Sunday, April 28, 2013

Wachstum, Rogoff&Reinhard - SpOn-Artikel zum wegwerfen

Erst hatte ich mir ja überlegt einen Post über den Programmbeschluß der Grünen zu schreiben. Immerhin ist man als Außenstehender da emotional nicht so tief drinnen. Ich fande es jedoch am Ende fad, da schon der Herr Kretschmann vor dem Beginn das beste dazu gesagt hat. Für alle die hinter dem Mond leben, Kretschmann ist als Chef der Baden-Württembergischen Landesregierung so etwas wie der CDU-Grüne. Die BW-Grünen sind an und für sich Öko-CDUler, wie das Ländle halt schon immer war.
Letztlich hat mich dieses politische Thema nicht interessiert, vielleicht kommen die Grünen ja mal auf den Trichter das Baden und Württemberg getrennte Wege gehen sollen, dann wäre ich wieder mit dabei.

Viel schlimmer fande ich dann den Stuß, den ich in diesem Spiegel-Artikel lesen musste. Sicher haben Rogoff und Reinhardt einen bösen Treffer bekommen, allerdings war der Konsensus bzw. die allgemeine Meinung in den Wirtschaftswissenschaften nicht, dass sie den Ursprung erfunden hätten. Viele andere Studien haben ähnliche Hinweise gegeben. Schulden führen zu einem Einbussen an Wachstum. Auch halte ich es hier wie Arnold Kling, und glaube das ein kontinuierliches System, wie eine von Menschen bevölkerte Wirtschaft eben nicht eine feste Grenze hat (ähnlich wie Plastik-Materialien auch relativ toleranzbreit anfangen zu fließen).

In dem SpOn Artikel ist dann noch ein Haufen Haß auf die Wirtschaftswisseschaften, deren Stellung zwischen Geisteswissenschaft und "harter" Naturwissenschaft wohl so manchen der mit Komplexität nicht zurecht kommt auf die Palme treibt.
Wer glaubt, dass das Pamphlet richtig liegt, der sollte sich einfach mal das BIP der Krisenstaaten anschauen.
Sieht das aus wie Wachstum?


Man schaue sich einfach nur die Daten an und weine. Ab 2008 ist es ein stetiger Abstieg mit negativem Wachstum, und Deutschland sitzt noch gut da. Ach ja, wenn man von durchschnittlich 2% Inflation ausgeht, dann hat nicht einmal Deutschland noch eine Chance.
Ach ja, je länger die Krise dauert, desto besser geht D wieder daraus hervor. Der Rest jedoch bleibt unten.

Interessant habe ich jedoch den folgenden Chart gefunden:


Es zeigt sich, dass wirkliche Verschuldung nicht das einzige Problem ist. Gerade Spanien und Frankreich die neueren Problem-Kandidaten zeigen sich doch Recht "schuldenfrei".
Warum sind sie dann so in der Patsche?

Nun, darüber muss spekuliert werden, ich denke viel hängt davon ab, dass es wenige Faktoren gibt, die Investoren glauben lässt, dass es noch einen Grund gibt in diese Länder zu investieren. Während man bei Deutschland gesehen hat, dass mit der Agenda 2010 eine Veränderung möglich ist (damals von den Grünen mitgetragen!!!), glaubt man das wohl weder bei Frankreich noch bei Spanien. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass andere Wirtschaftsfaktoren für diese Länder ungünstig sind: Ein rigider Arbeitsmarkt, hohe Steuern und geringer Hang zur Öffnung nach außen.

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