Saturday, June 15, 2013

Pure Life, Nestle Waters und internationale Vorfälle

Viel wusste ich bisher nicht über Nestle Waters, da mich verpacktes Wasser nicht sonderlich interessiert. Jedoch gibt es Vorwürfe aus der linken Aktivisten Ecke, dass nestle mit diesem Produkt aggressive kleine Kommunen weltweit um ihre Wasserreserven bringt. Der Dokumentar-Film dazu findet sich hier: Bottled Life. Ich bin generell vorsichtig bei diesen Dokumentarfilmen, nach dem ich so qualitativ schwache Filme wie Gasland und Bowling for Columbine gesehen habe.
Die Ökonomie in diesem Film kann man getrost vergessen, wie üblich. Milchmädchenrechnungen wie: Ein Tanklaster hat Wasser im Wert von 10€ und die gleiche Sammlung Flaschen hat einen Wert von 50.000 € und deshalb hat man einen Profit von 5000 % klingt fischig. Das schöne ist, dass Nestlé eine große Firma ist und eine öffentlich gehandelte dazu. Solche Firmen müssen Investor Reports erstellen, die natürlich selten zur Untersuchung von solchen Vorwürfen genommen werden. Ein kleiner Auszug ist hier.

Profit: 5952 M€/a
Operating Margin: 528 M€/a
Mitarbeiter: 33478
Gewinn pro Mitarbeiter: 15771 €/a
Profit Margin: 8%

Ein kleineres Gehalt also. 8% Profit sind auch nicht gerade üppig und kommen eher in die Nähe von anderen großindustriellen Unternehmen. Was also ist jetzt dieser sagenhafte Erfolg? Das Wachstum ist gut, was aber daran liegt, dass weite Teile der Welt noch kein sicheres Trinkwasser haben bzw. von Nestle, Danone oder Coke nicht erschlossen sind.

Doch wie sieht es mit den umwelttechnischen Problemen aus, d.h. der Überförderung von Wasser. Hier scheint es tatsächlich, besonders in Ländern mit instabilem politischen Charakter (Indien, Parkistan, fast komplett Afrika) zu Problemen zu kommen. Es gibt anekdotische Fälle, in denen Nestle neben Dörfern Tiefenbohrungen um die 700 Meter gemacht hat, um das Wasser zu fördern. Mein erster Eindruck war, dass man so tief ging, um zu verhindern oberflächen-nahes Trinkwasser zu fördern und damit die Lebensgrundlage der Bewohner zu zerstören. Leider scheint das nicht gelungen zu sein, stattdessen ist das frische Grundwasser abgesickert und die Einwohner müssen mit Brackwasser überleben. Sicher keine schöne Sache. Es ist aber auch erstaunlich, wie doch der so geliebte öffentliche Sektor hier gleich reihenweise versagt hat. Selbst konnten sie kein sicheres Wasser fördern. Die lokale Regierung bzw. der Dorfälteste lässt sich von Nestle mit Steuermillionen bestechen und handelt Verträge aus, die in jedem Just Law Land sofort vor Gericht gestellt werden könnten.

Ein Problemfall war wohl dieser:

Undeterred, journalist Gehriger visited a refugee camp in Ethiopia where, in 2003, Nestlé had installed a water treatment facility for $750,000. Two years later, the company pulled out. Since then the facility has not been functioning properly, and water shortages have returned.

Anders als der Journalist, sehe ich hier jedoch ein anderes Problem. Nestle baut eine Kläranlage für eine stolze Summe, erkennt dann das es sich in diesem Teil nicht lohnt (weshalb auch immer?) und zieht ab. Jetzt wird ihnen dann auch noch vorgeworfen, das die Einwohner dort, die Kläranlage nicht in Stand halten können bzw. nicht selbst ein Unternehmen gründen, dass das macht. Das scheint dann weniger ein Problem Nestles zu sein, sondern eines von mangelnder Bildung (weltweit eines der größten Probleme) oder mangelnder Begeisterungsfähigkeit. Vielleicht war es ja sogar ein regulatives Problem, dass auf Landrechten basiert?

Sollte jemand noch mehr Informationen zu Nestle Pure Water und diesen ganzen Streitigkeiten haben, dann bitte nur her damit.

UPDATE: 
Es scheint so, als würde sich Pure Life in Indien doch nicht so einfach behaupten können, wie von den Kritikern versprochen. Es scheint, dass keiner der Konkurrent es wirklich auf dem indischen Markt geschafft hatte, obwohl sie teilweise Verluste hingenommen haben:

Also, Nestle's strategy to sell a litre of water for Rs 12 did not find too many takers, especially when the largest selling Bisleri sold at Rs 10 and the Coca-Cola's Kinley, despite incurring loses, did not breach the Rs 10 mark.

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