Superreiche Studenten sich darüber beschwert, dass sie für ihre Ausbildung bezahlen müssen und teilweise von Universitäten für wertlose (sprich: Geschichte/Soziologie/Liberal Arts) Diplome über den Tisch gezogen wurden. Natürlich spricht das nicht für die Intelligenz und Cleverness der Studenten, aber trotzdem kann man Ihren Zorn etwas verstehen. Natürlich kann ich auch die Arbeiter und Handwerker verstehen, die dann sagen: so what, ihr habt das so entschieden und wir mussten schon genug für eurer Glück zahlen.

Blockupy schlägt nun in eine ganz andere Kerbe, es geht um die Finanzkrise in Europa. Im SPON äußert sich ein Teilnehmer darüber, warum er es für eine gute Idee hält. Die Teilnehmer der Demonstration versammelten sich vor dem deutschen Symbol der Europäisierung: der europäischen Zentralbank. Sie verhalten sich ganz in der Tradition der internationalen Sozialisten (Arbeiter aller Länder vereinigt euch), sie sehen sich nicht als Deutsche (wow mal was neues für Deutsche :P) sondern als Europäer. Ich sehe ich mich auch als internationaler Europäer, dennoch würde ich nicht den selben widersprüchlichen quasi-wissenschaftlichen reaktionären Mist vertreten, wie diese Leute. Wie ich auf diese harte Aussage kommen? Nun, erst einmal lassen wir die Blockupy-Bewegung für sich sprechen:

"[...]Nämlich den, dass sie als Europäer demonstrieren und nicht als Deutsche."Die EZB symbolisiere das europäische Krisenmanagement zugunsten der Großbanken und sei ein Akteur der "Verarmungspolitik, die Menschen vor allem in den südeuropäischen Ländern ihre Existenz raubt".
Die Spanier merkten so, dass auch im reichen Europa ihr Protest gegen die Sparpolitik geteilt werde, sagte Jesus. "Deutschland ist nicht nur Frau Merkel", meinte der junge Andalusier. Die Bundeskanzlerin ist in den Krisenländern derzeit nicht sonderlich beliebt.
Sie trommelten dabei unter anderem auf leeren Töpfen, die symbolisch für den Hunger auf der Welt standen. Am Frankfurter Flughafen richtete sich der Protest gegen die Abschiebung von Flüchtlingen.
Und auf der Einkaufsmeile Zeil im Zentrum Frankfurts wollten sie unter anderem auf die Produktionsbedingungen in der Textilbranche hinweisen und blockierten dazu verschiedene Geschäfte, die zumindest zeitweise ihre Türen schlossen oder gleich die Gitter davor herunterließen.

Es ist ein reichhaltiges Panoptikum der verschiedensten linken Ziele, die hier zusammen kommen. Ich verstehe die Empörung über das Krisenmanagement zu gunsten der Großbanken. Ich halte es da mit Ihnen, denn auch mich hat die Zypern-Politik erschrocken. Hier werden rechtsstaatliche Grundlagen untergraben und es müssen Leute dafür bezahlen, die nichts für die Firmenpolitik können. Lasst doch endlich die Banken untergehen, in einem kontrollierten Bankrott!

Auch gegen die Abschiebung von Flüchtlingen, die oft aus Ländern kommen, in denen es unmöglich ist als Einzelperson die politische Strömung zu ändern, habe ich nichts. Es ist ein wichtiges Thema, das publiziert werden sollte. Ich kann mit Ihnen fühlen, weil es mir genauso geht, wenn auch auf einem wesentlich höheren Niveau. Auch ich bin eine Minderheit, die in Deutschland quasi der Bedeutungslosigkeit anheim gefallen ist. Einer der letzten Liberalen.

Den letzten Punkt, nun ja, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Was auch immer das heißen soll, denn so weit ich weiß arbeiten die Arbeitskräfte bei der Trigema nach durchschnittlich deutschen Bedingungen. Wenn man die Werke von Nike, Adidas, Rebook und Puma in Asien meint, nun, dann sind die im Vergleich zu einem Leben im Mosquito verseuchten Reisfeld deutlich besser. Sicher nicht europäischer Standard und unserem Niveau entsprechend, aber wesentlich besser als die Alternativen.

Ach ja, aus einer anderen Quelle hat man noch dieses unglaubliche Statement:

Es geht bei Blockupy wie bei den anderen derzeit anlaufenden intellektuellen Disputen um die mit wenig demokratischer Legitimation über Europa verhängte Sparpolitik. Es geht aber einzigartigerweise vor allem um einen solidarischen Protest. Um einen Protest, bei dem sich Nationen nicht von anderen Nationen abschotten wollen, sondern bei dem gemeinsam benannt wird, dass das derzeitige Krisenmanagement hauptsächlich und mit voller Gewalt Menschen trifft, die eher wenig für diese Krise können.

Ich hoffe er studiert nicht eine Wissenschaft, die mit Logik zu tun hat, oder er wird nicht weit kommen. Das einzige, was diese Sparpolitik hat ist, dass sie von demokratisch gewählten Vertretern verhängt wurde. Da er sich auch als Europäer und nicht als Deutscher sieht, sollte er noch weniger Probleme damit haben, da immerhin es die EU ist, die diese Sanktionen verhängt. Es ist interessant zu sehen, wie schnell man wieder nicht Europäer ist.

Doch es wird noch schlimm: Die Leute im Süden konnten wenig für die Krise? Naja, dass ist ja die entscheidende Frage. Sicher hat die Krise mit den Banken angefangen, aber dann hat sie ein anderes Problem aufgedeckt: Instabile Finanzen südeuropäischer Staaten. Und man kann den Leuten dort sicher keinen Vorwurf bezüglich der Banken machen, allerdings für die Regierungen, besonders wenn diese demokratisch gewählt wurden. Ist nicht Demokratie der Schein, den diese Leute hier verteidigen? Ich lese es doch im ersten Satz "demokratische Legitimation". Die Krise ist ein Resultat von Leuten, die Politiker gewählt haben, die ihnen nicht bezahlbare Versprechungen gemacht haben. Und deshalb sind sie letztlich doch verantwortlich dafür, dass ihre Regierungen in der Bredouille sitzen.

Doch all' das ist nur eine Beschreibung der etwas unlogischen Begründung. Was sind denn die Ziele, die Änderungsmaßnahmen der Blockupier? Das sollte ja letztlich ausschlaggebend sein. Leider ließt sich davon nicht viel. Ja, sie wollen aufrütteln, die Leute dafür sensibilisieren und so einen sensitiven Quatsch, der nichts bringt. Aber wenn es um die Ziele und eigentlichen Maßnahmen geht, sieht es so aus:

Wäre nicht endlich einmal wirklich über die Macht der Banken zu sprechen? Darüber, wie entrückt die Instrumentarien der europäischen Schuldenpolitik seit dem EU-Fiskalpakt den europäischen Wählern sind? Und nicht zuletzt auch darüber, was wirkliche Solidarität mit den kaputtgesparten Ländern in Südeuropa bedeuten könnte?
Ja, wir sollten über die Macht der Banken sprechen  Wir sollten über die demokratische Legitimation der EU sprechen und deren Gesetzgebung. Das sagen Liberale schon seit mehr als 10 Jahren!!! Es ist schade, dass erst jetzt in der Krise Linke auf den selben Trichter kommen. Ja, und auch zur Solidarität mit den schulden geplagten Ländern, bin ich bereit. Sie sollen eine Bankrott Abwicklung durchmachen und möglichst schnell wieder schulden befreit durchstarten. Es ist hart, aber besser als unendlich lang im Euro zu leiden.

Allerdings kann ich eins nicht verstehen, weil es einfach nicht wahr ist: kaputt gesparte Länder in Südeuropa. Keines der Länder ist kaputt gespart. Ja, sie haben Steuern erhöht, von welchem Idioten dieser Ratschlag kam, weis ich nicht. Steuern erhöhen ist aber nicht sparen, wie euch Südeuropäern die Baltikum-Länder zeigen können. Nein, ihr habt sogar jedes Jahr noch mehr Geld ausgegeben. Natürlich, anstatt 120% Steigerung in 8 Jahren von 2000 bis 2008, waren es ab 2008 bis 2013 NUR 8% pro Jahr (letztlich also: 40%). Es wurde also nicht gespart, entgegen aller Versicherungen. Es ist hier nicht Austerität zu sehen. 
Es entsetzt mich, dass doch die junge Linke gerne als aufgeklärt, wissenschaftlich und realitätsnah gelten möchte, dass sie nicht mal einfach Statistiken lesen können.

Dennoch denke ich, dass die Proteste zumindest zart in die richtige Richtung weisen. Wenn jetzt noch jemand der intellektuellen Speerspitze dieser Bewegung etwas Realismus beibringen würde, dann könnte das gut werden.

Fukushima - Sichere Atomtechnik revisited

Erinnern sie sich noch an 2012: Strahlung in Fukushima geringer als befürchtet. Und wissen Sie was, bis heute glauben viele Deutsche immer noch, dass es zum Super-Gau kam und Japan weitest gehend um die Reaktoren verstrahlt ist. Die Wissenschaftssektion des SPON hat hier noch die seriöseste Berichterstattung von allen Spiegel-Organen betrieben. 2012 kam die Entwarnung bezüglich der Strahlung, 1 Jahr nach dem Unfall. Heute kommt die Entwarnung bezgl. des Krebsrisikos. Beide Entwarnungen kamen von der Uno, die doch für die meisten Linken als Beweis wissenschaftlicher Redlichkeit gelten sollte, immerhin gehört die IPCC dazu! Im Vergleich zu Tschernobyl sehen wir hier den Unterschied zwischen der sozialistischen Sowjet Union und einem modernen "quasi-kapitalistischen" Land. Letzteres kann zwar Katastrophen auch nicht 100% ausschließen, aber wenn es eine gibt, kommt man selbst bei einem "Super-Gau" glimpflich weg. Der Fukushima Daiichi Unfall war der schlimmste anzunehmende Zustand. Erdbeben und Tsunami überlagerten sich und setzten die hohen Sicherheitsstandards der Japaner außer Gefecht. Dennoch entkam kaum radioaktives Material und selbst die strahlende Luft scheint wohl, sobald sie sich verteilt hat, nicht mehr als Hintergrundstrahlung zu bieten.
Ich hatte mich ja schon damals, wie Zettel auch, auf wissenschaftliche, seriöse Artikel des MIT gestützt, anstatt der deutschen geifernden Presse nachzureden, wie so viele meiner Mitbürger.
Langsam, nach Jahren, stellt sich auch durch die wissenschaftlichen Untersuchungen heraus, dass ich letztlich mit meinen Aussagen nicht falsch lag. Ein Unfall, aber keine alles verseuchende Katastrophe.

Zum Abschluß noch einmal etwas lustiges. Elizabeth Warren, die "Indianerin" der US Demokraten hat wohl ein Kochbuch plagiiert. Während ich das Plagiat nicht so schlimm finde, da Rezepte sich nun mal sehr ähneln, ist ihre indianische Herkunft mehr als nur dubios. Die Kommentatoren ihres Buches "Pow Wow Chow" machen aus dieser Entdeckung keinen Hehl und ergießen sich in sarkastischen aber pointierten Kommenaren: must read!


GM Crops and Monsanto - A realistic summary


Monsanto hat es auf gegeben in Europa eine Lizenz zu bekommen. Ob das gut oder schlecht ist, kommt darauf an, wen man fragt. Wenn ich mir die Bodenqualität in Afrika anschaue, dann sollte man überlegen dort verbesserte Pflanzen einzusetzen.
Generell gibt es gute Gründe warum man verantwortungsvoll mit GM Crops umgehen sollte, aber es gibt auch einen Haufen an Übertreibungen. Was ich in meiner Recherche bisher gefunden habe, ist zwiespältig. Der Erfolg bzw. die Produktivitätssteigerung ist bei richtiger Anwendung tatsächlich vorhanden, besonders die Verschwendung von Herbiziden und Pestiziden wird stark verringert (bis zu 80%). Das sollte auch der Öko-Fraktion gefallen.

Bei falscher Anwendungen kann es jedoch zu so genanntem Super-Unkraut kommen, dass resistent gegen gewisse Herbizide ist. Allerdings scheint es, dass diese Super-Pflanzen dadurch entstehen, dass bei Anbau von Gen-Pflanzen von einem Herbizid-Mix zu einem Solo-Herbizid gewechselt wurde. Dadurch wurden die Pflanzen schneller resistent, da sich jene ausgebreitet haben, die gegen glyphosate resistent waren. Mit einer vernünftigeren Anbaustrategie hätte dies weitgehend verhindert werden können bzw. zeitlich verlangsamt. Mit organischen Pflanzen wäre es übrigens auch irgendwann dazu gekommen, da nun mal irgendwann eine Resistenz entsteht. Das Umwälzen des Ackerbodens und die Rotation von Sorten durch verschiedene Felder wären gleichfalls gute Methoden zur Vermeidung einer Resistenzentwicklung gewesen.

Ein weiterer Verdacht der sich wahrscheinlich in einer Form bewahrheiten wird, ist die Tatsache, dass die veränderten Gene durchaus auch an organische Sorten weiter gegeben werden können. Dies ist jedoch erstmal weder gut noch schlecht, da so auch natürliche Selektion funktioniert. Es kann dazu führen, dass sich bei jenen Pflanzen dann durchaus auch bessere Resistenz gegen Schädlinge entwickelt. Ein Beispiel hierfür findet sich in Mexiko, wo Gen-Mais bisher keine Zulassung hat. Dennoch wurden vereinzelt Pflanzen entdeckt, die eben jene Änderungen hatten, die man auch in den Monsanto-Sorten findet. Eine bisher unbestätigte Beobachtung ist, dass durch diese transgene Verbreitung auch Allergene von Sorte zu Sorte übertragen werden können bzw. sogar von Gemüseart zu Gemüseart.

Monsanto wurde aber auch viel vorgeworfen, was keine Basis in der Realität hat. Die befürchteten Terminator Seeds, so genanntes steriles Saatgut, mit dem Bauern hintergangen worden sein sollen und was nahe an Abzocke kommen würde, gab es nicht: siehe auch hier.

Auch haben die GM Crops und deren falsche Anwendung in Indien zu einem riesigen Suizid geführt, wie gerne behauptet. Zwar ist zwischen 1997 und 2007 die Suizidrate in Indien von 120k auf 127k gestiegen, jedoch blieb sie im Agrarsektor auf einem konstanten Niveau von 20k. Es lag eher an der mangelnden Ausbildung der Farmer, dass hier die Ernten schlecht ausfielen.

Allerdings gibt es auch erste Stimmen, die Debatte ganz anders zu führen, wie z.B. hier. Denn viele Forscher fragen sich, wie z.B. ein flächenmäßig kleiner Kontinent wie Europa seine stetig wachsende und hungrige Bevölkerung ernähren will, wenn die 2 Milliarden Menschen die heute weltweit hungern, endlich so weit sind, dass auch sie sich Nahrungsmittel-Mengen auf europäischem Niveau leisten könnten. Im Moment tun die Europäer alles, um dies zu verhindern und Afrikaner möglichst abhängig und hungrig zu halten, während sie gleichzeitig kleine Beträge als "Entwicklungshilfe" überweisen.

Monsanto als Firma ist ein Monopolist und sogar ein sehr aggressiver. Ich bin dagegen dieser Firma in der Politik Tür und Tor zu öffnen, wie es in den USA geschehen könnte. Hier beherrscht ein Unternehmen sogar die USDA und hat großen Einfluss in der FDA.
Ein Gesetz soll jetzt die Möglichkeit Monsanto zu verklagen oder zu stoppen komplett abschaffen. Der Rechtsstaat wird ausgehebelt und Monsanto bekommt eine Stellung die höher als der US-Bürger ist: Monsanto Protection Act. Dazu kommt, dass Monsanto auf Grund seiner IP Patente Kleinbauern verklagt, wenn diese gesäte Pflanzen wiederverwenden, wegen Vertragsbruch. Es ist außerdem verboten das Saatgut einem unabhängigem Forscherteam zu geben. Hier sind meines Erachtens nach Besitztumsrechte verletzt und IP-Recht mißbraucht worden. Es zeigt deutlich, dass Monsanto kein Monopolist ist, den man einfach so protegieren sollte. Mehr Wettbewerb und ein Zwang zur Transparenz könnten hier viel bewirken, denn letztlich sind verbesserte Agrarprodukte unsere Zukunft. Wir können nicht 8 Milliarden Leute ausreichend ernähren, ohne die bebaute Fläche und Effektivität der bebauten Fläche zu erhöhen. Viele extreme Ökos wollen natürlich lieber nicht das überhaupt Risiken eingegangen werden (lieber lässt man die Natur diese Risiken austeilen - Feige?). Allerdings befürworten sie damit natürlich auch die Armut und das Leiden der Menschen in Asien und Afrika und ich persönlich kann dem dann nichts gutes abgewöhnen.

Ich erinnere mich noch an mein Studium der mobilen Arbeitsmaschinen, wo man sich darüber unterhalten hat, dass sich die bewirtschaftete Fläche seit mehr als 60 Jahren nicht vergrößert hat, wir jedoch durch bessere Züchtungen und bessere Technik die Produktivität steigern konnte. Man konnte mehr Menschen, aus der gleichen Fläche mit verbesserten Methoden ernähren. Allerdings hat alles eine Grenze und die natürliche Grenze haben wir schon lange erreicht, ab jetzt kann nur noch menschlicher Genius diese Grenze verschieben.

weitere Interessante Quellen:
Forbes on Bad Research
A hard look at GM Crops
Beneficial Effects of GM Crops on the Environment - Guardian UK